HT 2 – Chemie trifft Kunst – Radierungen

Die Radierung ist eine Tiefdrucktechnik aus dem 16. Jahrhundert, die noch heute in der Kunst Verwendung findet. Die Vertiefungen in den Druckplatten zur Aufnahme der Druckfarben werden abhängig vom Plattenmaterial auf unterschiedlichen Wegen erzeugt. Unter anderem werden hierfür elektrochemische Verfahren genutzt.

1.

Beschreibe den Versuchsaufbau zum galvanischen Gravieren (M 2).
Begründe anhand der Versuchsbeobachtungen, dass beim Versuch zum galvanischen Gravieren eine Kupferplatte und nicht eine Zinkplatte als Druckplatte verwendet wurde (M 1, M 2).
Gib die Teilgleichungen für die Elektrodenreaktionen für die beim galvanischen Gravieren ablaufenden Prozesse an (M 2).

(7 BE)
2.

Beurteile die Wahl des Elektrodenmaterials und des Elektrolyten beim galvanischen Gravieren unter Beachtung der Vorgabe, dass wenig Abfall anfallen und wenig Energie aufgewendet werden soll (M 2).

(6 BE)
3.

Zeichne ein zur Ätzradierung analoges beschriftetes galvanisches Element mit dem Zelldiagramm \(\ce{Cu}/\ce{Cu^2+}//\;\ce{Fe^3+}/\ce{Fe^2+}\) (Graphit-Kathode) (M 3).
Ermittle die ablaufenden Prozesse bei Betrieb des galvanischen Elements sowie die Spannung des galvanischen Elements unter Standardbedingungen.

(11 BE)
4.

Erläutere, dass Druckplatten aus Zink nicht mit Eisen(III)-chloridlösung geätzt werden können, wenn zuvor Druckplatten aus Kupfer mit dieser Ätzlösung behandelt wurden.

(6 BE)

M 1: Vorbereitung der Druckplatte

Eine Metallplatte aus Zink oder Kupfer wird zunächst mit einem nichtleitenden Lack überzogen. In die Lackschicht wird die Zeichnung seitenverkehrt eingeritzt, sodass das Metall durch das Ritzen freigelegt wird. Die so vorbereitete Platte kann weiterverarbeitet werden.

M 2: Versuch – Galvanisches Gravieren

Diagramm einer Gleichstromspannungsquelle mit Elektroden in einer Lösung.

Man beobachtet, dass an der Druckplatte am Pluspol erst nach Einschalten der Spannungsquelle an allen nicht mit Lack bedeckten Stellen Vertiefungen entstehen.

M 3: Versuch – Ätzradierung mit Eisen(III)-Ionen

Eine nach M 1 vorbereitete Druckplatte aus Kupfer wird für einige Minuten in eine Ätzlösung gelegt. Als Ätzlösung wird eine Eisen(III)-chloridlösung genutzt.

An den durch Ritzen freigelegten Stellen färbt sich die Lösung hellblau und es bilden sich mit der Zeit Vertiefungen an diesen Stellen. Zum Beenden des Ätzvorgangs wird die Platte aus der Ätzlösung herausgenommen und gründlich mit Wasser gespült.

Vorbereitete Druckplatten aus Zink können gleichermaßen mit Eisen(III)-chloridlösung geätzt werden, jedoch nicht, wenn zuvor Druckplatten aus Kupfer mit dieser Ätzlösung behandelt wurden.

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