Produktiver Umgang mit Texten
Wahlaufgabe 1
Thema: Anja Tuckermann: Mano. Der Junge, der nicht wusste, wo er war Aufgabenstellung:- Schreibe dieses Gespräch.
„Hoffentlich sehen wir uns in unserem Leben einmal wieder“, sagte Paul.
„Ganz bestimmt“, erwiderte Mano. „Ich will ja sowieso gar nicht weg von euch.“
S. 306
Die beiden Jungen reden an ihrem letzten gemeinsamen Abend noch lange weiter. Paul spürt im Gespräch Manos Zerrissenheit: Einerseits beschäftigt ihn die Rückkehr nach München zu seiner Familie, andererseits fühlt er sich seinen Freunden in Frankreich verbunden. Die beiden erinnern sich, wie sich ihre Beziehung im Laufe der Monate entwickelt hat. Gemeinsam überlegen sie, wie es wohl mit ihnen in Zukunft weitergehen könnte.
Paul: „Nun geht es also zurück nach München, kleiner Bruder.“
„Ganz bestimmt“, erwiderte Mano. „Ich will ja sowieso gar nicht weg von euch.“
S. 306
Mano: „...“
Aus: Anja Tuckermann: Mano. Der Junge, der nicht wusste, wo er war. Berlin: KLAK Verlag, 2017.
Wahlaufgabe 2
Thema: Ray Bradbury: Fahrenheit 451 Aufgabenstellung:- Schreibe diesen inneren Monolog.
„Montag lag da, die tränenden Augen und den Mund von staubigem Zement verklebt,
der Mund, der jetzt geschlossen war, und dachte atemlos: Ich weiß es wieder, ich weiß es wieder,
und etwas anderes weiß ich auch wieder. Was war es nur?“
Ende dritter Teil
In Gedanken lässt Montag sein Leben mit Mildred Revue passieren. Er vergleicht sie mit Clarisse. Warum hatte er sich Clarisse näher gefühlt als seiner Frau? Inwiefern hatte das Mädchen dazu beigetragen, dass er jetzt hier liegt?
der Mund, der jetzt geschlossen war, und dachte atemlos: Ich weiß es wieder, ich weiß es wieder,
und etwas anderes weiß ich auch wieder. Was war es nur?“
Ende dritter Teil
Aus: Ray Bradbury: Fahrenheit 451. Deutsche Übersetzung von Fritz Güttinger. München: Wilhelm Heyne Verlag 2000, S. 182.
Wahlaufgabe 1
Einleitung
- Zeitpunkt: Letzter gemeinsamer Abend im Hause Marcheix-Thoumyre in Frankreich nach einem Abschiedsessen; Paul und Mano führen ein langes Gespräch; kurz vor Ende der Romanhandlung
- Aktuelle Situation: Mano ist zerrissen zwischen dem Abschiedsschmerz von seiner Gastfamilie und der Vorfreude auf seine Familie in München.
- Hintergründe: In all den Monaten sind Mano und Paul wie Brüder zusammengewachsen; nachdem Manos Eltern ihn gefunden haben, bleiben ihm noch zwei Tage in Paris, bevor er abgeholt wird; er verbringt die Tage bei den Fouquets und bei Mme Marchiex-Thoumyre
- Wichtigste Fragen: Wie geht es für Mano in München weiter und wie können Paul und Mano in Zukunft den Kontakt halten?
Hauptteil
- Anlass: Mano und Paul reden am letzten gemeinsamen Abend darüber, wie es mit ihrer Freundschaft weitergehen soll und kann und was Mano bei seiner Familie in München erwartet; Paul beginnt das Gespräch.
- Gemeinsame Erinnerungen Revue passieren lassen: Das Kennenlernen, die ersten Nächte mit Manos ungewöhnlichem Schlafverhalten, Mano erwacht auf dem Boden aus einem Albtraum; darf zu Paul ins Bett, Manos Angst beim Klingeln an der Tür, die Essgewohnheiten, psychische und physische Situation Manos, Besuche Pauls bei Mano, Mano lernt Französisch, Paul ein wenig Deutsch, Sporterlebnisse beim Boxen, schwimmen lernen etc. mit Paul
- Kritische Auseinandersetzung mit Manos Bitte, abgeholt zu werden und der Tatsache, dass er nie rausgeholt wurde.
- Gedanken an Manos wichtige Freunde in Frankreich: Pauls Eltern, Mme Marcheix-Thoumyre, Parrain und Marraine, Chassagnys, Pierre, André
- Ausmalen der Zukunft in München: Vorfreude auf die Rückkehr zu seiner Familie, aber auch Angst und Ungewissheit; er hat nur vage Erinnerungen z.B. an den Zirkus Krone; mögliches Bild, das er sich von seinen Eltern macht, die ihm fremd sind
- Manos Zerrissenheit: Vertrautheit, Geborgenheit und Nähe der Gastfamilie aufgeben vs. Zusammensein mit Eltern und Schwester gewinnen
- Wechselbad der Gefühle: Abschiedsschmerz, Vorfreude, Aufregung, Ungewissheit, Angst
- Versprechen der Feunde: Künftig Kontakt halten, Briefe schreiben, Treffen planen in den Ferien; immer Brüder bleiben
- Sprache: Alltagssprache und Umgangssprache; einfache Sätze, die Manos Sprachkenntnissen entsprechen; Unterbrechungen; Rückfragen; Ausrufe; Ich-Perspektive
- Regieanweisungen: bedrückte Stimmlage bei Mano, Seufzen oder Weinen; aufmunternde Gesten von Paul; tröstende Umarmung; lachen
Schluss
- Fazit des Gesprächs: Die beiden sind sich einig, dass sie weiterhin wie Brüder sein wollen und den Kontakt halten werden; sie geben sich gegenseitig ein Versprechen
- Weitergang: Regieanweisung, wie die beiden aus ihrem letzten Abend noch das Beste machen, miteinander Boxen oder Spaß haben
Wahlaufgabe 2
Einstieg
- Anlass: Guy Montag ist nach seiner Flucht außerhalb der Stadt bei einer Gruppe Büchermenschen; er kann hören, wie die Stadt im Krieg von einem Bombenangriff getroffen wird; eine Druckwelle schleudert ihn zu Boden; er liegt mit tränenden Augen da, hat Angst aufzustehen und denkt als Ablenkung über Clarisse, Faber, Mildred und sein Schicksal nach.
- Hintergrund: Nachdem er das System hinterfragt hat und verbotenerweise Bücher gelesen hat, wurde er von seiner Frau beim Vorgesetzten Beatty denunziert. Um seinen Mentor vor dessen Bestrafung zu schützen, tötet er den Hauptmann und flieht auf Fabers Rat hin zu einer Gruppe Dissidenten in den Wald.
- Gedanken: Montag lässt seine Ehe mit Mildred Revue passieren; er vergleicht sie mit der jungen Clarisse; hinterfragt, warum er sich Clarisse näher gefühlt hat als seiner Frau; denkt darüber nach, wie das Mädchen zu seiner jetzigen Situation beigetragen hat
Hauptteil
- Todesvision: Er hatte eine Vision, wie Mildred beim Bombenangriff stirbt; der erschreckende Gedanke löst eine Welle der Erinnerung aus
- Gedanken zum Ausgang der Ehe: Er denkt über Mildreds Beinahe-Tod nach und bedauert, wie ihre Ehe geendet hat, reflektiert Ehe, Guy denkt über seine Beziehung zu Mildred nach, z.B. das Kennenlernen in Chicago; er erinnert sich an gemeinsame Erlebnisse; emotionale Rückschau auf ihren suchtartigen Medien- und Tablettenkonsum, ihre emotionale Abgestumpftheit; ist sich sicher, dass die Überdosis ein Selbstmordversuch war, um sich vom sinnlosen Dasein zu befreien; hinterfragt Millies Akzeptanz des Regimes; erinnert sich, dass sie seine Veränderung nicht verstehen wollte und konnte; stellt fest, dass sie kein vernünftiges Gespräch mehr miteinander führen konnten; reflektiert, dass er sie nicht aus ihrer Traurigkeit retten konnte; kann ihren Verrat nicht vergessen, bei dem sie sogar seinen Tod in Kauf genommen hätte, nur um dem System treu zu sein
- Begegnung mit Clarisse: lässt das Treffen Revue passieren; Gedanke daran, dass sie trotz ihrer jungen Jahre viel älter auf ihn gewirkt hat; weiß noch, dass sie vor nichts Angst hatte; erinnert sich, wie sie ihn mit gezielten Fragen zum Nachdenken brachte; ihre unkonventionelle Art steckte ihn an und löste etwas in ihm aus; denkt daran, dass er mit ihr gute Gespräche führen konnte; sie zeigte ernsthaftes Interesse an seiner Person und seinen Wünschen; gesteht sich ein, dass er sich ihr näher fühlte als Mildred; denkt über Clarisses Orakel nach, bei dem herauskam, dass er in keine Frau verliebt ist
- Vergleich der beiden Frauen: Clarisse: neugierig, wissenshungrig, reflektiert, kommunikativ, empathisch, naturverbuden, lehnt Konsum ab, voller Lebensfreude, steht zu ihrer Außenseiter-Meinung; Mildred: abgestumpft, banal, nur am Fernsehen interessiert, apathisch, suizidgefährdet, unkommunikativ, zurückgezogen, konsumorientiert, systemkonform
- Reflektiert Clarisses Einfluss: Sie machte ihm erst bewusst, wie unglücklich er mit seiner Lebenssituation ist; erkannte durch Clarisse, wie fremdbestimmt er lebt und dass er sich selbst verliert; Sinnlosigkeit seines Berufes bewusst geworden, bei dem er Bücher verbrannt hat, obwohl sie ihn insgeheim interessierten; sie zeigte ihm die Macht des Regimes auf, gegen das es sich zu wehren gilt; weiß, dass er sich durch sie seinen Lügen stellen musste; Clarisse machte ihm immer wieder Mut und bestärkte ihn, auf seine innere Stimme zu hören; nach ihrem Verschwinden ging er seinen neuen Weg für sie weiter
- Sprache & Stil: Einfache, unvollendete Sätze; rhetorische Fragen; Gedankensprünge und widersprüchliche Gedankengänge; emotionale Ausrufe; Alltags- und Umgangssprache; nicht chronologisch; Präsens; Ich-Perspektive
Schluss
- Fazit: Hinter ihm liegt eine ereignissreiche Zeit voller Höhen und Tiefen.
- Ausblick: fürchtet sich davor, welche Welt ihn erwartet, wenn er die Augen öffnet; hofft, dass sich alles zum Besseren wandelt nach der turbulenten Zeit; spricht sich Mut zu, dass er in ein neues Leben starten kann