Thema 2: Erörterung
Thema
Ein Ehrenamt übernehmen? – Eine Erörterung schreiben
Aufgabenstellung
Bist du dabei? Könntest du dir vorstellen, eine ehrenamtliche Tätigkeit zu übernehmen?
Setze dich erörternd mit der Ausübung eines Ehrenamtes auseinander.
Beziehe auch mögliche Gegenargumente ein.
Die Grafik bietet dir Anregungen.
Schreibe diese Erörterung.
Material
Das Ehrenamt spielt eine bedeutende Rolle in unserer Gesellschaft. Viele junge Menschen
entscheiden sich schon früh in ihrem Leben, einen Teil ihrer Freizeit ehrenamtlich zu
verbringen – also unentgeltlich für die Gemeinschaft zu arbeiten und zu wirken. Sei es nun
bei der freiwilligen Feuerwehr im Heimatort, im Tierheim oder bei der Hausaufgabenhilfe
für Schüler. Die Möglichkeiten, mit einem Ehrenamt aktiv zu werden, sind zahlreich. […]
Aus: Hofmann, Sarah (2022): Wie ein Ehrenamt auch bei der Berufssuche hilft. In: „Mach was!“ für deine Zukunft. Powered by Freie Presse, Heft 25, Januar 2022. S. 90.
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In unserer Gesellschaft wird das Ehrenamt häufig als ein wichtiger Bestandteil des sozialen Zusammenlebens angesehen. Ob in der freiwilligen Feuerwehr, im Tierheim oder bei der Hausaufgabenbetreuung – überall engagieren sich Menschen unentgeltlich für andere.
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Doch gerade junge Menschen fragen sich oft, ob sie in ihrer ohnehin knappen Freizeit zusätzliche Verantwortung übernehmen sollten.
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Lohnt sich der Aufwand wirklich, oder ist ein Ehrenamt eher eine Belastung? Mit diesen Fragen soll sich die folgende Erörterung beschäftigen.
Hauptteil
Argumente für ein Ehrenamt
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Ein entscheidender Vorteil einer ehrenamtlichen Tätigkeit besteht darin, dass man anderen Menschen helfen und einen Beitrag für die Gemeinschaft leisten kann. Wer sich zum Beispiel in der Nachhilfe engagiert, unterstützt Schüler, die Schwierigkeiten haben, und stärkt damit den Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft. Dieses Gefühl, gebraucht zu werden, kann eine große persönliche Zufriedenheit hervorrufen.
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Ein weiterer positiver Aspekt ist die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln und soziale Kompetenzen zu entwickeln. Im Ehrenamt lernt man, Verantwortung zu übernehmen, im Team zu arbeiten und auf andere Rücksicht zu nehmen. Solche Fähigkeiten sind auch im späteren Berufsleben sehr hilfreich. Viele Arbeitgeber schätzen es, wenn Bewerber neben guten Noten auch Engagement zeigen. Ein Ehrenamt kann also ein wichtiger Pluspunkt bei der Jobsuche sein.
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Darüber hinaus bietet freiwilliges Engagement die Chance, neue Freundschaften zu knüpfen und das Selbstbewusstsein zu stärken. Wer etwa im Sportverein als Trainer arbeitet oder im Tierheim hilft, erlebt direkte Rückmeldung und Anerkennung für seinen Einsatz. Dies kann das Selbstwertgefühl besonders bei jungen Menschen deutlich steigern.
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Nicht zuletzt trägt ein Ehrenamt zu einem positiven gesellschaftlichen Klima bei. Menschen, die sich für andere einsetzen, fördern Solidarität und Toleranz. Gerade in Zeiten, in denen Egoismus und Konkurrenzdenken oft überwiegen, ist ehrenamtliches Engagement ein wichtiges Zeichen für Mitmenschlichkeit.
Gegenargumente
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Trotz der vielen Vorteile gibt es auch einige Punkte, die gegen die Übernahme eines Ehrenamtes sprechen. Ein zentrales Gegenargument ist der Zeitaufwand. Viele Jugendliche haben bereits durch Schule, Hobbys und Ferienjobs einen vollen Terminkalender. Wer zusätzlich noch regelmäßig ehrenamtlich arbeitet, gerät leicht unter Stress oder hat kaum noch Freizeit zur Erholung.
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Außerdem wird im Ehrenamt keine finanzielle Entlohnung gezahlt. Manche Jugendliche müssen sich jedoch ihr Taschengeld oder Geld für Freizeitaktivitäten selbst verdienen. Für sie kann es daher schwierig sein, unentgeltlich zu arbeiten, während sie gleichzeitig finanziell auf Nebenjobs angewiesen sind.
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Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass nicht jedes Ehrenamt den eigenen Erwartungen entspricht. Wer sich zum Beispiel in einem Verein engagiert, die schlecht organisiert ist oder in der die Zusammenarbeit schwierig verläuft, kann schnell die Motivation verlieren. Enttäuschungen oder Konflikte sind also nicht ausgeschlossen.
Schluss
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Zusammenfassend überwiegen die positiven Seiten eines Ehrenamtes deutlich.
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Zwar erfordert freiwilliges Engagement Zeit und Einsatzbereitschaft, doch die persönlichen Erfahrungen, sozialen Kontakte und das Bewusstsein, etwas Sinnvolles zu tun, sind unbezahlbar. Die meisten Menschen, die sich einmal engagiert haben, berichten von einem Gewinn an Selbstvertrauen und Zufriedenheit.
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Insgesamt kann man also sagen, dass ein Ehrenamt nicht nur der Gesellschaft, sondern auch einem selbst zugutekommt. Wer bereit ist, ein wenig Zeit zu investieren, wird mit wertvollen Erlebnissen, Dankbarkeit und oft auch neuen Perspektiven belohnt. Deshalb wäre es wünschenswert, wenn sich noch mehr Jugendliche für ein Ehrenamt entscheiden würden.