Aufgabe 2.2
Task
Your friend in California is working on the project “Representation Matters”, which focuses on minorities in the media.He/She has asked you if this issue plays a role in Germany. Write him/her an email in which you outline the information on the situation of minorities in the German film industry and ways to improve it.'
Text
Auszug aus dem Artikel
Studie "Vielfalt im Film" Du hast den Farbfilm vergessen!
Von Christiane Peitz
1
Melden allein genügt nicht. Zu diesem Ergebnis kommt die von Citizens for Europe von ProQuote Film über die
2
Schwarze Filmschaffende Community und die Filmuniversität Babelsberg bis zur Antidiskriminierungsstelle des Bundes.
3
Wie divers, fair und inklusiv geht es vor und hinter den Kameras im deutschsprachigen Raum zu erstellte Studie „Vielfalt
4
im Film“, an der insgesamt 38 Einrichtungen beteiligt sind, von ProQuote Film über die Schwarze Filmschaffende Community
5
und die Filmuniversität Babelsberg bis zur Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Wie divers, fair und inklusiv geht es vor
6
und hinter den Kameras im deutschsprachigen Raum zu?
7
Eher wenig, so die Studie: Sie belegt, so die Soziologin und wissenschaftliche Leiterin Deniz Yildirim, nicht nur eine
8
strukturelle Diskriminierung von Frauen, People of Color, queeren oder trans Menschen und Personen mit
9
Beeinträchtigungen. Sie macht auch klar, wie wenig sich ändert, wenn Betroffene sich wehren. Zwar melden zwei Drittel
10
von ihnen eine erlebte Diskriminierung erst gar nicht, weil sie berufliche Nachteile befürchten. Aber die 172 Personen,
11
die den Mut dazu aufbrachten, machten zu großen Teilen negative Erfahrungen: Meldungen blieben häufig ohne
12
Konsequenzen, manchmal verschlechterte sich die Lage sogar.
13
Die am Mittwoch vorgestellte Studie basiert auf einer anonymen, freiwilligen Befragung im Zeitraum von Juli bis
14
November 2020, die sich an die 30 000 Nutzer:innen von Crew United richtete. Teilgenommen haben 18,3 Prozent.
15
Crew United ist die größte deutsche Branchendatenbank, und die Parameter der Teilnehmenden
16
(Alter/Wohnort/Geschlechts- identität etc.) entsprechen in etwa denen aller Datenbank-Nutzer:innen: Die Studie mit
17
5455 ausgewerteten Fragebögen kann also als weitgehend repräsentativ gelten.
18
Die Zahlen sprechen für sich: Über 1600 der Befragten gaben an, Diskriminierung selber erlebt zu haben, wegen ihrer
19
sexuellen Orientierung, ihrer Geschlechtsidentität, dem Alter oder rassistischen Zuschreibungen. Acht von zehn der
20
sich äußernden Frauen wurden in den letzten zwei Jahren im Arbeitskontext sexuell belästigt, drei Viertel davon
21
mehrfach. LGBTQ-Personen reden am Set meist nicht offen über ihre sexuelle Orientierung oder ihre
22
Geschlechtsidentität, anders als im privaten Umfeld, manche Agentur rät sogar zu Zurückhaltung. Und wenn sie sich
23
outen, erleben sie oft Heterosexismus oder übergriffige Anmache […].
24
Bei den Filmen selbst sieht es nicht besser aus: Mehr als drei Viertel der Befragten finden, dass etwa arabische,
25
muslimische und Schwarze Menschen oder auch Personen mit niedrigem sozialem Status überwiegend stereotyp
26
dargestellt werden. Dabei ist die Vielfalt längst da: Im Schauspiel-Department von Crew United finden sich allein
27
knapp 20 Prozent LGBTQ-Personen und 16 Prozent Schwarze Menschen und People of Color – Diversität und
28
Multiperspektive im Film wären also kein Problem, die Schauspieler:innen müssten nur entsprechend besetzt werden.
29
„Meine Straße ist bunt. Meine Stadt ist bunt. Deutschland ist bunt. Wo ist das Bunte in Film und Fernsehen?“, fragt
30
denn auch der Schauspieler Gustav Peter Wöhler auf der Webseite des Bündnisses.
31
Bessern kann sich das nur, wenn die Politik in die Verantwortung genommen wird und die Branche sich außerdem
32
selbst verpflichtet, ist das Bündnis überzeugt. Gegen die Wirkungslosigkeit von Diskriminierungs-Meldungen könnten
33
ähnliche Einrichtungen helfen wie Themis und Gewalt. Skadi Loist von der Filmuni Babelsberg hält beim Abbau von
34
Diskriminierung neben Quoten auch Diversity-Checklisten bei den Förderinstitutionen für sinnvoll. In Großbritannien ist
35
die Berücksichtigung von Diversität bereits Voraussetzung für staatliche Subventionen als Vertrauensstelle gegen
36
sexuelle Belästigung und Gewalt. Skadi Loist von der Filmuni Babelsberg hält beim Abbau von Diskriminierung neben
37
Quoten auch Diversity-Checklisten bei den Förderinstitutionen für sinnvoll. In Großbritannien ist die Berücksichtigung
38
von Diversität bereits Voraussetzung für staatliche Subventionen.
39
Als der Schauspieler und Produzent Tyron Ricketts wegen einer entsprechenden Verankerung im hiesigen
40
Filmfördergesetz bei der Behörde von Kulturstaatsministerin Monika Grütters vorstellig wurde, lief er jedoch gegen
41
Mauern, wie er bei der Online-Präsentation der Studie berichtete. Der Filmemacher Dieu Hao Do setzt unter anderem
42
auf Sensibilisierungsworkshops, auf mehr Diversität auch in Redaktionen und Jurys. Daniel Gyamerah, Bereichsleiter
43
bei Citizens for Europe, empfiehlt der Branche eine Einrichtung wie das Projektbüro Diversity Arts Culture, das den
44
Berliner Kulturbetrieb berät und Konzepte entwickelt.
45
Manchmal hilft auch der Markt. Tyron Ricketts verweist darauf, dass der US-Film oder internationale Streamingportale
46
schon deshalb diverser sind, weil sie ein vielfältiges Publikum auf dem Weltmarkt erreichen wollen.
47
Übrigens, gerade erst publizierte McKinsey eine Untersuchung mit dem Ergebnis, dass die US-Filmindustrie ihren
48
Jahresumsatz um zehn Milliarden Dollar steigern könnte (7 Prozent!), wenn sie mehr Schwarze Künstler beteiligen
49
würde. […]
Quelle: Peitz, Christiane. „Studie ‚Vielfalt im Film‘ Du hast den Farbfilm vergessen!“. Der Tagesspiegel. 25. März 2021. Zugriff am 19. November 2021 von https://www.tagesspiegel.de/kultur/studie-vielfalt-im-film-du-hast-den-farbfilm-vergessen/27037722.html.
(Zwischenüberschriften des Originaltextes wurden entfernt. Sprachliche Fehler in der Textvorlage wurden entsprechend der geltenden Norm korrigiert. Die Verwendung der Gender-schreibweise entspricht dem Original.)
(Zwischenüberschriften des Originaltextes wurden entfernt. Sprachliche Fehler in der Textvorlage wurden entsprechend der geltenden Norm korrigiert. Die Verwendung der Gender-schreibweise entspricht dem Original.)
Weiter lernen mit SchulLV-PLUS!
monatlich kündbarSchulLV-PLUS-Vorteile im ÜberblickDu hast bereits einen Account?
Note:
Our solutions are listed in bullet points. In the examination, full marks can only be achieved by writing a continuous text.
Stefanie
Our solutions are listed in bullet points. In the examination, full marks can only be achieved by writing a continuous text.
Dear Rebecca,
I hope this email reaches you well in California. I have been researching the situation of minorities in the German film industry and would like to share with you some findings about the Representation Matters project.
Greeting and introduction
- problem of underrepresentation and discrimination of minorities in the German film industry is indeed widespread
- according to the recent study "Diversity in Film", the industry is underrepresented in terms of diversity, fairness and inclusion both in front of and behind the camera
- the study found structural discrimination against women, people of color, queer or transgender people, and people with disabilities
- many people fail to report incidents of discrimination for fear of professional consequences
- even of those who do report, a significant number face negative consequences; in some cases, no change or even exacerbation
- in the representative study, more than 1,600 respondents reported being discriminated against based on sexual orientation, gender identity, age, or race
- eight in ten women, reported being sexually harassed in their workplace in the past two years
- problem also extends to portrayal in movies
- more than three-quarters of respondents said that movies tend to portray Arab, Muslim, black and socially disadvantaged people in stereotypical ways
Main Body
Situation in Germany
Situation in Germany
- to improve the situation, both the industry and the government must take responsibility
- recommendations from the Representation Matters project include the introduction of diversity quotas and diversity checklists for funding institutions, similar to those in the UK
- in the U.K., consideration of diversity is a requirement for government funding and serves as a safeguard against sexual harassment and violence
- resistance when Tyron Ricketts proposed similar measure at German film funding agency
- however, awareness workshops, greater diversity in editorial teams and juries were suggested as steps forward
- the establishment of an institution such as the Diversity Arts Culture project office, which advises and develops concepts for Berlin's cultural sector, could also spur change
- the market can also play an important role in promoting diversity (e.g., U.S. film industry and international streaming platforms already value diversity to reach larger audiences on the global stage)
Possibilities of improvement
- in summary, the situation of minorities in the German film industry requires urgent attention and action
- your "Representation Matters" project in California is closely related to the challenges we face here in Germany, and I believe that your work could serve as an inspiration for change on an international level
- if I can assist you with any further information or support, please do not hesitate to contact me
- keep up the incredible work you are doing, and I look forward to hearing more about the progress of your project
Stefanie
Conclusion and Closing