Task B
You are taking part in an international youth project on sustainability called “Green Shopping, Clean Shopping”.
In a blog entry for the project website, outline the characteristics of the supermarket presented in the article and how the supermarket reflects changes in shopping habits.
In a blog entry for the project website, outline the characteristics of the supermarket presented in the article and how the supermarket reflects changes in shopping habits.
(Mediation) (18 Punkte)
Diana Unkart
Nachhaltigkeit im Supermarkt: Eine Revolution des Einkaufens
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Der Platz, von dem Architekt Klaus Wiens sagt, er sei der schönste in ganz Wiesbaden-
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Erbenheim, liegt auf dem Dach eines Supermarkts. Von hier oben blickt man auf Grün und
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Baustellen. Nebenan entsteht ein Wohnquartier, in der Nachbarschaft ein Drogeriemarkt.
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Aber der Ort ist nicht deshalb etwas Besonderes, weil er eine außergewöhnliche Aussicht
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bietet. Auf dem Dach entsteht eine Aquaponikfarm, in der Fische und Basilikum gezüchtet
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werden, und darunter der Supermarkt der Zukunft: nachhaltig, ein Haus weitgehend aus
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Holz, dessen Bauweise Tabus bricht. Mit den uniformen tristen Gebäuden, die Kundinnen
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und Kunden heute als Supermarkt kennen, hat es nichts gemein. Die Parkplätze davor sind
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loopförmig um eine 1.000 Quadratmeter große Blühwiese angeordnet. Regenwasser vom
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Dach wird gesammelt und im Markt und in der Farm genutzt. Die Kombination aus Super-
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markt und Farm, in der Produkte ressourcenschonend regional erzeugt und verkauft werden,
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ist einmalig in Europa, vielleicht sogar in der Welt.
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Aquaponikanlagen kombinieren Fisch- und Pflanzenzucht in einem geschlossenen Wasser-
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und Nährstoffkreislauf. Vereinfacht kann man sagen, die Ausscheidungen der Fische dün-
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gen die Pflanzen. Das von ihnen gereinigte Wasser fließt dann zurück zu den Fischen. Die
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13.000 bis 15.000 Basilikumbäumchen, die bald auf dem Dach im Wiesbadener Stadtteil
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Erbenheim wachsen werden, sollen in 450 Rewe-Supermärkten in ganz Hessen verkauft
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werden – plastikfrei. „Es ist ein Kräutergarten mitten in der Stadt“, sagt Wiens. Wer künftig
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in einer Frankfurter Filiale Basilikum kauft, wird eine Pflanze aus Wiesbaden in den Händen
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halten. [...]
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Friedrich Ludewig ist aus London in den Container auf der Baustelle zugeschaltet. Er leitet
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das Architekturbüro Acme, das nach einem Wettbewerb den Zuschlag von Rewe für die
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Planungen eines Supermarkts der neuen Generation bekommen hat. Mit seinem Team hat
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er ähnliche Projekte unter anderem in Australien und im Mittleren Osten realisiert. Obwohl
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das Einkaufsverhalten von Land zu Land unterschiedlich sei, gebe es Trends, die sich welt-
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weit durchsetzten: Zum Beispiel der Onlineeinkauf und das Prinzip Click & Collect, bei dem
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Waren online ausgesucht und später im Geschäft abgeholt werden. Seit den 1950er-Jahren
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sind Supermärkte in Deutschland auf die grüne Wiese geklotzt worden. Aber die Zukunft
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des Supermarkts sei nicht der Stadtrand, sondern das Quartier, sagt Ludewig. So wie in
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Wiesbaden. Damit verändert sich das Einkaufsverhalten: weg von einem großen Wochen-
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einkauf mit dem Auto, hin zu Einkäufen – bevorzugt von frischen Produkten – mehrmals in
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der Woche, zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
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Wenn Märkte in die Städte ziehen, können sie weitere Funktionen übernehmen. Auf ihren
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Dächern entstehen inzwischen Wohnungen, Büros oder Kitas – auch, weil eine solche
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Mischnutzung das Antragsprozedere vereinfacht. Der Handel erlebt einen Wandel. Es ist
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eine Plattitüde, aber wer in diesem Prozess nicht auf der Strecke bleiben will, muss den
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Mut haben, neue Wege zu beschreiten. Architekt Ludewig ist überzeugt: „Die Zukunft des
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Markts ist lokal.“
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In Wiesbaden wird dieses Konzept in zweierlei Hinsicht umgesetzt: in der Architektur und
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im Warensortiment. Der Markt wird zu großen Teilen aus zertifizierten heimischen Nadel-
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hölzern gebaut. [...]
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In dem Markt erwartet die Kundschaft, und das ist der zweite Punkt, nach der Eröffnung
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Ende Mai ein großes Sortiment regionaler Waren – von Obst und Gemüse über Fleisch bis
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zum Fisch vom Dach. Dafür fällt das Trockensortiment kleiner aus. „Gesunde Ernährung
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und Nachhaltigkeit werden für unsere Kundinnen und Kunden immer wichtiger“, sagt
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Klaus Wiens. Es sei vor allem das Holz, das das Thema Nachhaltigkeit widerspiegele. Es
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sei ein Kohlendioxid speichernder und regenerativer Baustoff, auf den der Konzern beim
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Supermarktbau noch stärker setzen wolle. Der Markt in Erbenheim ist deshalb die Blau-
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Annotation:
pause für den Start in die Zukunft.
Die Sprachrichtigkeit betreffende Fehler wurden korrigiert.
Unkart, Diana (2021), „Barsch und Basilikum: Die Farm auf dem Supermarkt-Dach“, in: Frankfurter Rundschau (Zugriff: 08.04.2021)