Thema 4
Erörterung eines literarischen Textes
Thema: Hendrik Munsberg (1961): Heute schon „gepitcht“? (2021) Aufgabenstellung:- Stelle den Gedankengang des Textes von Hendrik Munsberg dar und erläutere Sie die Intention.
- Erörtere unter Berücksichtigung Ihrer unterrichtlichen Kenntnisse zum politisch-gesellschaftlichen Sprachgebrauch, ob bzw. inwiefern Verantwortlichen in Firmen die Verwendung verständlicher Standardsprache empfohlen werden sollte.
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VW-Chef Herbert Diess hat das Auto neu erfunden. Damit das auch jeder merkt, nennt er
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Autos jetzt nicht mehr „Autos“, sondern „Mobile Devices“. Allerdings bleibt da für Diess, wie er
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selber sagt, noch eine „Challenge“: VW muss die Probleme mit Software und Elektronik in den
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Griff bekommen.
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Selbstverständlich steht auch Oliver Bäte, der Vorstandsvorsitzende des Allianz-Konzerns, an
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der Spitze des Fortschritts. Neuerdings ist er strikt darauf bedacht, dass in seinem global
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operierenden Unternehmen „Produkte und Prozesse“ nicht nur „einfach und digital“ sind.
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Sondern – wichtig, wichtig – auch „skalierbar“.
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Klar, dass Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing im Wettstreit um Deutungshoheit ganz vorne
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mitschmisch. Jetzt, in der Corona-Krise, achtet Sewing akribisch auf die Bedürfnisse seiner
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Kunden, die wegen Infektionsgefahr ihre Finanzgeschäfte daheim am Computer oder per
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Tablet erledigen. Die Deutsche Bank schloss deshalb deutlich mehr Filialen als geplant. Nutzt
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Sewing etwa die Pandemie aus, um Kosten zu drücken? Mitnichten! Seine Erklärung: „Wir
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reagieren agil“.
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Agil, skalierbar, Mobile Devices und jeden Tag eine neue Challenge! Hallo? Versteht das da
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draußen noch jemand? Wohl kaum, aber meist ist das auch gar nicht die Absicht, schon eher
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geht es um verbales Blendwerk. Immer neue Modewörter geistern durch die deutsche
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Wirtschaft – vorzugsweise sind es Anglizismen, Anleihen aus dem Anglo-Amerikanischen, der
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weltweit dominierenden Wirtschaftssprache. Wer diesen Jargon benutzt, sagt der
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Wirtschaftspsychologe Dieter Frey, „will vor allem als modern und fortschrittlich gelten und
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dadurch anderen imponieren“. Gelingt das, so dauert es nicht lange, bis sich immer mehr
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Nachahmer finden. […]
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Über Jahre und Jahrzehnte hinweg bilden sich immer neue Sedimentschichten aus Wörtern
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und Phrasen, die zu einer Art Wirtschaftskauderwelsch verschmelzen. Heute wird in den
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Firmen des Landes „supported“, „committed“ und „gepitcht“, was das Zeug hält. Na klar, die
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deutschen Entsprechungen – unterstützen, vereinbaren und auswählen – klingen irgendwie
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altbacken. Und was braucht heute jede Firma, die sich als „nachhaltig“ präsentieren will?
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Logisch, ein „Purpose“ muss her! Ein irgendwie höherer Sinn und Zweck, der nach mehr klingt
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als nach schnöder Gewinnmaximierung.
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Fast noch wichtiger sind für moderne Manager aber die pseudophilosophischen Zutaten.
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Beinahe jeder Arbeitnehmer in Deutschland bekommt es heute mit Vorgesetzten zu tun, die
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ihrem Redefluss in penetranter Häufigkeit ein „am Ende des Tages“ beimischen. Oder die
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daran erinnern, dass ein Projekt oder Geschäft „Sinn machen“ muss, worin das englische „to
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make sense“ durchscheint, im Deutschen müsste es aber eigentlich „Sinn ergeben“ oder
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„sinnvoll“ heißen.
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Und wozu dient solches Geschwätz? Offenkundig um klarzumachen, dass zumindest einer in
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der Firma zu Recht höher dafür bezahlt wird, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.
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Und je mehr Mitarbeiter das glauben, desto mehr sind bereit, die Phrasen nachzuplappern,
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sogar in der Freizeit, unter Freunden und in der Familie. Das Unternehmens-Kauderwelsch
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wird so zum Fortschrittsbekenntnis.
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Beste Chancen, Klassiker zu werden, haben auch Anleihen beim Sport: „Wir sind gut
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aufgestellt“, das gehört zum Standardrepertoire von Topmanagern und Firmenchefs. Die
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Politik kopiert das gern: Längst sind auch Union, SPD, Grüne und FDP „gut aufgestellt“,
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jedenfalls behauptet das ihr Führungspersonal unablässig.
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IDS!-Forscher Marc Kupietz betrachtet den Wandel der Sprache im Wirtschaftsleben
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nüchtern. Manche Begriffe, sagt er, seien „sogar nützlich, um Phänomene besser zu
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beschreiben. Die werden dann ausprobiert“. Und entpuppen sich „als erfolgreiche
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Neuwortschöpfungen“ – oder enden als „Kurzzeitwörter“. „Skalierbar“ bezeichnet zum Beispiel
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einen ökonomischen Sachverhalt, der sich im Deutschen nicht mit einem einzigen Begriff
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erklären lässt […]. Andererseits: Wer will oder muss wirklich wissen, was das ist?
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Angefacht wird die Wortschöpfung durch Leute, die damit Geld verdienen: „Modewörter wie
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Purpose“, sagt Frank Brettschneider, Professor für Kommunikationswissenschaft an der
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Universität Hohenheim, „kommen von den Unternehmens- und Managementberatern, die sich
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so profilieren wollen. Sobald bestimmte Begriffe abgenutzt sind, sucht man nach der nächsten
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Sau, die dann durchs Dorf getrieben wird.“ Am Inhalt, so Brettschneider, „ändere sich dadurch
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nichts, „aber es klingt irgendwie gewichtiger“.
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Viele Manager nutzen die Sprachkreationen gern für Umdeutungen oder Schönfärbereien.
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Wer würde heute zugeben, dass seine Firma „Probleme“ hat oder in „Schwierigkeiten“ steckt?
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Das klänge ja wie das Eingeständnis, die Lösung liege noch im Nebel. Darum sagt man lieber:
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„Wir haben da ein Thema.“ Darin schwingt schon mit – „Haken dran, erledigt“. […]
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Aber gibt es unter den Spitzenmanagern keinen, der sich dem Kauderwelsch-Trend
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widersetzt? Doch, einer weigert sich, die Unternehmenswelt mit immer neuen Anglizismen
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anzureichern: Telekom-Chef Tim Höttges. „Natürlich“, sagte er, „könnte ich durch Sprache
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Hierarchie oder Macht ausdrücken. Aber Kommunikation auf Augenhöhe erfordert
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Einfachheit.“ Höttges vermeidet bei öffentlichen Auftritten tunlichst Anglizismen und
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Fremdwörter. Statt „Cashflow“ oder „Ebitda“ sagt er „frei verfügbare Mittel“ und „operatives
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Ergebnis“. Auf Hauptversammlungen schafft es Höttges, länger als eine halbe Stunde in leicht
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verständlichem Deutsch über seinen Konzern zu sprechen. Seit Jahren wird er dafür von der
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Universität Hohenheim als Vorbild unter allen Dax-Konzernchefs ausgezeichnet.
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Warum ist Höttges das wichtig? Henrik Schmitz, verantwortlich für Kommunikation bei der
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Telekom, sagt: „Wirklich kompetent ist ja der, der in der Lage ist, einen komplexen Sachverhalt
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so zu erklären, dass ihn viele verstehen.“ Denn Kompetenz drücke sich „gerade nicht dadurch
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aus, dass ich Fachchinesisch raushaue“.
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Ganz leicht ist es aber nicht, dem Kauderwelsch-Virus zu trotzen. Eine Kollegin gab Schmitz
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kürzlich einen dezenten Hinweis: Er sage ständig „am Ende des Tages“.
Anmerkungen zum Autor:
Hendrik Munsberg (* 1961) ist Wirtschaftsredakteur der Süddeutschen Zeitung. Aus: Munsberg, Hendrik (02.02.2021): Heute schon „gepitcht“? https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/sprache-anglizismen-unternehmen-1.5190067 29.03.2022
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Einleitung
- Der Artikel Heute schon „gepitcht“? von Hendrik Munsberg, erschienen 2021 in der Süddeutschen Zeitung, setzt sich kritisch mit dem Sprachgebrauch in der deutschen Wirtschaft auseinander.
- Munsberg beleuchtet, wie sich in Managementkreisen eine immer stärker von Anglizismen, Modewörtern und Phrasen geprägte Sprache etabliert, die häufig auf Kosten der Verständlichkeit geht.
- Ziel des Textes ist es, auf die manipulativen, ausgrenzenden und manchmal auch absurden Aspekte dieser Sprachentwicklung aufmerksam zu machen.
Hauptteil
- Der Text beginnt mit einem prägnanten Beispiel: VW-Chef Herbert Diess nennt Autos nun „Mobile Devices“ (Z. 1), um Innovation zu signalisieren. Dabei gehe es aber nicht nur um Technik, sondern auch um „eine ‚Challenge‘“ (Z. 3), also eine Herausforderung, womit der Gebrauch von englischen Begriffen die Problemlage verschleiert.
- Ähnliche Tendenzen erkennt Munsberg bei weiteren Konzernlenkern: Allianz-Vorstand Bäte nennt Prozesse nicht nur „‚digital‘“ (Z. 7), sondern auch „‚skalierbar‘“ (Z. 8); Deutsche-Bank-Chef Sewing erklärt pandemiebedingte Filialschließungen mit der Phrase: „‚Wir reagieren agil‘“ (Z. 13 f.).
- In diesen Beispielen zeigt sich laut Munsberg ein genereller Trend: Führungskräfte bedienen sich gezielt eines „verbale[n] Blendwerk[s]“ (Z. 17), um Modernität zu simulieren und Deutungshoheit zu gewinnen. Der Wirtschaftspsychologe Dieter Frey ordnet diesen Sprachgebrauch als ein Mittel zur Selbstprofilierung ein – wer „‚agil‘“ (Z. 14) oder „‚skalierbar‘“ (Z. 8) sagt, wolle vor allem als fortschrittlich gelten (Vgl. Z. 20). Dadurch etabliert sich ein Sprachverhalten, das andere zur Nachahmung zwingt (Vgl. Z. 22).
- Munsberg analysiert diesen Prozess weitergehend als eine Art „Sedimentschichtung“ (Vgl. Z. 23) von Modewörtern, die sich über die Jahre verfestigt haben. Begriffe wie „‚supported‘“, „‚committed‘“ oder „‚gepitcht‘“ (Z. 25) ersetzen deutsche Entsprechungen, weil diese altmodisch erscheinen. In der zunehmend ritualisierten Managementrhetorik darf auch ein „‚Purpose‘“ (Z. 28) nicht fehlen – ein überhöhter Sinn, der oft nur vordergründig ist.
- Sprachlich wird dies laut Munsberg durch „pseudophilosophische Zutaten“ (Z. 30) ergänzt. Besonders häufig sei das sinnentleerte „‚am Ende des Tages‘“ (Z. 32) oder das „‚Sinn machen‘“ (Z. 33) zu hören – Anglizismen, die im Deutschen semantisch fragwürdig oder schlicht falsch sind.
- Der Autor dekonstruiert dieses „Geschwätz“ (Z. 36) als strategisches Mittel der Selbstaufwertung. Wer solche Floskeln benutzt, demonstriere vermeintliche Wichtigkeit und signalisiere Überlegenheit. Die Folge: Eine firmeninterne Sprachhierarchie etabliert sich, die sich bis ins Private fortsetzt (Vgl. Z. 38). Das Sprachverhalten werde so zum Ausdruck von Machtanspruch und sozialem Status (Vgl. Z. 40).
- Auch Sportmetaphern wie „‚gut aufgestellt‘“ (Z. 41 f.) prägen diese Kommunikationskultur. Munsberg zeigt: Selbst die Politik übernimmt diese Wirtschaftssprache (Vgl. Z. 43).
- Allerdings verortet der IDS-Forscher Marc Kupietz (VGl. Z. 45–50) auch positive Aspekte: Manche Neologismen wie „‚skalierbar‘“ (Z. 48) könnten ökonomische Phänomene treffender beschreiben. Jedoch bleibe oft unklar, was konkret gemeint sei.
- Der Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider ergänzt kritisch, dass die Wortneuschöpfungen meist aus der Beratungsbranche stammen (Vgl. Z. 52 f.). Sobald sich ein Begriff abnutze, werde der nächste „‚durchs Dorf getrieben‘“ (Z. 55) – der Inhalt bleibe gleich, die Verpackung ändere sich.
- Im weiteren Verlauf wird gezeigt, wie Sprachumdeutungen auch der Verschleierung dienen (Vgl. Z. 57–60): Statt von „‚Probleme[n]‘“ (Z. 58) ist lieber von „‚Them[en]‘“ (Z. 60) die Rede – so wird Unsicherheit rhetorisch geglättet.
- Ein Gegenbeispiel bietet Telekom-Chef Tim Höttges (Vgl. Z. 61–69), der sich bewusst gegen diesen Trend stellt. Er setzt auf einfache, klare Sprache ohne Anglizismen („‚Cashflow‘“ als „‚frei verfügbare Mittel‘“, Z. 66). Dafür wird er seit Jahren ausgezeichnet (Vgl. Z. 69).
- Die abschließenden Zeilen (Vgl. Z. 70–75) zeigen jedoch auch: Ganz immun ist selbst er nicht – auch Höttges’ Kommunikationschef verwendet regelmäßig unreflektierte Phrasen.
Fazit
- Munsberg entwickelt in seinem Text eine fundierte, kritische Analyse der sprachlichen Entwicklungen im Wirtschaftssektor. Der Gedankengang folgt einer Kombination aus konkreten Beispielen, fachlichen Einordnungen und ironischer Zuspitzung.
- Ziel ist es, die Leserschaft für die Macht von Sprache in Unternehmen zu sensibilisieren. Die Intention liegt in der Aufklärung über die soziale und strategische Funktion von Managerjargon – insbesondere darüber, wie Sprache zur Statussicherung, zur Verschleierung oder zur Distinktion instrumentalisiert wird.
Teilaufgabe 2
Überleitung
- Die in Munsbergs Text aufgeworfene Problematik der zunehmenden Verwendung von Anglizismen und Managerphrasen lässt sich vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Kommunikationserwartungen diskutieren.
- Im Zentrum steht die Frage, ob es sinnvoll ist, Führungskräften eine verständliche, standardsprachliche Ausdrucksweise zu empfehlen. Dabei ist sowohl die Zustimmung als auch eine differenzierte Kritik möglich.
- Ein zentrales Argument für die Empfehlung verständlicher Sprache liegt in der Verbesserung der Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden. Wer „frei verfügbare Mittel“ (Z. 66) sagt statt „Cashflow“ (Z. 66), vermeidet unnötige Barrieren. Dies fördert nicht nur das Verständnis in der Belegschaft, sondern auch Vertrauen und Transparenz.
- Zudem lässt sich durch klare Sprache die Manipulationsgefahr verringern. Munsberg zeigt, wie Manager Sprache zur Verschleierung nutzen – z. B. wenn Probleme zu „Themen“ umgedeutet werden (Vgl. Z. 59). Eine Rückbesinnung auf Standardsprache könnte solchen Euphemismen entgegenwirken und somit zu einer authentischeren Unternehmenskultur beitragen.
- Ein weiteres Argument: Verständlichkeit ist eine Grundvoraussetzung demokratischer Teilhabe – auch in wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen. Mitarbeitende, Kunden und sogar politische Entscheidungsträger sollten nachvollziehen können, was ein Unternehmen tut. Die Telekom zeigt mit Höttges (Vgl. Z. 61–69), dass dies möglich ist – und sogar zur Auszeichnung führen kann.
- Nicht zuletzt hat verständliche Sprache eine inkludierende Wirkung: Menschen mit geringeren Bildungsvoraussetzungen oder Fachfremde fühlen sich nicht ausgeschlossen. Der Gebrauch von Neologismen und Anglizismen (Vgl. Z. 25–29) hingegen verstärkt soziale Hierarchien und erschwert Teilhabe.
- Gleichwohl ist auch Kritik an einer standardsprachlichen Normierung berechtigt. Sprache ist ein flexibles Mittel, das sich ständig wandelt – insbesondere in einem innovativen Wirtschaftsumfeld. Begriffe wie „‚skalierbar‘“ (Z. 48) erfassen komplexe Sachverhalte oft präziser als herkömmliche Wörter. Eine zu strikte Standardisierung könnte die Ausdrucksvielfalt beschneiden.
- Zudem dient Fachsprache in vielen Bereichen – z. B. Medizin, Technik oder IT – der Effizienz und Spezialisierung. Eine Empfehlung zur Vereinfachung darf nicht zu einer pauschalen Vereinheitlichung führen, bei der notwendige Fachtermini verlorengehen.
- Auch das Recht auf individuelle sprachliche Gestaltung von Führungspersönlichkeiten sollte berücksichtigt werden. Eine Empfehlung darf nicht zu einem Dogma werden, das jegliche Kreativität oder ironische Sprachspiele verbietet. Kommunikation ist auch ein Instrument der Identitätsstiftung – nicht jeder muss wie Höttges sprechen.
- Schließlich ist auch die Wirkungskraft einer solchen Empfehlung fraglich. Die Dynamik von Sprachmoden ist kaum zu kontrollieren, da sie meist aus internen Prozessen, Medienkultur oder Marketingstrategien gespeist wird (Vgl. Z. 52–56). Eine Empfehlung könnte verpuffen, wenn sie den praktischen Realitäten nicht standhält.
Schluss
- Die Empfehlung zur Verwendung verständlicher Standardsprache erscheint aus Perspektive einer inklusiven, demokratischen und transparenten Kommunikationskultur grundsätzlich sinnvoll. Insbesondere dort, wo Sprache Machtverhältnisse verschleiert, soziale Barrieren schafft oder Verständlichkeit opfert, ist eine Rückbesinnung auf Klarheit geboten.
- Zugleich muss jedoch beachtet werden, dass Sprache immer auch Ausdruck von Dynamik, Fachlichkeit und Individualität ist. Eine Empfehlung sollte daher nicht als starre Regel verstanden werden, sondern als Impuls für mehr Bewusstsein im sprachlichen Handeln.