Part C
You are currently spending a year abroad at an American high school. The school is working on a project on the topic “How Nature Adapts to Climate Change”. You have been asked by your science teacher to summarise
the following article for the project website.
Write about 200 words in English.
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(26 BE)
Bäume vergessen nicht (von Urs Willmann)
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Was tun, wenn Gefahr droht? Wir Menschen können rennen, auf und davon. Wer dagegen
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mit Wurzeln fest im Boden verankert ist, muss sich anderer Formen der Problemlösung
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bedienen, wenn es brenzlig wird. Wie also reagieren Bäume, wenn sich ihre Lebensumstände
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ändern? Sie treiben noch mehr Wurzeln in den Untergrund – als Antwort auf Trockenheit.
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Oder sie kurbeln den Blattwuchs an, wenn feuchtere Bedingungen dies erfordern.
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Neben diesen individuellen, kurzfristigen Lösungen gibt es die kollektiven. Viele Baum-
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und Buschspezies etwa reagieren passiv über einen längeren Zeitraum hinweg auf die
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Erwärmung des Klimas. Veränderte Umweltbedingungen sorgen für eine natürliche
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Auslese – und als Folge davon siedeln Bestände von Generation zu Generation in
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höhere Lagen um. Oder sie entfernen sich weiter vom Äquator.
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Dies lässt sich seit Langem im Alpenraum wie auch in Sibirien beobachten.
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Gut belegt ist, dass Pflanzen in Krisenzeiten kommunizieren. Wie Bäume sich über ihr
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Wurzelsystem und mithilfe von Duftstoffen untereinander austauschen, hat nicht erst der
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schriftstellernde Ex-Förster Peter Wohlleben kundgetan, das ist seit über dreißig Jahren
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bekannt (siehe Hans Schuh: „Hilfeschreiende Pflanzen“, ZEIT Nr. 9/93). Attackiert eine
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Raupe eine Tomatenstaude, produziert diese umgehend Stoffe, die dem Schädling den
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Appetit verderben – gleichzeitig haucht sie der Nachbarin mit Düften eine Warnung zu:
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Vorsicht, Feind!
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Eine weitere erstaunliche Fähigkeit, um akute Umweltbedingungen zu kontern, haben jetzt
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Wissenschaftler der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft
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(WSL) erstmals nachgewiesen: Erleiden Bäume Krisenzeiten, geben sie Informationen
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dazu direkt an ihre Nachkommen weiter. Im Fachblatt Plant, Cell & Environment beschreiben
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die Forscher, wie Hölzer Erlebtes in Know-how verwandeln können. Dieses vererben
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sie – damit die kommende Generation gewappnet ist.
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Konkret untersuchten Biologen um Arthur Gessler in einem Bewässerungsexperiment die
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Reaktion von Waldkiefern. Zehn Jahre lang hielten sie auf Waldparzellen im Schweizer
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Gebirgskanton Wallis Bäume relativ trocken, andere kamen in den Genuss zusätzlicher
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Feuchte. Danach sammelten die Forscher Zapfen der Mutterbäume ein, ließen die Samen
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keimen und die daraus hervorgegangenen Jungpflanzen unter mal trockeneren, mal dunkleren,
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mal kälteren Bedingungen im Gewächshaus oder im elterlichen Wald wachsen.
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Pinus sylvestris zeigte erstaunliche Reaktionen. Die Nachkommen jener Bäume, die von
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den Forschern auf Trockenheit getrimmt waren, erwiesen sich als deutlich dürreresistenter.
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Sie hatten offenbar von ihren Vorfahren die Information mitbekommen, wie man sich als
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Baum gegen Wassermangel wappnen kann. „Das ist der erste Nachweis, dass Elternbäume
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Umweltinformationen an ihre Nachkommen weitergeben“, sagt Gessler. Dadurch kämen
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die Kleinen besser mit den Veränderungen klar, sie seien „von Anfang an auf die zu
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erwartende Situation vorbereitet“. [...]
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Von Dürre gebeutelte Waldkiefern beeinflussen [...] offenbar jene Gene positiv, die eine
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Reaktion auf Trockenheit veranlassen können. „Die Pflanzen agieren etwa so wie Sie, wenn
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Sie im Text eines Buchs Stellen markieren, damit ein anderer sie später schneller finden
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kann“, sagt Gessler. Die Sprösslinge brauchen in der Folge nur zu lesen, was ihnen die
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Erwachsenen im Buch der Gene angestrichen haben – und entsprechend zu handeln. [...]
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Die Versuche des WSL haben allerdings auch gezeigt, dass die kurzfristige Fähigkeit zur
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Anpassung Grenzen hat. So trockene Sommer wie in den beiden letzten Jahren halten auch
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die epigenetisch optimierten Jungpflanzen nicht gut aus, unabhängig übrigens von ihrer
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Abstammung: Die extremen Dürren gaben vielen von Gesslers Schützlingen den Rest.
Urs Willmann, Bäume vergessen nicht, DIE ZEIT Nr. 11/2020, 5. März 2020,
https://www.zeit.de/2020/11/baeume-trockenheit-duerre-wald-baumgenerationen- pflanzen?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F
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Our solutions are listed in key points. In the examination, full marks can only be achieved by writing a continuous text with the required number of words.
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- the article "Trees do not forget" written by Urs Willman was published on the website of the German newspaper Die Zeit on 11 April 2020
- deals with the reaction of trees to climate change
- for example, trees sprout more roots in dry conditions and more leaves in wet conditions
- climate change can also be the reason why certain tree species move to different altitudes or even further away from the equator
- plants have their language and "help" each other
e.g. communicate about how to cope with difficulties
- use their root system and certain scents to do so, as scientists discovered more than 30 years ago
- however, the article focuses on the fact that trees seem to pass on information from generation to generation
- an experiment by biologists is described by the author, which proves this fact
- pine trees were kept either dry or wet, and then their cones and young cones were examined
- the research showed that the plants' offspring that were kept dry was more resistant to drought
- the article closes with the warning that this adaptability has its limits
- it states that most plants, even the optimised ones, can no longer withstand droughts like those of the last two years