Part C
     Funding their higher education is problematic for many students. Your American friend, who has just enrolled at university, is interested in the situation in Germany and has asked you how students in GeiTnany finance their studies. Based on the article below, write an email to your friend, presenting the student loan program 'Bafög' and current problems related to it. 
    
  Auf sich gestellt
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      Zwei Silben nur: Bafög. Sie stehen für Millionen Aufstiegsgeschichten, für das
     
    
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      Bildungsversprechen eines ganzen Landes. Wer studieren will, der kann. Der Staat
     
    
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      unterstützt.
     
    
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      Bafög, das steht eigentlich für: Bundesausbildungsförderungsgesetz. Vor 50 Jahren wurde
     
    
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      es eingeführt, zum Wintersemester 1971. Seitdem hat es rund fünf Millionen Menschen ein
     
    
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      Studium ermöglicht. Viele hätten ohne diese Hilfe den Weg an die Universität nicht gehen
     
    
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      können. Menschen, bei denen jeder Pfennig fehlte. Die dachten, ein Studium sei für die
     
    
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      anderen - die Akademikerkinder, die Wohlhabenden, die Schlaueren -, die sich dann aber
     
    
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      doch trauten.
     
    
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      Menschen wie der Showmaster Thomas Gottschalk. Die frühere Bildungsministerin Edelgard
     
    
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      Bulmahn. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Der sagte einmal: „Für mich war das
     
    
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      Bafög die entscheidende Unterstützung. Meine Eltern hätten die Last allein nicht tragen
     
    
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      können."
     
    
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      Nicht nur die Einzelnen profitierten davon, auch die Gesellschaft als Ganzes. Das Bafög war
     
    
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      ein Motor der Bildungsexpansion, die bis heute den Wohlstand dieses Landes sichert:
     
    
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      Fundiertes Wissen ist eine krisenstabile Währung in unsicheren Zeiten, der Bedarf an
     
    
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      akademisch ausgebildeten Fachkräften ist so hoch wie nie. Ausgerechnet jetzt aber, wenn
     
    
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      das Bafög sein 50. Jubiläum feiert und es so viele Studierende gibt wie nie - da blutet es
     
    
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      aus. Nur noch elf Prozent aller Studierenden bekommen Bafög, anfangs war es jeder zweite.
     
    
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      [...]
     
    
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      Das große Versprechen von damals jedenfalls ist kaum noch zu erspähen hinter lauter
     
    
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      Baustellen. Sie sind seit Jahren bekannt. Die Beantragung des Bafög ist irrwitzig
     
    
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      bürokratisch und mangelhaft digitalisiert - in der Pandemie mussten manche Akten zur
     
    
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      Bearbeitung ins Homeoffice und zurückgebracht werden. Die ausgezahlten Summen sind
     
    
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      geringer als die durchschnittlichen Miet- und Lebenshaltungskosten - das
     
    
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      Bundesverfassungsgericht prüft, ob die Bedarfssätze unter dem Existenzminimum liegen.
     
    
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      Schließlich das Hauptproblem: Die Förderung erreicht nicht ihre Zielgruppe, weil die Regeln
     
    
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      nicht ausreichend an die veränderte gesellschaftliche Realität angepasst wurden.
     
    
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      Inzwischen studiert die Hälfte eines Jahrgangs, der Besuch einer Universität oder
     
    
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      Fachhochschule gilt als Normalfall. Doch das gesetzliche Regelkorsett wurde über die Jahre
     
    
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      zu eng für die, denen es passen sollte. Früher lief es so: Abi, Uni, Job. Heute macht die eine
     
    
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      erst mal eine Ausbildung, der andere studiert in Teilzeit neben dem Beruf, die Nächste
     
    
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      braucht länger, weil sie ihre Eltern pflegt. Eine Förderung ist für solche Lebensläufe
     
    
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      komplizierter oder gar nicht erst vorgesehen. Das trifft vor allem Studierende aus niedriger
     
    
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      Bildungsherkunft: Wer keine finanziellen Ressourcen hat, wagt seltener ein jahrelanges
     
    
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      Studium. Ihr Anteil an Bafög-Empfängern sinkt seit Jahren. Die meisten aber schaffen es gar
     
    
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      nicht erst, in die Förderung aufgenommen zu werden: Dramatische 71 Prozent derjenigen
     
    
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      mit niedriger Bildungsherkunft, die einen Bafög-Erstantrag stellen, bekamen zuletzt einen
     
    
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      Ablehnungsbescheid - mit der Begründung, das Einkommen der Eltern sei zu hoch. [...]
     
    
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      Bevor das Bafög 1971 eingeführt wurde, gab es an den Universitäten das Honnefer Modell,
     
    
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      ein Stipendium, das begabte Studierende erhielten. Das Bafög brach mit diesem Prinzip, es
     
    
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      formulierte einen Gesetzesanspruch: Das Geld wurde nicht an der Leistung bemessen,
     
    
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      sondern am Einkommen der Eltern. So ist es bis heute. Auch dann, wenn diese sich nicht
     
    
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      mehr besonders elterlich betätigen, müssen Studierende das Gehalt ihrer Eltern ins
     
    
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      Antragsformular eintragen.
     
    
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      [...]
     
    
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      Das Bafög [...] umzugestalten wäre eine komplexe sozial- und finanzpolitische Aufgabe:
     
    
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      Kindergeld und Elternfreibeträge müssten neu aufgesetzt, Bemessungsgrenzen festgesetzt,
     
    
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      Gelder reserviert werden. Stoff, mit dem sich eine Koalitionsverhandlung bestreiten lässt.
     
    
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      Es geht dabei aber um mehr - um einen grundsätzlichen Paradigmenwechsel: Er würde den
     
    
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      Bildungsweg der Jungen gänzlich aus dem elterlichen Kontext lösen. Kein „Kinder-"Geld
     
    
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      mehr für Anfang Zwanzigjährige, kein „Eltern haften für ihre Kinder"-Prinzip. Das kann man
     
    
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      als Auflösung des Generationenvertrags deuten, wie die CDU, die Bildungsverläufe von
     
    
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      familiärer Verantwortung aus denkt. Oder, wie die SPD, als Weiterentwicklung der alten
     
    
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      Ursprungsidee: Denn wo das Bafög die Studierenden nicht mehr an ihre Eltern bindet, taugt
     
    
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      es als Instrument der Emanzipation zu mündigen Bürgern.
     
    
     Von Scholz, A.-L.: Auf sich gestellt. In: Die Zeit. S. 29 (19.08.2021).
    
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     Note:
    
Our solutions are listed in bullet points. In the examination, full marks can only be achieved by writing a continuous text. It must be noted that our conclusions contain only some of the possible aspects. Students can also find a different approach to argumentation.
     
    
    
     
    
     
      
     
    
     
      
     
    
     
   
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      Insights on Student Financing in Germany - Bafög Program and Current Challenges
     
     
       Subject 
     
     
    
      Hi Lucy, 
       I hope this email finds you well! Congratulations on enrolling at university! I remember you were curious about how students in Germany finance their higher education, so I wanted to share some insights about the student loan program called 'Bafög' and the challenges associated with it.
     
     
       Greeting and Introduction 
     
     
    - In Germany, the primary means of financial support for students is through the Federal Training Assistance Act, commonly known as Bafög.
 - This program is designed to ensure that students can afford to pursue their education, regardless of their family's financial situation. Here’s a brief overview of how it works:
 - Bafög is available to German students and, in certain circumstances, to international students.
 - Eligibility depends on factors like parental income, the student's own income and assets, and the number of siblings also pursuing higher education.
 - The amount of financial aid provided varies, but it can cover tuition fees, living expenses, and other educational costs.
 - The maximum amount is regularly adjusted to account for inflation and changes in living costs.
 - One of the unique features of Bafög is that half of the aid is given as a grant, which does not need to be repaid.
 - The other half is an interest-free loan, repayable after graduation once the student starts earning above a certain threshold.
 
       Main Body 
      
Bafög Program Overview
     
    Bafög Program Overview
- Many students find that the maximum amount of Bafög does not fully cover the high living costs in cities like Munich or Berlin.
 - As a result, students often need to take on part-time jobs or additional loans, which can affect their study time and academic performance.
 - The application process for Bafög can be complicated and time-consuming, deterring some eligible students from applying.
 - Frequent bureaucratic hurdles and delays in processing applications can create financial uncertainty for students.
 - The income thresholds for parental contributions have not kept pace with inflation, meaning many middle-income families are still expected to contribute significantly.
 - This can place a financial strain on families who may not have sufficient disposable income to support their children’s education.
 - There is a lack of awareness about the Bafög program, especially among international students and those from non-academic backgrounds.
 - Efforts to improve outreach and simplify information dissemination are necessary to ensure more students can benefit from.
 - Reforming Bafög to better align with current socio-economic realities would be a complex task, involving adjustments to child benefits, parental allowances, and income thresholds.
 - There’s a growing debate on whether the system should move away from parental income dependency to promote greater student independence.
 
      Current Challenges
     
     
    
      Understanding these challenges highlights the importance of continuous improvement in student financial aid programs to ensure they meet the evolving needs of students. 
       Let me know if you have any questions or need more information! 
       Best,
      
Stefanie
     Stefanie
       Closing and Greeting