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Inhaltsverzeichnis

Aufgabe 1 – Erörterung

Thema

Anonymer Autor und Dominic Ullrich: Bundesjugendspiele an Schulen?

Aufgabenstellung

  • Erörtere das Pro und Contra der Durchführung von Bundesjugendspielen an Schulen (jeweils mindestens drei Argumente).

  • Verwende das beiliegende Material für deine Erörterung und ergänze eigene Argumente. Begründe deine Meinung.

  • Formuliere einen zusammenhängenden, gegliederten Text.

  • Achte auf korrekte Sprache und Rechtschreibung. Beides wird bewertet.

Material

Bundesjugendspiele an Schulen?

Anonymer Autor und Dominic Ullrich

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In jedem Sommer nehmen rund fünf Millionen Schülerinnen und Schüler an den
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traditionsreichen Bundesjugendspielen (BJS) teil. Sie laufen, springen und werfen um die
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Wette und erhalten dafür Punkte. Am Ende gibt es für die Teilnahme eine Urkunde, und
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wenn man besonders gute Leistungen erzielt, erhält man sogar eine Ehrenurkunde.
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Generationen von Schülerinnen und Schülern sind mit dem Ritual vertraut, das aus den
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20er-Jahren des letzten Jahrhunderts stammt; selbst unsere Großeltern können davon
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berichten. [.]
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Sicher sind Sport und Bewegung gut für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen,
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Kinder haben grundsätzlich große Freude an Bewegung, unabhängig davon, wie sport-
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lich sie sind. Verbunden mit dem gemeinsamen Sporttreiben sowie dem Testen des
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eigenen sportlichen Talents entsprechen die BJS damit wesentlichen Neigungen von Kin-
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dern im Sport, insbesondere der Freude an Bewegung und dem Miteinander. [...]
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Durch vorheriges intensives Üben und Trainieren im Rahmen des Sportunterrichts kann
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die Entwicklung eigener Fähigkeiten, Selbstwirksamkeit und Zuversicht für das eigene
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Handeln als persönliche Chance genutzt werden. [...]
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Aber ein Wettbewerb, der für viele Teilnehmende von vornherein frustrierend ist, kann
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viele negative Effekte haben. Bei den Bundesjugendspielen müssen alle Schülerinnen
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und Schüler in den gleichen Sportarten gegeneinander antreten, obwohl klar ist, dass
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einige die damit verbundenen Anforderungen besser bewältigen können als andere. [...]
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Und nebenbei werden die durch vergleichsweise schlechte Leistungen öffentlich blamier-
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ten Schülerinnen und Schüler ganz sicher nicht dazu motiviert, künftig mehr Sport zu
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treiben – obwohl dies doch eigentlich ein wesentliches Ziel des schulischen Sportunter-
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richts sein sollte. Sport und Bewegung lassen sich auch anders fördern als durch einen
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unfairen und für viele frustrierenden Wettbewerb. Jede Sportlehrerin und jeder Sport-
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lehrer kennt vielfältige Methoden und Angebote, die zur Bewegung motivieren und an
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denen alle gemeinsam Spaß haben können. Gerade Mannschafts- und Geschicklich-
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keitsspiele bieten sich dazu an, und dabei wird dann auch der Teamgeist geschult, der
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bei den Bundesjugendspielen überhaupt keine Rolle spielt – hier kämpft jeder nur für sich
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allein. Und natürlich ist auch gegen einen Wettbewerb nichts einzuwenden, solange die
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Teilnahme daran freiwillig ist und sich auf diese Weise die Besten untereinander messen
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können. Solche Wettbewerbe und andere bewegungsförderliche Angebote können gern
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auch im Rahmen eines schulischen Sportfestes stattfinden, das dann die Bundesjugend-
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spiele als sportlichen Höhepunkt des Schuljahres ersetzt [...].

anonymer Autor/Ulrich, Dominic: Bundesjugendspiele an Schulen?

In: Zeitschrift Pädagogik, Ausgabe 3, Beltz-Verlag, Weinheim 2021, S. 46-47

(zu Prüfungszwecken bearbeitet)

Infografik: Balkendiagramm zeigt Anteil von Frauen und Männern, die sich in der Schule über Bundesjugendspiele gefreut haben.Infografik: Balkendiagramm zeigt Anteil von Frauen und Männern, die sich in der Schule über Bundesjugendspiele gefreut haben.

Bundesjugendspiele nur für Minderheit ein Vergnügen. , Zugriff am: 17.07.2024

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