Aufgabe 2
Textbeschreibung Lyrik
Thema:- Eva Rechlin: Der Frieden (1968)
- Setze dich mit diesem Gedicht in Form einer Textbeschreibung auseinander.
- Gliedere dabei deinen Text in die folgenden Abschnitte und berücksichtige besonders die genannten Aspekte:
- Formuliere einen zusammenhängenden, strukturierten Text. Achte auf korrekte Sprache und Rechtschreibung. Beides wird bewertet.
(50 P)
Material
Der Frieden
Eva Rechlin
1
Die Angst vor Streit und Hass und Krieg
2
Lässt viele oft nicht ruhn.
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Doch wenn man Frieden haben will,
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muss man ihn selber tun.
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Der Frieden wächst, wie Rosen blühn,
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so bunt, so schön und still.
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Er fängt bei uns zu Hause an,
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bei jedem, der ihn will.
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Vom Frieden reden hilft nicht viel,
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auch nicht, dass man marschiert.
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Er kommt wie Lachen, Dank und Traum,
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schon wenn man ihn probiert.
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Man braucht zum Frieden Liebe,
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natürlich auch Verstand,
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und wo es was zu heilen gibt:
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jede Hand.
Aus: Rechlin, Eva: Der Frieden. In: Die Stadt der Kinder. Hg. Hans-Joachim Gelberg. Weinheim: Verlag Beltz & Gelberg, 1999.
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- Autorin: Eva Rechlin
- Titel: Der Frieden
- Erscheinungsjahr: 1968
- Textsorte: Gedicht
- Epoche: Neuzeit
- Quelle: Rechlin, Eva: Der Frieden. In: Die Stadt der Kinder. Hg. Hans-Joachim Geldberg. Weinheim: Verlag Beltz & Geldberg, 1999.
- Thema: Eva Rechlin lässt das lyrische Ich über die Wichtigkeit von Frieden sprechen.
- Inhalt: Rechlin schreibt, dass jede einzelne Person dafür verantwortlich ist, dass Frieden bewahrt wird und er erst dann nachhaltig möglich ist. Frieden fängt laut Autorin immer bei einem selbst an, unabhängig vom Außen.
Hauptteil
1. Formale Analyse- Verse: 16 Verse aufgeteilt in 4 Strophen á 4 Verse
- Die Verse im zweiten und vierten Vers aller 4 Strophen reimen sich.
- Aufbau: Die Struktur der einzelnen Strophen bleibt immer gleich.
- Der Titel des Gedichts Der Frieden ist prägnant und gibt bereits einen Hinweis auf das zentrale Thema des Gedichts.
- Lyrisches Ich: Das lyrische Ich ist im vorliegenden Gedicht nicht klar definiert. Dementsprechend kann man davon ausgehen, dass damit eine allgemeingültige Erzählperspektive eines auktorialen Erzählers eingenommen wird. Indem das lyrische Ich jedoch die Leser*innen direkt anspricht, fordert es in allen vier Strophen zum Handeln auf.
- Vergleich: „Der Frieden wächst, wie Rosen blühn, so bunt, so schön und still.“ (V. 5 f.)
Beispielsweise dieser Vergleich dient dazu, den abstrakten Begriff des Friedens greifbarer und anschaulicher zu machen. Er setzt das Bild der Natur, genauer der Rosen, mit dem Frieden ins Verhältnis und schafft damit einen positiven und beruhigenden Vergleich. Er betont seine Schönheit, seine Vielfalt und seine Fähigkeit, Ruhe und Harmonie zu schaffen.
- Wiederholung: Indem die Autorin Eva Rechlin Wörter wie zum Beispiel „Frieden“ (V. 3, 5, 9, 13) repetitiv verwendet, verstärkt sie die Bedeutung des im Titel vorkommenden Wortes. Auch dass es immer im ersten Vers jeder Strophe angeführt wird, steigert noch mal den Nachdruck und die Wichtigkeit von Frieden.
- Bildhafte Sprache: Durch anschauliche Formulierungen und Einbettung von Adjektiven wie „so bunt, so schön und still.“ (V. 6) erzielt Rechlin, dass sich die Leser*innen vor dem inneren Auge ein besseres Bild vom Geschriebenen machen können, wird die Vorstellungskraft angekurbelt.
- Motiv: Die heilenden Hände (Vgl. V. 15 f.) stellen ein religiöses Motiv dar, welches sich an der heilenden Kraft Jesus Christus Hände orientiert. Der Glaube an Gott kann also laut Rechlin dabei helfen, Frieden zu bewirken.
- Erste Strophe: Das lyrische Ich beschreibt, dass sich viele Menschen „vor Streit und Hass und Krieg“ (V. 1) fürchten. Außerdem fordert Rechlin dazu auf, selbst für Frieden zu sorgen, wenn man sich danach sehnt.
- Zweite Strophe: Zunächst vergleicht die Autorin den Frieden mit blühenden Rosen, anschließend merkt sie an, dass Frieden nicht nur global gesehen relevant ist, sondern auch bereits in den eigenen vier Wänden beginnt.
- Dritte Strophe: Alleinig das Sprechen darüber schafft noch lange keinen Frieden. Auch die Teilnahme an Demonstrationen wird alleine laut der Verfasserin des Gedichts nicht für Frieden sorgen. Die Grundvoraussetzung für Frieden ist ein gesunder Geist und dann passiert Frieden instinktiv wie „Lachen, Dank und Traum“ (V. 11).
- Vierte Strophe: Eine gesunde Mischung aus Intellekt und Liebe muss in einem Menschen vorhanden sein, damit er Frieden mit sich selbst und seiner Außenwelt erreichen kann. Zudem betont Rechlin auch die Wichtigkeit, sich gegenseitig zu unterstützen und füreinander da zu sein und dass „heilende Hände“ (V. 15 f.) sich positiv auf den Weltfrieden auswirken können.
Schluss
- Thema: Insgesamt handelt es sich bei Der Frieden um ein Gedicht, das den Frieden als etwas Wertvolles und Erstrebenswertes darstellt. Es betont die Bedeutung des inneren Friedens und die Verantwortung jedes Einzelnen, den Frieden zu bewahren und zu fördern.
- Interpretation: Das Gedicht Der Frieden ist als eine Art Appell an die Leser*innen zu verstehen, die eigene passive Komfortzone des Diskutierens zu verlassen, und aktiv für Frieden und Glück im eigenen Umfeld zu sorgen, da dies die beste Maßnahme für eine friedliche Welt ist.
- Fazit: Laut Rechlin bedarf es für das Erreichen von Frieden nicht nur der Diskussionen oder Demonstrationen über und für Frieden, sondern auch dem eigenen Aktivismus, der immer zuerst im eigenen engsten Kreis beginnt. Handeln und Verhalten müssen dafür in einem ausgeglichenen Verhältnis miteinander stehen.