Teil B
Textproduktion
(50% der Prüfungsleistung) Bearbeite Aufgabe B 1 oder B 2.Aufgabe B 1
Thema:- Spendenaufrufe gehören zum Alltag. Verfasse einen offenen Brief, in dem du deine Mitschülerinnen und Mitschüler über Spendenmöglichkeiten informierst und zur Unterstützung von Menschen in deinem Umfeld aufrufst. Der Brief wird in der Schule veröffentlicht.
- Schreibe diesen offenen Brief.
- Erläutere die Bedeutung von Spenden für andere und für den Spendenden selbst.
- Nenne drei unterschiedliche Spendenmöglichkeiten aus dem Text.
- Setze dich mit der Eignung dieser Spendenformen für Schülerinnen und Schüler auseinander. Wäge jeweils das Für und Wider ab. Beziehe mindestens zwei eigene Beobachtungen oder Erfahrungen ein.
- Schlage begründet eine Spendenaktion für die Menschen in deinem Umfeld vor und rufe deine Mitschülerinnen und Mitschüler abschließend zur Mitwirkung auf.
- Nutze dazu Material B.
Aufgabe B 2
Thema:- Versetze dich in folgende Situation: Du lernst in der zehnten Klasse an der Erich-Kästner-Schule. Vom Namensgeber der Schule stammt das Zitat: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“
Einen Tag in der Motto-Woche widmet der Abschlussjahrgang traditionell diesem Leitspruch und bietet Aktionen an der Schule oder im Ort an.
Nach dem gelungenen Aktionstag in diesem Jahr berichtest du darüber in einem Beitrag für die Schulchronik. - Schreibe diesen Beitrag.
- Erkläre das Zitat von Erich Kästner, das deine Schule als Leitspruch gewählt hat.
- Berichte anschließend über Vorbereitung und Durchführung des Aktionstages. Gehe dabei auf zwei Höhepunkte des Tages genauer ein.
- Stelle dar, wie Beteiligte und die Zielgruppe auf deine Aktion reagiert haben.
- Beurteile, inwieweit dein Aktionstag sein Ziel erreicht hat.
- Lies dazu Material B.
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[...] Spricht man vom Spenden, ist der erste Gedanke, dass Geld gespendet wird. Das
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ist naheliegend. Geld ist ein weltweites Tauschmittel. Wer Geld bekommt, kann damit
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Essen kaufen, eine Schule bauen oder den Ozean von Plastik befreien.
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Auslöser für eine Spende kann ein akutes Problem sein. Dies sind meist tragische
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Ereignisse, durch die Menschen, Städte oder ganze Nationen Unterstützung
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benötigen. Dies können Naturkatastrophen [...] oder durch Brände ausgelöste
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Verwüstungen [...] sein. Neben solchen Katastrophen stehen Menschen auf der
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ganzen Welt vor Herausforderungen. Zu den größten gehören nach wie vor Hunger,
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Krankheiten, Klimawandel und mangelnde Bildung. Hier bieten sich regelmäßige oder
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gar dauerhafte Spenden an. [...] Bei einer Kinderpatenschaft spendest du jeden
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Monat einen kleinen Betrag und unterstützt so zum Beispiel ein anderes Kind in einem
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ärmeren Teil der Welt. Mit diesem Patenkind kannst du in vielen Fällen sogar Kontakt
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aufnehmen, Briefe schreiben und mehr über das Leben in einer anderen Kultur erfah-
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ren. [...]
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Patenschaften funktionieren nicht nur über Geldspenden, sondern auch über Zeitspen-
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den: Schließlich kann man auch Menschen treffen und gemeinsam Zeit verbringen. [...]
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Deine Zeit kannst du auch spenden, indem du dich ehrenamtlich engagierst, z. B. in
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einem Verein. Dort kannst du eine dauerhafte Funktion übernehmen oder einfach beim
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Sommerfest den Kuchenverkauf [...] organisieren. Außerdem besteht die Möglichkeit,
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ein Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe oder in einem Krankenhaus auszuüben. Durch
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Besuche bei Geflüchteten, Kranken oder Senioren unterstützt du diese in ihrem Alltag
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mit deiner Zeit. Um deine Zeit zu spenden, ist nicht viel Geld erforderlich – eigentlich
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gar keins. [...] Es ist nur nötig, dass du dich dazu entscheidest. [...]
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Neben Geld- und Zeit- gibt es auch noch Sachspenden wie aussortierte Gegenstände,
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Kleidungsstücke oder Spielsachen. Natürlich sollte alles noch in einem guten Zustand
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sein. Du kannst diese Dinge zum Beispiel an Kaufhäuser spenden, in denen nur
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Menschen mit sehr geringen Einkommen einkaufen dürfen, oder du spendest sie direkt
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an Einrichtungen (Kindergärten, Pflegeeinrichtungen, Jugendhäuser, o. ä.), die diese
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dringend benötigen. In vielen Städten stehen Altkleidercontainer, in denen brauchbare
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Altkleider gesammelt werden, um sie später aufzubereiten und [...] zu verteilen.
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Wenn du gesund bist, kannst du darüber hinaus anderen Menschen dabei helfen,
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wieder gesund zu werden, und sogar Leben retten, indem du Blut oder Plasma
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spendest. Weniger bekannt ist die Knochenmarkspende. Hierfür kannst du dich in
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der Deutschen Knochenmarkspenderdatei registrieren lassen – komplett schmerzfrei!
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– und wirst kontaktiert, wenn jemand anderes dein Knochenmark als lebensrettende
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Spende benötigt. [...]
Aus: Michael und Marielle Schäfer: Was und an wen kann man spenden? (Stand: 20.09.2022).
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Liebe Mitschüler*innen,heute möchte ich euch auf eine wichtige Angelegenheit aufmerksam machen, die mir sehr am Herzen liegt und bei der ich eure Unterstützung brauche. Wie ihr wisst, gibt es in unserem Umfeld Menschen, die mit verschiedenen Herausforderungen und Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Sei es finanzielle Not, gesundheitliche Probleme oder andere persönliche Schicksalsschläge – sie alle benötigen unsere Hilfe und Unterstützung, um wieder auf die Beine zu kommen. Weitere Beweggründe, derentwegen man spenden sollte, stellen Umstände wie „Hunger, Krankheiten, Klimawandel und mangelnde Bildung“ (Z. 8 f.) dar. Spenden bewirken außerdem sowohl für die Empfänger- als auch die Spenderseite Positives. So kann man als spendende Person dabei helfen, die Lebensqualität der Empfänger*innen zu verbessern und gleichzeitig macht das Teilen mit anderen zufrieden und glücklich, es erfüllt einen. Darüber hinaus kann man im Zuge des Spendens auch wertvolle Kontakte knüpfen. Daher möchte ich euch heute über verschiedene Spendenmöglichkeiten informieren, mit denen wir in diesen Angelegenheiten helfen können. Es gibt zahlreiche Organisationen und Projekte, die sich für verschiedene Anliegen einsetzen und dringend auf Unterstützung jeglicher Art angewiesen sind. Das Spenden beschränkt sich nicht allein auf monetäre Hilfeleistungen. So kann man etwa auch Zeit spenden, um etwas Gutes zu bewegen, „indem [man sich] ehrenamtlich [engagiert]“ (Z. 17). Doch auch „Sachspenden“ (Z. 24) besitzen das Potenzial, Menschen und Tieren in Not helfen zu können. Dafür ist allerdings erforderlich, dass sich die Gegenstände „in einem guten Zustand“ (Z. 25) befinden. Auch Gesundheit ist ein kostbares Gut, das nicht jedem gleichermaßen zur Verfügung steht. Dementsprechend kann man kranken Menschen mit einer Spende helfen und neben einer kleinen Vergütung rettet man so mitunter Leben. Sehen wir uns also im Folgenden noch einmal die verschiedenen Möglichkeiten zu spenden an:
- Geldspenden: Die wohl üblichste Art zu spenden, ist die monetäre Art der Spende. Sie zeichnet sich durch ihren geringen Aufwand und auch Schnelligkeit aus. Bereits kleine Summen können Großes bewirken und es geht wie auch bei anderen Spenden nicht um die Höhe des Beitrags. Allerdings sind vor allem private Spenden anonym, das heißt, Empfänger*innen können euch nicht identifizieren und als Schüler*in besitzt man meist begrenzten finanziellen Spielraum, da noch kein eigenes Einkommen fließt.
- Zeitspenden: Zeit kann jede Person spenden, unabhängig vom finanziellen Status oder Alter. Wir alle verbringen unsere Zeit beispielsweise teils am Handy. Wenn wir diese Zeit nehmen und mit etwas Sinnvollem füllen, erfüllt uns das, denn wir gehen einer höheren Tätigkeit nach. Zeitspenden sind eine Möglichkeit für Schüler*innen, etwas Gutes zu tun, da man besonders im privaten Bereich und ohne Vergütung beispielsweise älteren Nachbarn zur Hand gehen oder Tiere füttern oder ausführen kann. Außerdem kann man auf diese Weise auch neue Bekanntschaften schließen und lernt an sich selbst bisher unbekannte Talente kennen. Beim Thema Zeitspende ist es jedoch sehr wichtig, die gespendete Zeit begrenzt einzusetzen, sodass etwa nicht die Schule oder soziale Kontakte darunter leiden.
- Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen: Spenden an Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen wie etwa Plasmaspenden können dazu beitragen, dass Menschen die dringend benötigte Hilfe erhalten und teils sogar Leben gerettet werden. Medizinische Spenden wie Knochenmark- oder Blutspenden sind allerdings an eine Volljährigkeit gekoppelt, weswegen sie eher für ältere Schüler*innen oder Schulabgänger infrage kommen.
- Sachspenden: Zum Beispiel Kleidungsstücke zu spenden, kann für Empfänger*innen einen großen Unterschied machen. Gleichzeitig unterstützt ihr damit einen nachhaltigen Lebensstil und spart dadurch, dass weniger Kleidung neu angefertigt werden muss, auch Ressourcen ein. Besonders im Schüler*innenalter, wenn man noch wächst, passen einem irgendwann die eigenen Sachen nicht mehr und dann ist eine Kleiderspende eine gute Möglichkeit, etwas Gutes zu tun. Allerdings sollte man sich im Vorfeld gut darüber informieren, dass die Empfänger*innen die Spende auch tatsächlich erhalten. Am besten eignet es sich hierfür, die Sachspenden persönlich zu den Empfänger*innen zu bringen, da etwa Spenden im Altkleidercontainer oftmals nie bei den bedürftigen Menschen ankommen. Bei Sachspenden verzichtet man auf einen finanziellen Vorteil, den man durch den Weiterverkauf erhalten würde, jedoch wiegt der gute Zweck dahinter den vermeintlichen Verlust wieder auf. Besonders das Abgeben und Spenden von Gegenständen bietet sich für Schüler*innen gut an, da hierfür in der Regel kein Mindestalter erforderlich ist.
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Aufgabe B 2
Mit seinem Zitat „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ meinte Erich Kästner, dass positive Veränderung immer an Aktionismus geknüpft ist. In Anlehnung an diese Worte fand auch unser Aktionstag im Rahmen der Motto-Woche unserer Schule statt, welchen wir für einen Spendenlauf nutzten. Der Startpunkt des Laufs befand sich an der Schule und die Laufstrecke verlief über 1,5 km durch den Stadtpark und mündete wieder im Ziel. Der Aktionstag begann um 9 Uhr morgens und neben zahlreichen Schüler*innen waren auch viele Angehörige, Freunde und weitere Unterstützende wie die Sponsor*innen der Läufer*innen anwesend. Bevor es losgehen konnte, stand die Planung der Aktion an. Es wurde als allererstes die Laufstrecke definiert, wobei wir darauf achteten, dass sie möglichst durchs Grüne und auf beschatteten Wegen führen würde. Letztendlich legten wir eine Strecke fest, die auf dem Schulhof startete und sich mit einer Länge von 1,5 km durch den Stadtpark zog, um dann wieder an der Schule zu münden. Im Vorfeld organisierten diejenigen unter uns, die am Lauf teilnehmen wollten, außerdem ihre Sponsorpartner und legten zusammen mit diesen fest, welche Summe die Sponsor*innen pro gelaufener Runde spenden würden und es wurde vereinbart, wie viele Runden die einzelnen Läufer*innen rennen würden. Wir hatten uns eine Spendensumme von 4.000 € als Ziel gesetzt, die sich aus den Läufen und dem Verkauf von Kaffee, Getränken, Kuchen und Snacks zusammensetzen sollte. Unseren Sponsoren boten wir außerdem an, uns T-Shirts mit ihrem Logoaufdruck für den Lauf auszuhändigen. Am Ende setzen sich unsere Sponsor*innen aus vielen unterschiedlichen Unterstützer*innen wie der Stadtapotheke, zahlreichen Geschäften in der Innenstadt, dem Kino, dem Stadttheater sowie einigen privaten Sponsoren zusammen. Sobald wir durch die Läufe insgesamt 3.500 € kalkuliert hatten, konnte es weiter gehen mit der Organisation der kulinarischen Verpflegung. Auch alle weiteren Teilnehmenden des Aktionstages waren indes nicht untätig. So sollten Eltern und Familien aller Schüler*innen eine Vielzahl an gebackenen und gekochten Stärkungen für die Läufer- und Besucher*innen des Spendenlaufs auftischen. Auch für Erfrischungen wurde gesorgt. Auf der Hälfte der Strecke wurde außerdem ein Stand mit Wasserflaschen geplant, sodass die Läufer*innen sich aufgrund der Hitze auch zwischendurch abkühlen könnten. Der Aktionstag selbst begann für die ersten Läufer*innen schon morgens und erstreckte sich über den ganzen restlichen Tag und auch die übrigen Besucher*innen nahmen bis zum Nachmittag an der Veranstaltung teil. Der Tag wurde mit einer kleinen Ansprache von ein paar Schüler*innen eingeläutet und am Ende des Aktionstages fand noch eine Siegerehrung der Läufer*innen statt. Überdies wurde die exakte Höhe der Spendensumme bekannt gegeben und sich in diesem Zuge noch bei allen bedankt, die den Aktionstag durch Spenden sowie andere Beiträge jeglicher Art, seien es Verpflegung, helfende Hände oder einfach nur Anwesenheit bereichert haben. Final war dann besonders das Überreichen der Spendensumme ans Tierheim in Form eines auf einem Plakat abgedruckten Schecks das Highlight des Tages. Insgesamt haben wir unser Spendenziel sogar mit 150 € übertroffen und konnten dem Tierheim deshalb eine Summe über 4.150 € spenden. Die Freude bei den Mitarbeitern des Empfängers war groß, das merkte man an ihrer emotionalen Reaktion, die ihre Dankbarkeit ausdrückte. Sie konnten es kaum glauben, da sie zwar eingeladen worden waren, jedoch keine Vorstellung von der Höhe der Spendensumme gehabt hatten. Nach der Veranstaltung hängte die Leitung des Tierheims, Frau Sonnenberg, auch ein Foto von allen Läufer*innen am Schwarzen Brett im Tierheim auf. Für uns als Beteiligte am Aktionstag war die Erfahrung, etwas für einen guten Zweck zu organisieren und umzusetzen, ein sehr erfüllendes Gefühl und durch die Organisation und Zusammenarbeit im Laufe der gesamten Motto-Woche, besonders aber am Aktionstag, sind wir als Klassengemeinschaft noch stärker zusammengewachsen. Wir waren am Ende des Tages alle von Zufriedenheit, Glück und auch ein wenig Stolz erfüllt, dass unsere Aktion so gut funktioniert hatte und wir mit unserer Arbeit das ortsansässige Tierheim nun unterstützen konnten. Uns hat dieser Aktionstag gezeigt, dass wir auch in Zukunft solche Veranstaltungen für gute Zwecke planen wollen und wir mit unserem enormen Zusammenhalt als Schülerschaft innerhalb kürzester Zeit ein solches Event organisieren können. Das Maß an Bereicherung, das wir nach diesem Tag gespürt haben, war unvergleichlich. Unsere Klasse plant bereits weitere Aktionen in Zusammenarbeit mit Frau Sonnenberg, wie etwa die Unterstützung des Tierheims durch ehrenamtliche Arbeit an Wochenenden.
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