Aufgabe 2 – Testosteron
Hinweis: In der Prüfung musst du drei der vier vorliegenden Aufgaben auswählen und bearbeiten.
Ernst Laqueur isolierte das Sexualhormon Testosteron 1935 aus Stierhoden und kreierte den Namen des Hormons aus Testis (Hoden) und Steroid. Bei Männern wird dieses Hormon, welches zur Gruppe der Androgene gehört, zum größten Teil unter dem Einfluss des LH (Luteinisierendes Hormon) in den Leydig‘schen Zwischenzellen im Hoden produziert. Der Einsatz von Testosteron als Medikament wird in verschiedenen Zusammenhängen u. a. bei Diabetes erwogen.
Stelle den Bau eines markhaltigen Neurons in einer beschrifteten Skizze dar.
Erläutere die Wirkungsweise von Testosteron auf spezifische Zielzellen mithilfe von Material 2 (M 2).
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Aufgabe 2, M 2: Wirkung von Testosteron

Aufgabe 2, M 3: Testosteron und die Wirkung beim Mann
Testosteron beeinflusst beim Mann die Sexualität und die Psyche. Es regt ebenfalls den Aufbau von Muskeln und Knochen an und verringert die Fettmasse. Studien zeigen, dass auch das Körpergewicht und der Spiegel des männlichen Geschlechtshormons eng zusammenhängen. Testosteron und Zucker- sowie Fettstoffwechsel beeinflussen sich wechselseitig.
Starkes Übergewicht (Adipositas) ist eine häufige Begleiterscheinung eines Typ-2-Diabetes. Bei dieser Diabetesform kann das Hormon Insulin nicht mehr ausreichend an den Rezeptoren der Zielzellen binden. Als Folge steigt der Blutzuckerspiegel. Umgangssprachlich wird Typ-2- Diabetes häufig auch als „Zuckerkrankheit“ bezeichnet.
Bei Adipositas ist die Gonadotropinkonzentration (z. B. LH und FSH) dauerhaft niedrig. Ein Verlust an Muskelmasse und die weitere Zunahme von Körperfett können Folgen dessen sein. Muskelzellen sind neben den Leberzellen wichtige Stellglieder zur Blutzuckerregulation, da sie neben Androgen- auch Insulinrezeptoren enthalten. Fettzellen synthetisieren unterschiedliche Proteine, z. B. das Enzym Aromatase und das Peptidhormon Leptin. Die Aromatase wandelt Steroidhormone wie Testosteron in das weibliche Sexualhormon Östradiol um. Das Leptin hemmt wie auch Östradiol die LH-Ausschüttung der Hypophyse.

Aufgabe 2, M 4: Studie zu Testosteron und Typ-2-Diabetes
In einer Studie wurden 300 Männer (150 mit Typ-2-Diabetes und 150 Gesunde) auf verschiedene Blutwerte u. a. auf Testosteron untersucht.

Aufgabe 2, M 5: Testosteron-Nebenwirkungen
Testosteron führt vor allem bei der illegalen und oft falsch dosierten Anwendung (z. B. Doping zum Muskelaufbau im Sport) zu Problemen. Eine längere Anwendung von Testosteron kann Ansammlungen von wässriger Flüssigkeit im Körpergewebe hervorrufen, die sich zu Schwellungen (Ödemen) der betroffenen Gewebe entwickeln können. Bei der Wirkung auf die Prostata bei Männern wird darauf hingewiesen, dass Testosteron und besonders DHT das Wachstum eines Prostatatumors fördern kann. Zusätzlich sind Erkrankungen der Haut möglich. Auch psychische Störungen wie Nervosität, Aggressivität, Depression sowie Kopfschmerzen und Müdigkeit können entstehen. Des Weiteren können Libidoveränderungen wie eine erhöhte Erektionshäufigkeit durch eine hoch dosierte Anwendung von Testosteronpräparaten hervorgerufen werden. Im Allgemeinen kann eine reversible Unterbrechung oder Verminderung der Spermatogenese und dadurch auch eine Abnahme der Hodengröße auftreten.
nach: https://www.dshs-koeln.de/institut-fuer-biochemie/doping-substanzen/doping-lexikon/t/testosteron-nebenwirkungen/ (letzter Zugriff am: 05.06.2024)Weiter lernen mit SchulLV-PLUS!
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- Pro-Argumentation:
Die Studie zu Testosteron und Typ-2-Diabetes zeigt, dass Männer mit Diabetes-Typ-2 deutlich häufiger in die Gruppe fallen, bei der weniger als 8 nmol/L Testosteron gefunden wird. Männer mit einem Testosteron-Spiegel über 12 nmol/L sind dagegen häufiger gesund. Die körpereigenen Testosteronproduktion ist bei Diabetes-Typ-2 Patienten durch den Mangel an LH und FSH deutlich verringert. Dadurch wird die Krankheit verstärkt, es kommt zur Zunahme von Körperfett und zum Abbau der Muskelmasse. Durch die Zugabe von Testosteron kann diesem Effekt entgegengewirkt werden. Steigt die Muskelmasse und der Fettabbau, hat dies auch posivite Auswirkungen auf die Regulation des Blutzuckerspiegels. - Contra-Argumentation:
Die Zugabe von Testosteron kann vielfältige Nebenwirkungen haben. Vorallem bei falscher Dosierung können Aggressivität, Müdigkeit, Depressionen und Tumore der Prostata auftreten. Eine Diabetes-Typ-2 Erkrankung ist zwar heilbar, allerdings erfordert dieser Prozess eine lanfristige Einnahme von Testosteron. Infolgedessen ist auch die Ödembildung begünstigt. Es ist außerdem nicht auszuschließen, dass die Zugabe von Testosteron Diabetes fördert, da Männer mit einem Testosterongehalt von über 12 nmol/L häufiger von Diabetes betroffen sind, als Männer mit einem mittlern Testosterongehalt zwischen 8 und 12 nmol/L. Die externe Einnahme von Testosteron hemmt die interne Testosteronproduktion durch dessen unterdrückende Wirkung auf die Freisetzung von LH und FSH in der Hypophyse. - Fazit:
Ob der Einsatz von Testosteron bei Patienten mit Diabetes-Typ-2 sinnvoll ist, hängt vom Schweregrad der Krankheit ab. Daher sollte vor einer möglichen Therapie mit Testosteron der individuelle Hormonspiegel ermittelt werden. Zusätzlich zu einer Behandlung mit Testosteron sollten Patienten mit Diabetes-Typ-2 auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung achten.