Vorschlag C – Proteine und Aminosäuren – Rund um Sporternährung

„High Protein“ ist in! Mittlerweile gibt es nicht nur unzählige Nahrungsergänzungsmittel, sondern auch jede Menge Lebensmittel, bei denen Proteine zugesetzt werden. Proteine sind Makromoleküle, die aus Aminosäuren aufgebaut sind.

Die Amino-Gruppen der Aminosäuren bedingen die Eigenschaften dieser Stoffgruppe maßgeblich. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Reste beeinflussen die am Proteinaufbau beteiligten Aminosäuren auch den räumlichen Bau von Proteinen.

Polyamide (Textilfasern) sind synthetische Makromoleküle, die aus Monomeren hergestellt werden können, welche die gleichen funktionellen Gruppen wie Aminosäuren tragen.

Eine große Zielgruppe für Produkte mit höherem Proteinanteil sind Sporttreibende. Beliebte Produkte in der Sporternährung sind sogenannte Protein-Pulver, aus denen dann Protein-Shakes hergestellt werden. Als Zuckeraustauschstoff findet sich in diesen Pulvern häufig Sucralose.

1

Die Aminosäure L-Alanin (L-2-Aminopropansäure) wird in eine saure Lösung mit einem \(pH\)-Wert von \(1\) gegeben und anschließend tropfenweise mit einer Lauge versetzt, bis ein \(pH\)-Wert von \(13\) erreicht ist. Die Aminosäure liegt bei \(pH = 1\) vollständig protoniert vor.

Formuliere ausgehend von L-Alanin bei \(pH = 1\) unter Verwendung von Strukturformeln für die organischen Verbindungen die jeweilige Reaktionsgleichung für die beiden Reaktionsschritte, die bis zum Erreichen von \(pH = 13\) ablaufen.

Erläutere, dass L-Alanin in annähernd neutraler Lösung am wenigsten gut löslich ist.

(7 BE)
2

Für 4-Aminobutansäure lassen sich bei identischen funktionellen Gruppen vier weitere Konstitutionsisomere (Strukturisomere) angeben.

Zeichne die Strukturformeln für 4-Aminobutansäure sowie für die vier weiteren Konstitutionsisomere und benenne diese nach der IUPAC-Nomenklatur.

(6 BE)
3

In Material 1 sind pKS-Werte von verschiedenen Carbonsäuren angegeben.

Gib allgemein an, was der pKS-Wert über eine Säure aussagt.

Zeichne jeweils die Strukturformel von Propansäure, 3-Aminopropansäure und 2-Chlorpropansäure und erkläre auch mithilfe der Strukturformeln die in Material 1 angegebenen pKS-Werte im Vergleich.

(10 BE)
4

Material 2 zeigt einen Strukturformelausschnitt aus einem Protein.

Zeichne jeweils die Strukturformel der vier Monomere, aus denen der gezeigte Proteinausschnitt aufgebaut ist, und benenne die Bindung zwischen den Monomer-Bausteinen.

Begründe anhand des Strukturformelausschnitts (Material 2), durch welche Wechselwirkungen der Reste der vier Aminosäure-Bausteine eine räumliche Struktur eines Proteins entstehen könnte.

(8 BE)
5

In der Kunststoffchemie können Monomere verwendet werden, die die gleichen funktionellen Gruppen wie Aminosäuren haben. Ein Beispiel hierfür sind die Monomere Butan-1,4-disäure und Butan-1,4-diamin, aus denen ein Polyamid (Textilfaser) hergestellt werden kann.

Entwickle den in Material 3 beschriebenen Reaktionsmechanismus, wenn jeweils eine der beiden funktionellen Gruppen der beiden Monomere an der Reaktion beteiligt ist.

Formuliere einen Strukturformelausschnitt des Polyamids, der aus vier Monomer-Bausteinen besteht.

Ordne dieses Polyamid einer Kunststoffklasse zu und erläutere sein Verhalten beim Erwärmen.

(10 BE)
6

Sucralose (Material 4) ist ein Zuckeraustauschstoff und ca. 600-mal süßer als Saccharose (Haushaltszucker).

Zeichne ein Saccharose-Molekül in der Haworth-Projektion sowie die Edukte, aus denen Saccharose aufgebaut ist, jeweils in der Fischer-Projektion und benenne diese.

Leite für die Monomer-Bausteine der Sucralose (Material 4) jeweils die Haworth-Projektion her und benenne die Bindung, durch die diese beiden Monomere miteinander verknüpft sind.

(9 BE)

Material 1

pKS-Werte von verschiedenen Säuren

Säuren \(\color{white}{\boldsymbol{pK_S}}\)-Wert
Propansäure
(COOH-Gruppe)
\(4,87\)
3-Aminopropansäure
(COOH-Gruppe)
\(3,55\)
2-Chlorpropansäure
(COOH-Gruppe)
\(2,80\)

Material 2

Strukturformelausschnitt aus einem Protein

Strukturformelausschnitt Protein
Proteine sind langkettige Peptide mit einer charakteristischen räumlichen Struktur, die von den Resten der am Aufbau beteiligten Aminosäuren und deren Wechselwirkungen untereinander bedingt wird.

Material 3

Kunststoff aus Butan-1,4-disäure und Butan-1,4-diamin

Strukturformel Butan-1,4-disäure
Strukturformel Butan-1,4-diamin
Butan-1,4-disäure Butan-1,4-diamin

Unter bestimmten Bedingungen kann folgender Reaktionsmechanismus ablaufen:
Das freie Elektronenpaar am Stickstoff-Atom von Butan-1,4-diamin greift nucleophil am Kohlenstoff-Atom der Carboxy-Gruppe von Butan-1,4-disäure an. Es entsteht ein Teilchen mit positiver und negativer Ladung. Anschließend erfolgt eine Umlagerung eines Protons an die Hydroxy-Gruppe. Im letzten Schritt spaltet sich ein Molekül Wasser ab und die Doppelbindung zum Carbonyl-Sauerstoff-Atom bildet sich erneut aus, eine neue funktionelle Gruppe ist entstanden.

Material 4

Sucralose

Strukturformel Sucralose

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