Vorschlag B2
Eigenschaften von Quantenobjekten
1
Der Fotoeffekt wurde von Wilhelm Hallwachs im Jahre 1888 entdeckt. Für seine Deutung des Fotoeffekts erhielt Albert Einstein den Nobelpreis des Jahres 1921.
1.1
Skizziere und beschrifte einen Versuchsaufbau, mit dem man die maximale kinetische Energie
der Fotoelektronen bestimmen kann.
Beschreibe mithilfe der Skizze allgemein die Vorgänge beim Fotoeffekt und erläutere, wie die oben beschriebene Größe bestimmt werden kann.
(7 BE)
1.2
Folgende Formel gilt beim Fotoeffekt:
Erläutere die drei in der Formel vorkommenden Größen.
(3 BE)
1.3
Eine Fotozelle wird nacheinander mit monochromatischem Licht verschiedener Frequenzen beleuchtet. Erst ab einer Frequenz von
tritt der Fotoeffekt ein.
Berechne die Austrittsarbeit der Fotozelle und entscheide, welche Fotozelle aus der Tabelle in Material 1 verwendet wurde.
In Klammern ist das Kathodenmaterial der jeweiligen Fotozellen angegeben.
Material 1: Austrittsarbeiten verschiedener Fotozellen
| Fotozelle | |
|---|---|
| Fotozelle 1 (AgCsO) | 1,04 |
| Fotozelle 2 (Cäsium) | 1,94 |
| Fotozelle 3 (Natrium) | 2,28 |
| Fotozelle 4 (Zink) | 4,34 |
(3 BE)
1.4
Begründe, dass unterhalb einer Grenzfrequenz selbst bei Erhöhung der Lichtintensität der Fotoeffekt nicht auftritt.
(2 BE)
1.5
Viele Leuchtdioden (LED) senden monochromatisches Licht aus. Die Lichterzeugung kann man als Umkehrung des Fotoeffekts verstehen. Insbesondere besteht ein proportionaler Zusammenhang zwischen der angelegten Spannung, ab der eine LED zu leuchten beginnt (Schwellenspannung, Mindestspannung), und der Frequenz des emittierten Lichts. In Material 2 sind für verschiedene Leuchtdioden die Schwellen für die notwendigen Spannungen angegeben. Die Tabelle enthält auch Spalten zum Eintragen der Ergebnisse von Aufgabe 1.5.1.
Material 2: Daten für verschiedenfarbige LEDs
| „Farbe“ der LED | IR | Rot | Grün | UV |
|---|---|---|---|---|
| 1,30 | 1,75 | 2,30 | 3,80 | |
| 939 | 706 | 538 | 322 | |
1.5.1
Berechne die elektrische Energie
die ein Elektron beim Durchlaufen der Schwellenspannung gewinnt, und berechne aus den Wellenlängen des entstehenden Lichts die zugehörigen Frequenzen
(4 BE)
1.5.2
Zeichne ein Diagramm, das die Energien
in Abhängigkeit von den Frequenzen
darstellt, und zeichne eine Ausgleichsgerade durch die Datenpunkte.
(4 BE)
1.5.3
Bestimme die Steigung der Ausgleichsgeraden und erkläre die physikalische Bedeutung dieses Werts.
(4 BE)
2
Im Folgenden werden die Eigenschaften von Quantenobjekten betrachtet.
2.1
Berechne die Energie und die Masse eines Photons der Wellenlänge von
(4 BE)
2.2
Die Sonne hat eine Strahlungsleistung von
Vereinfachend wird angenommen, dass das Sonnenlicht eine mittlere Wellenlänge von
besitzt.
Die Anzahl der von der Sonne in der Zeit
emittierten Photonen kann mit der Formel
berechnet werden.
Leite diese Formel her.
Berechne die Anzahl der von der Sonne pro Sekunde emittierten Photonen.
(4 BE)
2.3
Im Jahre 1924 hat Louis de Broglie seine bahnbrechenden Hypothesen aufgestellt, die erst drei Jahre später bestätigt werden konnten.
Nenne die De-Broglie-Gleichung und die grundsätzliche Überlegung, die zu dieser Gleichung führte.
Beschreibe, worin die experimentellen Schwierigkeiten der Bestätigung lagen und wie sie gelöst wurden (z.B. durch Clinton Davisson und Lester Germer).
(4 BE)
2.4
Zeige, dass für den Impuls eines Elektrons, welches aus der Ruhe heraus mit einer nicht zu hohen Beschleunigungsspannung
beschleunigt wurde, gilt:
. Dabei ist
die Elementarladung und
die Masse des Elektrons.
Berechne mithilfe der Formel den Impuls eines mit
beschleunigten Elektrons.
zur Kontrolle:
(5 BE)
2.5
Das Auflösungsvermögen eines Mikroskops, d.h. der Abstand
zweier Punkte, die gerade noch als getrennt wahrgenommen werden können, wird durch die Wellenlänge des verwendeten Lichts begrenzt. Hierbei gilt vereinfacht, dass die Wellenlänge höchstens gleich dem Auflösungsvermögen sein darf. Durch die Entwicklung von Elektronenmikroskopen, die sich die Welleneigenschaften von Elektronen zunutze machen, konnte das Auflösungsvermögen deutlich verbessert werden und der Blick in die atomare Welt wurde ermöglicht.
2.5.1
Beurteile, ob die mit
beschleunigten Elektronen zur Betrachtung atomarer Strukturen im Bereich von
geeignet sind.
(3 BE)
2.5.2
Schätze ab, um welchen Faktor sich das Auflösungsvermögen bei einer Beschleunigungsspannung von
im Vergleich zu sichtbarem Licht verbessert hat.
(3 BE)
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1.1
Als Photoeffekt wird das physikalische Phänomen bezeichnet, dass Licht hinreichend großer Frequenz (bzw. hinreichend kleiner Wellenlänge) Elektronen aus Materialien (z. B. Metallen) herauslösen kann.
Der Fotoeffekt beschreibt die Freisetzung von Elektronen aus Metalloberflächen, wenn diese mit Licht bestrahlt werden. Wenn ein Photon auf ein Metall trifft, kann es ein Hüllelektron eines Metallatoms anregen und dessen Bindungsenergie überwinden, um das Elektron aus dem Metall zu lösen. Die kinetische Energie der Fotoelektronen hängt von der Energie des Photons ab und kann durch die Gegenfeldmethode bestimmt werden. Hierbei wird eine Gegenspannung zwischen der Anode und der Kathode der Fotozelle angelegt, um die Elektronen abzubremsen. Bei steigender Gegenspannung sinkt der Fotostrom, bis schließlich kein Strom mehr fließt, weil alle Elektronen gestoppt wurden. Die maximale kinetische Energie der schnellsten Fotoelektronen kann dann mit der Gleichung
berechnet werden, wobei
die Elementarladung und
die Gegenspannung ist.
1.2
kinetische Energie der Fotoelektronen nach dem Auslösen aus der Metalloberfläche
Energie der auf das Metall auftreffenden Photonen, vollständig auf Elektron übertragen
ist die Ablösearbeit um Metall zu verlassen
1.3
Es ist
gegeben.
Somit wurde Fotozelle 3 (Natrium) verwendet.
1.4
Wenn die Intensität des einfallenden Lichts erhöht wird, erhöht sich die Anzahl der Photonen, die pro Zeiteinheit auf die Metallplatte treffen. Wenn sich die Frequenz des Lichts oberhalb der Grenzfrequenz befindet, werden mehr Elektronen aus der Fotokathode ausgelöst. Die Energie der einzelnen Photonen hängt jedoch nur von der Lichtfrequenz ab und ist proportional dazu, gemäß der Formel
. Daher hat die Erhöhung der Intensität des Lichts keinen Einfluss auf die Energie der Photonen und somit auf den Fotoeffekt, der nur eintritt, wenn die Frequenz oberhalb der Grenzfrequenz liegt, unabhängig von der Lichtintensität.
1.5.1
Es gilt:
und
womit folgt:
| „Farbe“ der LED | IR | Rot | Grün | UV |
|---|---|---|---|---|
| 1,30 | 1,75 | 2,30 | 3,80 | |
| 2,1 | 2,8 | 3,7 | 6,1 | |
| 939 | 706 | 538 | 322 | |
| 3,2 | 4,2 | 5,6 | 9,3 |
1.5.2
1.5.3
Steigung


Physikalische Bedeutung
Es gilt:
woraus
folgt.
Da die Lichterzeugung hier als Umkehrung des Fotoeffekts aufgefasst werden kann, gilt
Daraus folgt:
Somit entspricht die Steigung
ist dem Planck'schen Wirkungsquantum
Der Literaturwert beträgt
was nahe an der berechneten Steigung
liegt.
2.1
Energie bestimmen
Masse bestimmen
2.2
2.3
Die De-Broglie-Gleichung lautet
Dabei entspricht
der Wellenlänge,
das Plancksche Wirkungsquantum und
der Impuls eines Teilchens ist.
Die Überlegung von de Broglie war, dass Teilchen nicht nur als Teilchen, sondern auch als Welle betrachtet werden können. Er schlug vor, dass jedes Teilchen, obwohl es eine Masse hat und somit ein Teilchen ist, auch eine Wellenlänge besitzt, die von seinem Impuls abhängt.
Die experimentellen Schwierigkeiten lagen darin, dass es schwierig war, die Welleneigenschaften von Teilchen zu beobachten. Clinton Davisson und Lester Germer führten 1927 ein Experiment durch, bei dem sie Elektronen durch ein Kristallgitter schossen und auf einem Schirm dahinter ein Interferenzmuster beobachteten. Dieses Muster konnte nur durch die Annahme erklärt werden, dass die Elektronen auch Welleneigenschaften besitzen. Dieses Experiment bestätigte somit die De-Broglie-Hypothese und zeigte, dass Teilchen auch als Wellen betrachtet werden können.
Dabei entspricht
2.4
Herleitung
Für den Impuls eines Elektrons gilt:
Einsetzen und umstellen ergibt:
Impuls eines mit
beschleunigten Elektrons
2.5.1
2.5.2