Vorschlag B1
Experimente zur Induktion
Die Experimente zur Induktion werden im Folgenden mit Permanentmagneten und mit stromdurchflossenen Spulen durchgeführt.
1.1
Skizziere in Material 1 das Magnetfeld einer stromdurchflossenen luftgefüllten Spule.
Material 1: Skizze einer luftgefüllten stromdurchflossenen Spule
(2 BE)
1.2
Die Abhängigkeit der magnetischen Flussdichte
im Inneren einer langen luftgefüllten Spule von der elektrischen Stromstärke
durch diese Spule wird experimentell untersucht. Der Versuchsaufbau und die Versuchsergebnisse sind in Material 2 dargestellt.
Stelle die magnetische Flussdichte
in Abhängigkeit von der elektrischen Stromstärke
grafisch dar.
Zeige, dass nach der Formel für die magnetische Flussdichte im Inneren einer langen Spule ein proportionaler Zusammenhang zwischen diesen beiden Messgrößen zu erwarten ist, und bestätige diesen Zusammenhang mithilfe der grafischen Darstellung.
Bestimme mithilfe der grafischen Darstellung einen Wert für den Proportionalitätsfaktor und berechne seine prozentuale Abweichung von dem Wert, der theoretisch zu erwarten ist.
Versuchsergebnisse:
Anzahl der Windungen
Länge der Spule
Quelle: LD Handblätter Physik, LD DIDACTIC GmbH,
https://www.ld-didactic.de/literatur/hb/d/p3/p3342_d.pdf
Material 2: Magnetische Flussdichte im Inneren einer langen Spule
Versuchsaufbau:
| 0 | 0 |
| 2 | 0,52 |
| 4 | 1,02 |
| 6 | 1,52 |
| 8 | 1,96 |
| 10 | 2,48 |
| 12 | 2,94 |
| 14 | 3,46 |
| 16 | 3,96 |
| 18 | 4,49 |
| 20 | 4,98 |
https://www.ld-didactic.de/literatur/hb/d/p3/p3342_d.pdf
(13 BE)
2
Material 3 zeigt eine Leiterschaukel, die mit einem Spannungsmessgerät verbunden ist, im Magnetfeld eines Hufeisenmagneten.
Material 3: Leiterschaukel im Magnetfeld eines Hufeisenmagneten
Foto: TU-Dortmund Physik, Vorlesungsvorbereitung
2.1
Die Leiterschaukel wird im homogenen Magnetfeld des Hufeisenmagneten ausgelenkt und dann losgelassen. Die Leiterschaukel schwingt und die angezeigte Spannung variiert.
2.1.1
Zeichne in Material 3 die Richtung der magnetischen Feldlinien zwischen den Schenkeln des Hufeisenmagneten ein und zeichne am Spannungsmessgerät die Polung der Induktionsspannung ein, die beim Schwingen der Leiterschaukel nach rechts entsteht.
Erkläre das Zustandekommen der Spannung in der Leiterschaukel und die von dir eingezeichnete Polung der Spannung.
Erkläre, in welchen Phasen der Schwingung die Spannung ihren maximalen Betrag besitzt.
(7 BE)
2.1.2
Berechne die maximale Spannung, die beim Schwingen der Leiterschaukel entsteht, unter den Annahmen, dass die wirksame Leiterlänge
beträgt und der Leiter sich mit einer maximalen Geschwindigkeit von
senkrecht zu den Feldlinien des homogenen Magnetfelds mit der Flussdichte
bewegt.
(3 BE)
2.2
Die Durchführung des Experiments wird jetzt folgendermaßen verändert: Die Leiterschaukel hängt bewegungslos in ihrer Ruhelage. Der Hufeisenmagnet in Material 3 wird so nach links und nach rechts bewegt, dass sich die Leiterschaukel hierbei sowohl im homogenen als auch im inhomogenen Teil des Magnetfeldes befindet. Am Messgerät ist eine Spannung ablesbar, deren Vorzeichen wechselt.
Erkläre das Auftreten der Spannung mit wechselndem Vorzeichen.
(3 BE)
3
In einem anderen Experiment (Material 4) bewegt sich eine Leiterschleife, die mit einem Spannungsmessgerät verbunden ist, gleichförmig mit der konstanten Geschwindigkeit von
durch ein homogenes Magnetfeld der Flussdichte
das als scharf begrenzt angenommen wird. Die Feldlinien verlaufen senkrecht zur Fläche der Leiterschleife. Von der Anordnung sind folgende Angaben bekannt:
Länge des Magnetfelds
Breite des Magnetfelds
Hinweise:
Die Feldlinien des Magnetfelds zeigen in die Zeichenebene hinein.
Die Fläche zwischen den Zuleitungskabeln soll vernachlässigt werden.
Die Zeichnung ist nicht maßstabsgetreu.
Material 4: Bewegung einer Leiterschleife durch ein homogenes Magnetfeld
Die Feldlinien des Magnetfelds zeigen in die Zeichenebene hinein.
Die Fläche zwischen den Zuleitungskabeln soll vernachlässigt werden.
Die Zeichnung ist nicht maßstabsgetreu.
3.1
Berechne den Betrag der induzierten Spannung beim Eintritt in das Magnetfeld.
(3 BE)
3.2
Die Leiterschleife tritt zum Zeitpunkt
in das Magnetfeld ein.
Stelle den Spannungsverlauf für ein vollständiges Durchlaufen des Magnetfelds in einem Zeit-Spannung-Diagramm dar.
Erläutere die Entstehung der im Diagramm dargestellten Spannungen.
(8 BE)
3.3
Beschreibe, wie sich eine Verdopplung der Geschwindigkeit auf das Diagramm der Teilaufgabe 3.2 auswirkt.
(2 BE)
4
Es wird nun die Induktion genutzt, um den freien Fall eines kleinen, sehr starken Stabmagneten zu untersuchen. In Material 5 ist die mit Stativmaterial aufgebaute Fallröhre aus Plastik dargestellt. Die Fallröhre läuft durch drei identische Spulen, die gleiche Abstände voneinander besitzen. Die durch den fallenden Stabmagneten in den Spulen induzierte Spannung wird erfasst und mithilfe eines Computers dargestellt (Material 6).
Erkläre die Entstehung der Spannungsmaxima und Spannungsminima in Material 6.
Erkläre, dass die Beträge der Spannungsmaxima und Spannungsminima theoretisch gleichmäßig zunehmen, wenn der Magnet frei fällt.
Prüfe im Versuchsergebnis (Material 6), ob die gleichmäßige Zunahme der Beträge der Spannungsmaxima und Spannungsminima hier tatsächlich vorliegt.
Material 5: Versuchsaufbau zum freien Fall eines Stabmagneten
Quelle: Induktion und freier Fall
https://lehrerfortbildung-bw.de/u_matnatech/physik/gym/bp2004/fb2/
modul2/work3/3_exp/cassy2_i/.
https://lehrerfortbildung-bw.de/u_matnatech/physik/gym/bp2004/fb2/
modul2/work3/3_exp/cassy2_i/.
Material 6: Versuchsergebnis zum freien Fall eines Stabmagneten
Quelle: Induktion und freier Fall,
https://lehrerfortbildung-bw.de/u_matnatech/physik/gym/bp2004/fb2
/modul2/work3/3_exp/cassy2_i/
https://lehrerfortbildung-bw.de/u_matnatech/physik/gym/bp2004/fb2
/modul2/work3/3_exp/cassy2_i/
(9 BE)
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1.1
Magnetfeld einer stromdurchflossenen luftgefüllten Spule
1.2
2.1.1
Verlauf der magnetischen Feldlinien
2.1.2
2.2
Durch die Änderung der Bewegungsrichtung des Hufeisenmagneten ändert sich die Bewgungsrichtung der Elektronen in der Leiterschaukel. Deshalb wird die Richtung der Lorentzkraft umgedreht und damit die Polung der Induktionsspannung in der Leiterschaukel.
Dadurch ist am Messgerät ein Vorzeichenwechsel sichtbar.
3.1
3.2
Eintritt der Leiterschleife in das Magnetfeld
Der magnetische Fluss nimmt mit der Zeit zu. Laut Induktionsgesetz ist die Induktionsspannung konstant negativ.




Vollständiges Eintauchen im Magnetfeld

Der magnetische Fluss ändert sich nicht mit der Zeit. Es wird keine Spannung induziert, deshalb gilt
Austrittsbeginn aus dem Magnetfeld

Der magnetische Fluss nimmt linear mit der Zeit ab. Laut Induktionsgesetz ist die Induktionsspannung konstant positiv und entgegengesetzt der Induktionsspannung beim Eintritt. Deswegen ist
Vollständiger Austritt aus dem Magentfeld

Die Leiterschleife befindet sich außerhalb des homogenen Feldes und es wird keine Spannung induziert, es gilt
Zeit-Spannungs-Diagramm
3.3
Wird die Geschwindigkeit verdoppelt, so bewegt sich die Leiterschleife in der Hälfte der Zeit durch das Magnetfeld, wodurch sich das Zeit-Spannungs-Diagramm entlang der
-Achse stauchen würde. Wegen der Proportionalität zur Geschwindigkeit verdoppelt sich die Induktionsspannung.
4
Spannungsmaxima und Spannungsminima
Fällt der Stabmagnet durch eines der Magnetfelder der drei Spulen, so wird in der Spule eine Spannung induziert, da sich das Magnetfeld im Inneren der Spule ändert.
Je nachdem, wie schnell der Magnet fällt, ändert sich auch das Magnetfeld. Da sich mit dem Durchlaufen des Magneten durch die Magnetfelder das Vorzeichen der Induktionsspannung ändert, entstehen so die Spannungsmaxima und Spannungsminima.
Gleichmäßige Zunahme der Beträge
Die Geschwindigkeit des Magneten während des Falles bestimmt die Änderungsrate des magnetischen Flusses. Analog zum Versuch in Teilaufgabe 3 ist die Änderung der magnetischen Flussdichte und damit die induzierte Spannung proportional zur momentanen Geschwindigkeit:
In beiden Versuchen bewegen sich eine oder mehrere Leiterschleifen (=Spule) und ein Permanentmagnet relativ zueinander. In Teilaufgabe 3 ist die Geschwindigkeit konstant, hier nimmt sie gleichmäßig zu. Für die Fallgeschwindigkeit eines Körpers gilt die Formel:
und somit
Somit gilt für die oben genannte Proportionalität:
Das bedeutet: In den gleichen relativen Positionen von Magnet und Spule steigen die Spannungsbeträge linear mit der Fallzeit, insbesondere also auch die Beträge der Spannungsmaxima und Spannungsminima. Diese liegen daher jeweils auf einer Geraden im Diagramm.
Es ist zu erkennen, dass die Maximalwerte der Induktionsspannungen in guter Näherung auf einer Ausgleichsgeraden, die durch den Ursprung verläuft, liegen.