DNA und Replikation

Grundbausteine

Die DNA (engl. desoxyribonucleic acid) – auch DNS (dt. Desoxyribonukleinsäure) genannt – ist ein Polymer. Das bedeutet, dass sie eine sehr lange Verknüpfung von einzelnen Bausteinen ist. Die einzelnen Bausteine werden Nukleotide genannt.
Nukleotide bestehen aus drei Einzelteilen:
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Abb. 1: Aufbau der DNA

Die Struktur der DNA

Die DNA liegt in Form eines Doppelstrangs vor, bestehend aus zwei Strängen, die antiparallel zueinander verlaufen. Dies bedeutet, dass der eine Strang in entgegengesetzter Richtung zum anderen verläuft.
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Abb. 2: Darstellung der 5'- und 3'-Endung
Die Verbindung der DNA-Stränge erfolgt über Basen, wobei immer zwei Basen aufgrund ihrer ähnlichen Eigenschaften miteinander binden können. Es kommt zur Paarung von Adenin mit Thymin sowie von Cytosin mit Guanin.
Der zweite DNA-Strang passt exakt zum ersten Strang, wobei Adenin stets gegenüber von Thymin und Cytosin gegenüber von Guanin liegt. Diese komplementäre Basenpaarung gewährleistet eine perfekte Passgenauigkeit der beiden DNA-Stränge zueinander.
Die DNA ist durch Wasserstoffbrücken zwischen den Basen der Einzelstränge verbunden. Bei Erwärmung auf etwa 90°C trennen sich die Stränge aufgrund überwundener Anziehungskräfte und verbinden sich nach Abkühlung erneut.
Der Schmelzpunkt variiert mit der Basenpaarzusammensetzung; Adenin-Thymin-Paare halten durch zwei und Cytosin-Guanin-Paare durch drei Wasserstoffbrücken zusammen. Eine höhere Konzentration von Guanin und Cytosin stärkt somit die DNA-Stabilität.

Die RNA

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Abb. 3: Vergleich von RNA und DNA

Die Replikation

Wenn Zellen sich teilen, ist es entscheidend, sicherzustellen, dass jede neue Zelle die vollständige genetische Information erhält. Dies wird durch die Replikation erreicht. In diesem Vorgang wird die DNA vor der Zellteilung verdoppelt.
  1. Entwindung der DNA-Doppelhelix:
    Das Enzym Helikase setzt am Ursprung der Replikation an und entwindet die DNA-Doppelhelix, indem es die Wasserstoffbrücken zwischen den komplementären Basen aufbricht. Dadurch entstehen zwei einzelsträngige DNA-Matrizen.
  2. Primerbildung:
    Die DNA-Polymerase kann nicht direkt an einem Strang beginnen. Das Enzym Primase synthetisiert ein kurzes RNA-Fragment, genannt Primer, der komplementär an die DNA bindet. Der Primer dient als Startpunkt für die DNA-Synthese.
  3. DNA-Synthese:
    Die DNA-Polymerase fügt komplementäre Nukleotide entlang des Matrizenstrangs ein. Die Basenpaarung ist dabei spezifisch: Adenin paart mit Thymin (oder Uracil in RNA), und Cytosin paart mit Guanin. Die Replikation läuft in Richtung 5'-Ende des alten Strangs. Neue Nukleotide werden immer am 3'-Ende des neuen Strangs angelagert. Daher kann die Replikation nur auf einem Strang kontinuierlich ablaufen. Auf dem anderen Strang syntetisiert die Primase viele kurze Primer, die dann von der DNA-Polymerase zu den sogenannten Okazaki-Fragmenten verlängert werden. Es entstehen zwei identische DNA-Doppelstränge, bei denen jeweils eine Hälfte von der ursprünglichen DNA stammt und eine Hälfte neu herstellt wurde. Das wird als semikonservative Replikation bezeichnet.
  4. Entfernung der Primer und Verknüpfung der Nukleotide:
    Die RNA-Primer werden entfernt, und die Nukleotide werden durch das Enzym Ligase miteinander verbunden.
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Abb. 4: Ablauf der Replikation