Mutation
Entstehung einer Mutation
Eine Mutation ist die dauerhafte Veränderung des Erbguts. Mutationen können spontan (z. B. durch Replikationsfehler), chemisch (z. B. durch mutagene Chemikalien) oder physikalisch (z. B. durch UV-Strahlung) entstehen. Die Veränderung betrifft zunächst nur das Erbgut einer einzelnen Zelle. Bei der Zellteilung wird das mutierte Erbgut an die Tochterzellen weitergegeben. Mutationen werden nur dann an die Nachkommen eines Organismus weitergegeben, wenn die Mutation das Erbgut der Keimzellen betrifft.Folgen einer Mutation
Mutationen sind natürliche Prozesse, die ständig stattfinden. In der Zelle gibt es verschiedene Mechanismen, die es der Zelle ermöglichen, Mutationen erkennen, und zu reparieren. Die Folgen einer Mutation hängen von ihrer Art ab. Man unterscheidet dabei folgende Fälle:- Stumme Mutation: Trotz der Mutation wird noch die richtige Aminosäure in die Polypeptidkette eingebaut.
- Missense-Mutation: Durch die Mutation wird eine andere Aminosäure in die Polypeptidkette eingebaut als im Normalfall.
- Nonsense-Mutation: Durch die Mutation entsteht ein Stopp-Codon, wodurch die Translation frühzeitig abgebrochen wird.

Abb. 1: Folgen einer Mutation am Beispiel einer mutierten Base
Klassifikation von Mutationen
Neben den Folgen einer Mutation wird auch unterschieden, welchen Bereich des Erbguts eine Mutation betrifft.Spielt sich die Mutation nur auf der Ebene eines einzelnen Gens ab, so spricht man von einer Genmutation.
Innerhalb der Genmutationen wird zwischen diesen Fällen unterschieden:
- Punktmutation: Eine Veränderung eines einzelnen Nukleotids (durch Substitution) führt zu einer Punktmutation.
- Insertion: Der Einbau zusätzlicher Basenpaare in die DNA kann den Leserahmen verschieben, oder für den Einbau einer zusätzlichen Aminosäure sorgen.
- Deletion: Durch den Verlust von einem oder mehreren Nukleotiden kann der Leserahmen verschoben werden, und es wird genetisches Material entfernt.

Abb. 2: Genmutationen
- Insertion: Dem Chromosom wird ein zusätzliches Teilstück angeheftet.
- Deletion: Ein Teilstück eines Chromosoms geht verloren.
- Translokation: Wenn Chromosomen Teilstücke verlieren, können diese in ein Chromatid eines anderen Chromosoms eingebaut werden.
- Inversion: Hierbei kommt es zu einem umgekehrten Einbau genetischen Materials nach einem Doppelstrangbruch.
- Duplikation: Ein Teilstück eines Chromosoms ist doppelt vorhanden, wenn ein gebrochenes Teilstück in das Schwesterchromatid eingegliedert wurde.

Abb. 3: Chromosomenmutationen
- Aneuploidie: Die Zahl einzelner Chromosomen ist vermehrt oder vermindert.
- Polyploidie: Der gesamte Chromosomensatz ist mehrfach vorhanden.

Abb. 4: Genommutation