Ökosysteme

Biotische und abiotische Faktoren

  • Biotische Faktoren: Biotische Faktoren beziehen sich auf lebende Organismen innerhalb eines Ökosystems. Das umfasst Pflanzen, Tiere, Pilze, Mikroorganismen und alle anderen Lebewesen. Die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Arten können die Populationsdynamik, das Nahrungsnetzwerk und die Artenvielfalt eines Ökosystems maßgeblich beeinflussen.
  • Abiotische Faktoren: Abiotische Faktoren beziehen sich hingegen auf nicht-lebende Umweltfaktoren wie Temperatur, Feuchtigkeit, Lichtintensität, Bodenbeschaffenheit und pH-Wert. Diese Faktoren können das Wachstum, die Verbreitung und die Lebensfähigkeit von Organismen stark beeinflussen.
Die Wechselwirkungen zwischen biotischen und abiotischen Faktoren formen die Ökosysteme. Änderungen in einem dieser Faktoren können das Gleichgewicht im Ökosystem stören. Zum Beispiel kann eine plötzliche Temperaturänderung zu einem Rückgang bestimmter Arten führen oder die Nahrungsverfügbarkeit beeinträchtigen, was wiederum die Populationsgröße anderer Arten beeinflusst. Biotische und abiotische Faktoren sind stark miteinander verbunden und bilden das komplexe Gefüge der Ökosysteme.

Toleranzkurve

Die Toleranzkurve veranschaulicht, wie sich die Leistungsfähigkeit eines Organismus unter verschiedenen Umweltbedingungen verändert. Sie zeigt den optimalen Bereich für die Leistung sowie Zonen, in denen die Leistung sinkt oder der Organismus nicht überlebensfähig ist. Toleranzkurven unterscheiden sich je nach Art und Umweltfaktor. Das Optimum repräsentiert den Punkt maximaler Leistungsfähigkeit, das Präferendum umfasst günstige Bedingungen um das Optimum herum, in den Pejus-Bereichen nimmt die Leistung ab, aber Überleben ist möglich, während in den Pessimum-Bereichen das Überleben stark gefährdet ist.
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Abb. 1: Toleranzkurve

Ökologische Nische

Die ökologische Nische eines Organismus beschreibt seine Rolle und seine Beziehung zur Umwelt in einem Ökosystem. Sie umfasst sowohl die Umweltbedingungen, unter denen ein Organismus lebt und sich vermehrt, als auch die Art und Weise, wie er Ressourcen nutzt und mit anderen Organismen interagiert.
Die ökologische Nische umfasst verschiedene Aspekte:
  • Habitatnutzung: Die ökologische Nische bestimmt, in welchem Habitat sich ein Organismus aufhält. Das kann beispielsweise ein bestimmter Bodentyp, ein Wassertyp oder eine Baumart sein.
  • Ernährungsweise: Sie beschreibt, welche Nahrung ein Organismus konsumiert und wie er sie beschafft. Einige Organismen sind Pflanzenfresser, andere Fleischfresser, und wieder andere sind Allesfresser oder haben sich auf totes organisches Material spezialisiert.
  • Reproduktionsverhalten: Die ökologische Nische beinhaltet auch Aspekte des Fortpflanzungsverhaltens, wie beispielsweise die Wahl des Partners, die Fortpflanzungszeit und die Art und Weise der Brutpflege.
  • Konkurrenz: Organismen innerhalb eines Ökosystems konkurrieren oft um begrenzte Ressourcen wie Nahrung, Lebensraum oder Partner. Die ökologische Nische bestimmt, wie gut ein Organismus in der Lage ist, diese Ressourcen zu nutzen und sich gegenüber Konkurrenten zu behaupten.

Beispiele für Ökosysteme

  • Regenwald: Der Regenwald ist ein komplexes Ökosystem mit einer Vielzahl von Pflanzen, Tieren, Insekten und Mikroorganismen. Es umfasst dichte Wälder mit einem reichen Nährstoffkreislauf und einer hohen Artenvielfalt.
  • Wald: Wälder sind vielfältige Ökosysteme, die von Bäumen dominiert werden und Lebensraum für eine Fülle von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen bieten. Sie spielen eine Schlüsselrolle im Kohlenstoffkreislauf und im Schutz der Bodenqualität. Tiere wie Hirsche, Vögel und Bären sind typische Bewohner von Wäldern.
  • Meer: Das Meer ist das größte Ökosystem der Erde und umfasst Ozeane und Meere. Es beherbergt eine immense Vielfalt an Lebensformen, darunter Fische, Haie, Wale, Korallen und planktonische Organismen. Das marine Ökosystem reguliert das globale Klima, speichert Kohlenstoff und produziert Sauerstoff. Allerdings ist es durch Überfischung, Verschmutzung und den Klimawandel bedroht.
  • Wüste: Wüstenökosysteme sind extrem trocken und haben eine geringe Artenvielfalt. Dennoch sind sie Heimat für spezialisierte Pflanzen und Tiere, die an das Leben in ariden Bedingungen angepasst sind, wie zum Beispiel Kakteen und Kamele.
  • Arktis: Die Arktis ist ein Ökosystem, das von extremen Kältebedingungen geprägt ist. Es umfasst arktische Tundra, Meereis und polare Wüsten. Polarbären, Robben, Walrosse und Zugvögel sind typische Bewohner der Arktis.