Krebs
Was ist Krebs?
Im Körper werden ständig neue Zellen benötigt. Daher teilen sich die verschiedenen Zellen im Körper regelmäßig. Die Zellteilung wird durch Kontrollmechanismen streng überwacht. Die Kontrolle dient unter anderem dazu, bei der Replikation entstandene DNA-Schäden zu reparieren. Fällt diese Kontrolle aus, kann das zu einer unkontrollierten Teilung der Zellen führen. So kann eine Wucherung entstehen, die als Tumor bezeichnet wird. Je nach Eigenschaft des Tumors wird zwischen einem gutartigen Tumor und einem bösartigen Tumor unterschieden. Durch die unkontrollierte Vermehrung von bösartigen Tumoren wird gesundes Gewebe verdrängt und von der Nährstoffversorgung abgeschnitten. Außerdem können sich einige Krebszellen aus dem Zellverband lösen, und über Blut oder Lymphe in andere Körperbereiche vordringen. Dort können sie sich wiederum ausbreiten. Die neu entstehenden Tumore werden als Metastasen bezeichnet. Bösartige Tumore werden als Krebs bezeichnet. Im Gegensatz dazu wachsen gutartige Tumore eher langsam, dringen nicht in das Blutgefäßsystem ein, und bilden keine Metastasen.Entstehung von Krebs
Die Ursache von Krebs sind Schäden im Erbgut, die nicht von der Zelle repariert wurden. Drei Gengruppen sind dabei relevant: Die Proto-Onkogene, die Tumor-Suppressor-Gene und die Reparaturgene. Diese haben in gesunden Zellen die Aufgabe, das Wachstum und die Differenzierung der Zellen zu regulieren.- Proto-Onkogene: Eine häufige Ursache für die Entstehung von Krebs ist eine Mutation im Ras-Proto-Onkogen. Die Mutation führt dazu, dass das Ras-Protein auch ohne das Binden von Signalmolekülen, durch das Ras normalerweise aktiviert wird, in den aktiven Zustand gebracht werden kann. Infolgedessen initiiert das Ras-Protein Schritte, die zu einer unkontrollierten Teilung der Zelle führen.
- Tumor-Suppressor-Gene: In gesunden Zellen hat das p53-Gen als Tumor-Suppressor-Gen die Aufgabe, die Zellteilung zu stoppen, damit DNA-Schäden repariert werden können. Bei einer Mutation im p53-Gens ist das p53-Protein funktionslos. Der Zellzyklus wird nicht mehr angehalten, und DNA-Schäden werden mit jeder Zellteilung weitergegeben.

Abb. 1: Mutation im p53-Gen führt zu unkontrollierten Teilung defekter Zellen
Therapiemöglichkeiten
Es gibt sehr viele verschiedene Krebsarten, je nachdem, welches Organ vom Krebs betroffen ist. Daher unterscheiden sich auch die Therapieansätze sehr stark. Folgende Behandlungsmöglichkeiten werden häufig angewendet:- Operation: Bei vielen Krebsarten wie Brust- oder Hautkrebs stehen die Chancen für eine Heilung gut, wenn der Tumor operativ entfernt werden kann.
- Strahlentherapie: Bei der Strahlentherapie werden die Krebszellen lokal durch ionisierende Strahlung oder Teilchenstrahlung zerstört. Die Strahlung schädigt DNA so stark, dass die Zellteilung aufhört und die Zellen absterben.
- Chemotherapie: Bei der Chemotherapie werden Medikamenten zur Bekämpfung der Krebszellen eingesetzt. Diese greifen in den Vermehrungszyklus der Krebszellen ein. Die Wirkstoffe können in unterschiedlichen Formen verabreicht werden. Sie verteilen sich in verschiedenen Organen und können dadurch auch Metastasen erreichen und zerstören.
- Stammzellspende: Die Stammzellspende kommt vor allem bei Knochenmark- und Blutkrebs zum Einsatz. Wurden durch eine vorausgegangene Chemotherapie der Großteil aller Krebszellen zerstört, so kann eine Stammzellspende helfen, das durch die Chemotherapie in Mitleidenschaft gezogene gesunde Gewebe zu regenerieren.