Gehirn

Aufbau des Gehirns

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Abb. 1: Aufbau und Bestandteile des menschlichen Gehrirns
Bestandteile Aufgaben
Großhirn (Cerebrum) Bewusstsein, Gedächtnis, Gedanken, Emotionen, höhere kognitive Fähigkeiten
Mittelhirn (Mesencephalon) Schaltstelle zu den Sinnesorganen und Muskulatur, erste Abwehrreaktion ohne Großhirn „einzuschalten“
Kleinhirn (Cerebellum) Feinkoordination von Körperbewegungen, trainierte motorische Bewegungsmuster
Hypothalamus Übergeordnetes Zentrum des Hormonsystems und des vegetativen Nervensystems
Thalamus „Tor zum Bewusstein“, Umschaltstelle afferenter Nervenbahnen zum Großhirn (alle Eindrücke des Sehens, Hörens, Fühlens und der Temperatur- und Schmerzempfindung)
Balken (Corpus callosum) Verbindet die beiden Großhirnhemisphären
Brücke (Pons) Erregungsleitung zwischen Groß- und Kleinhirn
Zirbeldrüse (Epiphyse) Tages- und Jahreszeitliche Rhythmen durch das Hormon Melatonin
Hypophyse (Glandula pituitartia) Übergeordnete Hormondrüse
Verlängertes Rückenmark (Medulla oblongata) Lebensnotwendige Reflexe, wie Schlucken, Erbrechen, Husten und Niesen; Autonomes Zentrum für Atmung, Herzschlag und Blutdruck
Rückenmark (Medulla spinalis) Kommunikation zwischen dem Gehirn und dem restlichen Körper

Wahrnehmung und das Gehirn

Wahrnehmung ist der Prozess, bei dem das Gehirn sensorische Informationen interpretiert und organisiert, um ein verständliches Bild der Umgebung zu erzeugen. Dieser Prozess umfasst mehrere Schritte:
  1. Sensorische Eingänge und Transduktion: Reize werden durch Sinne wie Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen erfasst und in elektrische Signale umgewandelt.
  2. Übertragung und Verarbeitung: Die Signale werden über Nervenzellen an spezifische Bereiche des Gehirns weitergeleitet, wie den visuellen Cortex für visuelle Informationen oder den Temporallappen für auditive Informationen.
  3. Erste und höhere Verarbeitung: Im primären sensorischen Cortex (Teil der Großhirnrinde) werden grundlegende Merkmale der Reize verarbeitet. Diese Informationen werden dann in sekundären und tertiären Cortexen weiterverarbeitet, wo sie integriert und interpretiert werden.
  4. Aufmerksamkeit und Interpretation: Das Gehirn filtert relevante Informationen, erkennt Muster und identifiziert Objekte basierend auf Erfahrungen und Erwartungen.
  5. Integration: Informationen aus verschiedenen Sinnen werden kombiniert, um ein einheitliches Bild der Umgebung zu erzeugen.
  6. Neuronale Plastizität: Das Gehirn zeigt neuronale Plastizität, was seine Fähigkeit zur Anpassung an veränderte sensorische Umgebungen und zur Schaffung neuer Verarbeitungswege unterstreicht. Dies ermöglicht eine dynamische und effektive Wahrnehmung der Welt.