Krankheitserreger

Krankheitserreger, auch Pathogene genannt, sind Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten, die Infektionskrankheiten im menschlichen Körper verursachen können.

Antibiotika

Antibiotika sind Arzneimittel, die zur Bekämpfung bakterieller Infektionen verwendet werden. Sie wirken, indem sie entweder das Wachstum von Bakterien hemmen oder diese abtöten. In der modernen Medizin haben Antibiotika eine entscheidende Bedeutung erlangt und sind unverzichtbar für die Behandlung zahlreicher Infektionskrankheiten, die ohne diese Medikamente häufig tödlich verlaufen würden.
Es gibt unterschiedliche Wirkmechanismen, durch die Antibiotika Bakterien bekämpfen:
  • Hemmung der Zellwandsynthese:
    • Bakterien haben eine Zellwand, die für ihre Struktur und ihr Überleben wichtig ist. Einige Antibiotika, wie Penicilline und Cephalosporine, verhindern die Bildung dieser Zellwand, was zum Tod der Bakterien führt.
  • Hemmung der Proteinsynthese:
    • Antibiotika wie Tetracycline und Aminoglykoside binden an bakterielle Ribosomen und stören die Proteinsynthese, was das Wachstum und die Vermehrung der Bakterien hemmt.
  • Hemmung der Nukleinsäuresynthese:
    • Einige Antibiotika, wie Ciprofloxacin (ein Fluorchinolon), stören die DNA- oder RNA-Synthese der Bakterien, was deren Vermehrung stoppt oder sie abtötet.
  • Schädigung der Zellmembran:
    • Antibiotika wie Polymyxine greifen die Zellmembran der Bakterien an, was zu einer erhöhten Permeabilität und schließlich zum Tod der Bakterien führt.
  • Hemmung spezifischer Stoffwechselwege:
    • Einige Antibiotika, wie Sulfonamide, die die Folsäuresynthese hemmen, blockieren spezifische Stoffwechselwege, die für das Überleben der Bakterien notwendig sind.

Antibiotikaresistenz

Antibiotikaresistenz ist ein ernsthaftes globales Gesundheitsproblem, das entsteht, wenn Bakterien Mechanismen entwickeln, um den Wirkungen von Antibiotika zu widerstehen. Diese Resistenz kann durch enzymatische Inaktivierung des Antibiotikums, Veränderung der Zielstruktur, Nutzung von Effluxpumpen und verringerte Permeabilität der Zellmembran erfolgen.
Durch zufällige und spontane Mutations- oder Rekombinationsereignisse entstehen Bakterienzellen mit veränderter DNA-Sequenz (z. B. für das Enzym RNA-Polymerase). Ihre RNA-Polymerase ist trotz des Einsatzes von Antibiotika funktionsfähig. Diese Bakterienzellen haben mit zunehmendem Antibiotikaeinsatz einen Selektionsvorteil. Ihre Überlebenswahrscheinlichkeit ist erhöht, und sie teilen sich öfter als nicht resistente Bakterien. Daher steigt die Zahl resistenter Bakterien weiter.
Unsachgemäßer Gebrauch von Antibiotika, wie ihre übermäßige Verschreibung bei viralen Infektionen und unvollständige Einnahme, begünstigt die Entwicklung von Resistenzen. Dies führt zu schwerer behandelbaren Infektionen, längeren Krankheitsverläufen, höheren Kosten und einer erhöhten Sterblichkeitsrate, insbesondere bei multiresistenten Bakterien.
Um Antibiotikaresistenzen zu bekämpfen, sind verantwortungsvoller Einsatz von Antibiotika, Entwicklung neuer Medikamente, Überwachungsprogramme und strenge Hygienemaßnahmen notwendig. Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung sind ebenfalls wichtig, um das Bewusstsein für dieses Problem zu schärfen und den rationalen Umgang mit Antibiotika zu fördern. Nur durch globale Anstrengungen kann die Wirksamkeit dieser lebensrettenden Medikamente für die Zukunft gesichert werden.