Stochastik
Aufgabe 2A
Ein Institut für Ernährungsforschung untersucht die Essgewohnheiten von in Deutschland lebenden Personen einer bestimmten Altersgruppe. Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass sich
a)
Es werden 500 Personen der betrachteten Gruppe zufällig ausgewählt.
Bestimme die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich mindestens ein Viertel dieser Personen häufig von Fertiggerichten ernährt.
(3 BE)
b)
Beschreibe im Sachzusammenhang ein Zufallsexperiment, bei dem die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses mit dem Term
berechnet werden kann.
Gib dieses Ereignis an.
Neben der Ernährung durch Fertiggerichte wird auch der Verzehr von Zucker untersucht. Der Anteil der Personen der betrachteten Gruppe, die sich häufig von Fertiggerichten ernähren und zu viel Zucker verzehren, beträgt
(4 BE)
c)
Weise nach, dass die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die ausgewählte Person zu viel Zucker verzehrt und sich nicht häufig von Fertiggerichten ernährt,
beträgt.
(4 BE)
d)
Stelle den Sachverhalt in einer vollständig ausgefüllten Vierfeldertafel dar.
Das Institut untersucht den Anteil
(3 BE)
e)
Aufgrund früherer Untersuchungen wird von einem Anteil
von
ausgegangen. Bei einer Umfrage unter 200 Personen der betrachteten Gruppe gaben 86 Personen an, den zuckerfreien Müsliriegel zu bevorzugen. Abgebildet sind die Graphen der für
definierten Funktionen
und

Abbildung 1
(4 BE)
f)
Zeige, dass der kleinstmögliche Wert von
zwischen 300 und 400 liegt.
(7 BE)
Aufgabe 2B
Bei einer statistischen Erhebung werden in einer deutschen Großstadt die privaten Haushalte mit mindestens einem Kind im Vorschulalter betrachtet. Diese werden im Folgenden als „junge Haushalte“ bezeichnet. Es wird festgestellt, dass
a)
Stelle den beschriebenen Sachverhalt in einer vollständig ausgefüllten Vierfeldertafel dar.
(4 BE)
b)
Beurteile für diese Großstadt die folgende Aussage:
Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein zufällig ausgewählter junger Haushalt mit mindestens einem Lastenrad ausgestattet ist, ist bei einem jungen Haushalt ohne Pkw mehr als dreimal so groß wie bei einem jungen Haushalt mit mindestens einem Pkw.
300 junge Haushalte dieser Großstadt werden zufällig ausgewählt.
(4 BE)
c)
Bestimme die Wahrscheinlichkeit dafür, dass mehr als 20 und höchstens 30 dieser Haushalte mit mindestens einem Lastenrad ausgestattet sind.
(3 BE)
d)
Gib im Sachzusammenhang ein Ereignis an, dessen Wahrscheinlichkeit mit dem Term
berechnet werden kann.
Betrachtet werden Vorderrad- und Hinterradreifen für Lastenräder. Die Laufleistung gibt die Gesamtstrecke an, bis ein Reifen unbrauchbar wird. Die Zufallsgröße
(3 BE)
e)
Bestimme die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein zufällig ausgewählter Vorderradreifen eine Laufleistung hat, die um höchstens 600 km vom Erwartungswert für diese Laufleistung abweicht.
(3 BE)
f)
Begründe, dass die folgende Aussage für die Vorderrad- und Hinterradreifen wahr ist:
Die Laufleistung, die ein zufällig ausgewählter Vorderradreifen gemäß dem Modell mit der Wahrscheinlichkeit von
übertreffen wird, wird ein zufällig ausgewählter Hinterradreifen nahezu mit Sicherheit unterschreiten.
(4 BE)
g)
Die Zufallsgröße
beschreibt die Laufleistung in km der Hinterradreifen eines anderen Herstellers.
wird als normalverteilt mit dem Erwartungswert
und der Standardabweichung
angenommen.
Die Abbildung stellt den Graphen der Funktion
mit
dar.
Ermittle die Werte von
und
jeweils in km.

(4 BE)
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a)
Die Zufallsvariable
beschreibt die Anzahl der Personen, die sich häufig von Fertiggerichten ernähren und ist binomialverteilt mit
und
Mit
ergibt sich:
Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich mindestens ein Viertel der befragten Personen häufig von Fertiggerichten ernährt, beträgt etwa
b)
Zufallsexperiment beschreiben
Aus der betrachteten Gruppe werden 200 Personen zufällig ausgewählt. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich eine Person der Gruppe häufig von Fertiggerichten ernährt, beträgt
Ereignis angeben
„Weniger als 55 Personen ernähren sich häufig von Fertiggerichten."
c)
Für die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person, die sich häufig von Fertiggerichten ernährt, zu viel Zucker verzehrt, gilt:
Da der Anteil der Personen, die zu viel Zucker verzehren, unter denjenigen, die sich häufig von Fertiggerichten ernähren, doppelt so groß ist wie unter denjenigen, die sich nicht häufig von Fertiggerichten ernähren, folgt:
d)
Eintragen der gegebenen Informationen ergibt:
Systematisches Ergänzen liefert:
Gesamt | |||
---|---|---|---|
Gesamt |
Gesamt | |||
---|---|---|---|
Gesamt |
e)
Werte angeben
Die Werte von
und
entsprechen den jeweiligen Funktionswerten von
bzw.
an der Stelle
Es gilt:
Ergebnis interpretieren
Die Funktionen entsprechen der Darstellung von
-Prognoseintervallen. Das Intervall
ist somit das
-Prognoseintervall zu
Aus der durchgeführten Untersuchung folgt:
Das Umfrageergebnis ist bei einer Sicherheitswahrscheinlichkeit von
somit nicht mit der Annahme
verträglich.
f)
Für die Schnittstellen der Graphen von
mit
gilt:
Für
Für
Die Schnittstellen geben jeweils die Ränder des zugehörigen Konfidenzintervalls an.
Für die Längen des Intervalls gilt:
Da die Länge der Konfidenzintervalle mit wachsendem
kleiner wird und der kleinstmögliche Wert von
gesucht ist, sodass die Länge kleiner als
ist, muss dieser Wert von
zwischen 300 und 400 liegen.
Lösung 2B
a)
Gesamt | |||
---|---|---|---|
Gesamt |
b)
Wahrscheinlichkeit, dass ein zufällig ausgewählter junger Haushalt ohne Pkw mindestens ein Lastenrad besitzt:
Wahrscheinlichkeit, dass ein zufällig ausgewählter junger Haushalt mit Pkw mindestens ein Lastenrad besitzt:
Es gilt also
und folglich
Die Aussage ist somit korrekt.
c)
Die Zufallsvariable
beschreibt die Anzahl der Haushalte, welche mit mindestens einem Lastenrad ausgestattet sind, und kann als binomialverteilt mit
und
angenommen werden.
Mit dem binomialcdf-Befehl des Taschenrechners ergibt sich:
d)
Von 300 zufällig ausgewählten jungen Haushalten sind weniger als 201 Haushalte mit mindestens einem Pkw ausgestattet.
e)
Für die Vorderradreifen gilt:
Mit dem normalcdf-Befehl folgt:
f)
Durch systematisches Ausprobieren ergibt sich:
Gemäß dem Modell übertrifft ein zufällig ausgewählter Vorderradreifen des Herstellers somit zu
eine Laufleistung von
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein zufällig ausgewählter Hinterreifen diese Laufleistung erreicht, beträgt:
Die Aussage für die Vorderrad- und Hinterradreifen des Herstellers ist somit wahr.
g)
Aus dem Graphen kann abgelesen werden:
Da die Normalverteilung symmetrisch um den Erwartungswert
ist und
gilt, muss
sein.
Weiterhin kann aus der Abbildung abgelesen werden:
Systematisches Ausprobieren mit dem Taschenrechner liefert mit
Für
Für
Der Erwartungswert und die Standardabweichung folgen also mit
und