Aufgabe 3 – Felder
1.
Elektronen mit vernachlässigbarer Anfangsgeschwindigkeit werden im homogenen elektrischen Feld eines Plattenkondensators durch die Spannung
beschleunigt (siehe Abb. 1). Anschließend gelangen die Elektronen durch die rechte Öffnung bei
in ein homogenes magnetisches Feld mit der Flussdichte
Die Anordnung befindet sich im Vakuum.
Abbildung 1
a)
Zeige, dass die Elektronen bei
die Geschwindigkeit
besitzen.
b)
Erkläre, warum die Elektronen beim Eintritt in das Magnetfeld eine Ablenkung erfahren und gib die Richtung der Ablenkung an.
Senkrecht zum magnetischen Feld soll nun mit Hilfe eines weiteren Kondensators mit horizontalen Platten ein elektrisches Feld mit der Feldstärke
c)
Bestimme für diesen Fall den Betrag und die Richtung der elektrischen Feldstärke.
d)
Berechne die Spannung zwischen den horizontalen Platten.
e)
Erkläre das Verhalten der Elektronen direkt nach dem Passieren des Punktes
, wenn die Beschleunigungsspannung
verringert wird.
In einem weiteren Experiment werden Teilchen gleicher Ladung
f)
Zeige, dass für die Masse
der Teilchen, welche die gesamte Apparatur geradlinig durchlaufen, folgende Beziehung gilt:
(10 VP)
2.
Eine luftgefüllte Zylinderspule besitzt 100 Windungen und hat einen ohmschen Widerstand von
. Der Radius
beträgt
, die Länge
der Spule ist so veränderbar, dass die Windungen gleichmäßig über die jeweilige Spulenlänge verteilt sind (siehe Abb. 2). An den Spulenenden wird eine Spannung von
angelegt.
Abbildung 2
| 0,06 | 6,25 |
| 0,08 | 5,48 |
| 0,10 | 4,95 |
| 0,15 | 3,64 |
| 0,20 | 2,90 |
| 0,30 | 2,05 |
| 0,40 | 1,59 |
| 0,63 | 0,96 |
| 1,50 | 0,40 |
a)
Zeichne ein Diagramm, das die Abhängigkeit der magnetischen Flussdichte vom Kehrwert der Spulenlänge zeigt.
b)
Bestimme die Länge der Spule, bei der die magnetische Flussdichte
beträgt.
c)
Zeichne in das Diagramm aus Teilaufgabe a) den Verlauf der magnetischen Flussdichte ein, den man bei Verwendung der Formel für langgestreckte Spulen erwarten würde.
In der Versuchsanleitung wird darauf hingewiesen, dass bei diesem Versuch die Formel für die magnetische Flussdichte langgestreckter Spulen
d)
Bestimme bei der vorliegenden Spule die Mindestlänge, die einzustellen ist, damit
um weniger als
von
in der Spulenmitte abweicht.
(8 VP)
3.
Zwischen zwei quadratischen Metallplatten der Kantenlänge
befinden sich an den Ecken kleine gleichartige Schaumstoffpolster (siehe Abb. 3). Die Anordnung kann in guter Näherung wie ein luftgefüliter Plattenkondensator behandelt werden.
Abbildung 3
Abbildung 4
a)
Begründe, warum bei größerer gemessener Kapazität die aufgelegte Masse größer sein muss.
b)
Bestimme den Abstand der Platten im unbelasteten Zustand.
Nun wird zum Schutz der Apparatur beim Zusammendrücken der Abstand der beiden Platten auf ein Minimum von
c)
Ermittle die maximale Masse, die mit dieser Anordnung dann noch bestimmt werden kann.
Das verwendete Kapazitätsmessgerät liefert über den gesamten Messbereich eine Messgenauigkeit von
d)
Beurteile, ob auch die Genauigkeit der Massenbestimmung über den gesamten Messbereich gleich ist.
Experimentell lässt sich die Kapazität des Kondensators dadurch bestimmen, dass man die Platten mit einer Spannung von
Abbildung 5
e)
Skizziere eine Schaltung, mit der diese Messung durchgeführt werden kann.
f)
Bestimme unter Verwendung des Zeit - Stromstärke - Diagramms näherungsweise die Kapazität des Kondensators.
(12 VP)
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1
a)
Die Elektronen werden mit Hilfe der Spannung
beschleunigt. Aus dem Energieerhaltungssatz folgt:
b)
Anwendung der Linken-Hand-Regel
Daumen: Gibt die Richtung negativer Ladungsträger an und zeigt somit nach rechts.
Zeigefinger: Gibt die Richtung der magnetischen Feldlinien an und zeigt somit in die Zeichenebene hinein.
Mittelfinger: Gibt die Richtung der Lorentzkraft an und zeigt folglich nach unten. Somit erfahren die Elektronen eine Lorentzkraft, die senkrecht zur urspünglichen Flugrichtung nach unten wirkt.
Daumen: Gibt die Richtung negativer Ladungsträger an und zeigt somit nach rechts.
Zeigefinger: Gibt die Richtung der magnetischen Feldlinien an und zeigt somit in die Zeichenebene hinein.
Mittelfinger: Gibt die Richtung der Lorentzkraft an und zeigt folglich nach unten. Somit erfahren die Elektronen eine Lorentzkraft, die senkrecht zur urspünglichen Flugrichtung nach unten wirkt.
c)
Da sich die Anordnung im Vakuum befindet, wird die Gravitationskraft nicht berücksichtigt. Folglich fliegen die Elektronen senkrecht durch den Versuchsaufbau, falls die elektrische und die magnetische Feldkraft im Kräftegleichgewicht ist.
Die magnetische Kraft
zeigt nach unten zeigt und die elektrische Kraft
nach oben. Deshalb ist die obere Platte positiv geladen und somit zeigen die Feldlinien zur unteren Platte.
d)
Es gilt:
e)
Die bei
ankommenden Elektronen besitzen eine kleinere Energie und damit eine kleinere Geschwindigkeit. Die unveränderte elektrische Kraft ist nun betragsmäßig größer im Vergleich zur Lorentzkraft. Die Elektronen weichen beim Feldeintritt nun in den Bereich oberhalb der Geraden
ab.
f)
Nach Teilaufgabe c) gilt:
Nach Teilaufgabe a) gilt:
2
a)
| 0,06 | 6,25 | 16,67 |
| 0,08 | 5,48 | 12,50 |
| 0,10 | 4,95 | 10,00 |
| 0,15 | 3,64 | 6,67 |
| 0,20 | 2,90 | 5,0 |
| 0,30 | 2,05 | 3,33 |
| 0,40 | 1,59 | 2,50 |
| 0,63 | 0,96 | 1,59 |
| 1,50 | 0,40 | 0,67 |
b)
Aus dem Diagramm wird abgelesen:
Zur magnetischen Flussdichte 6,00
auf der horizontalen Achse ein Wert von ca.
Daraus ergibt sich eine Spulenlänge von
.
c)
Für die Steigung im Diagramm gilt:
Die magnetische Flussdichte einer langgestreckten Spule lässt sich berechnen mit:
Folglich beträgt die Steigung der Ursprungsgerade
d)
Aus dem Diagramm aus Teilaufgabe c) ergibt sich, dass
ist. Abweichungen von
oder weniger erhält man ab der Spulenlänge, für die gilt:
3
a)
Da die Kapazität umgekehrt proportional zum Plattenabstand ist, muss bei größerer gemessener Kapazität der Plattenabstand kleiner werden. Dies ist dann der Fall, wenn eine größere Masse auflegt wird.
b)
Aus dem Schaubild wird als kleinste Kapazität ca.
abgelesen. Diese gehört zum unbelasteten Kondensator.
Der Plattenabstand ergibt sich aus:
c)
Beim Abstand
hat der Kondensator eine Kapazität von
Dazu gehört eine aufgelegte Masse von ca.
.
d)
Dem Schaubild wird entnommen, dass bei einem zuvor unbelasteten Kondensator für eine Kapazitätsänderung von
ca.
aufgelegt werden. Bei einem zuvor z.B. mit
belasteten Kondensator genügt für eine Kapazitätssteigerung von
schon das Auflegen einer Zusatzmasse von ca.
.
Das zeigt, dass die Genauigkeit der Massenbestimmung nicht über den gesamten Bereich gleich ist.
e)
f)
Ein Maß für die abgeflossene Ladung ist der Flächeninhalt unter der Stromkurve. Sie lässt sich z.B. durch das Legen einer Sekante im Schaubild ermitteln, sodass ein flächengleiches Dreieck entsteht. Aus einer Höhe von
und der Grundseite von
ergibt sich als Ladung:
Damit ergibt sich eine Kapazität