a)
    
    
      Arten des Zufallversuchs begründen
  Arten des Zufallversuchs begründen
      Du sollst begründen, dass der Zufallsversuch, über die Geburt eines Knaben, sowohl als 
Bernoulli-Versuch, als auch als 
Laplace-Versuch behandelt werden kann. 
     
 Bei einem Bernoulli-Versuch gibt es nur zwei mögliche Ausgänge. Begründe also, ob dies hier gegeben ist. 
     
 Aufgrund der langjährigen Studie kannst du davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit einen Knaben zu gebären konstant bei 

 liegt. Ebenso gibt es nur zwei Möglichkeiten, wie das Geschlecht des Säuglings ausfallen kann. Es handelt sich entweder um einen Knaben oder um ein Mädchen. Aufgrund der stabilen Wahrscheinlichkeit und genau zwei möglichen Ergebnissen kann der Versuch als Bernoulli-Versuch behandelt werden. 
     
 Für Laplace-Versuche sind die Wahrscheinlichkeiten von allen möglichen Ausgängen des Experiments gleich. Es kann entweder ein Junge oder ein Mädchen geboren werden. Bei einem Laplace-Versuch sollte 

 gelten, was der Fall ist. Das Zufallsexperiment kann dementsprechend auch als Laplace-Versuch behandelt werden.
    
 
    
    
     b)
    
    
      Erwartungswert berechnen
  Erwartungswert berechnen
      Du sollst den 
Erwartungswert der Zufallsgröße 

 berechnen. Da die Zufallsgrößen 

 laut Aufgabenstellung binomialverteilt sind, kannst du den Erwartungswert mit folgender Formel berechnen: 
     
     
     
     
      Für 

 ist 

 und 

. Setze in die Formel ein: 
     
![\(\begin{array}[t]{rll}
E(X_{1000})&=& 1.000\cdot 0,5 &\quad \scriptsize \; \\[5pt]
&=& 500
\end{array}\)](https://www.schullv.de/resources/formulas/f0c394ddbbf29add4279ec90a49764221e9976ac1390d3376f5dd1e88c63088f_light.svg) 
      Der Erwartungswert von 

 beträgt 

. 
     
 Wahrscheinlichkeit zu drei Ereignissen berechnen
  Wahrscheinlichkeit zu drei Ereignissen berechnen
      Du sollst Wahrscheinlichkeiten zu drei Ereginissen einer 
binomialverteilten Zufallsvariable 

 berechnen. Dazu benutzt du die 
Bernoulli-Formel mit 

 Knaben aus 

 Geburten, bei einer Wahrscheinlichkeit von 

: 
     
     
     
     
     Ereignis  : Von
: Von  Geborenen sind höchstens
 Geborenen sind höchstens  Knaben
 Knaben
      Du sollst die Wahrscheinlichkeit berechnen, dass bei hundert Geburten höchstens fünfzig Knaben geboren werden. Dazu betrachtest du die Zufallsvariable 

 und bestimmst mit der Bernoulli-Formel und 

, 

 und 

 die Wahrscheinlichkeit: 
     
     
      Zur Berechnung der Summe, kannst du die Tabellen zur kumulierten Binomialverteilung aus deiner Formelsammlung verwenden. 
     
 Mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 

 werden höchstens 

 Knaben bei 

 Geburten geboren. 
     
Ereignis  : Von
: Von  Geborenen sind genau
 Geborenen sind genau  Knaben
 Knaben
      Du sollst die Wahrscheinlichkeit berechnen, dass bei 

 Geburten genau 

 Knaben geboren werden. Du betrachtest 

 und verwendest erneut die Bernoulli-Formel mit 

, 

 und 

: 
     
![\(\begin{array}[t]{rll}
P(X_{80}=45)&=& \binom{80}{45}\cdot 0,5^{80} &\quad \scriptsize \; \\[5pt]
&\approx & 0,0479 =4,79\%
\end{array}\)](https://www.schullv.de/resources/formulas/be685511d50d77540587b75b6fa62b4d8a5c8cd41b3195017005eab527fe882d_light.svg) 
      Mit einer Wahrscheinlichkeit von 

 sind genau 

 von 

 Säuglingen männlich. 
     
Ereignis  : Von
: Von  Geborenen sind mehr als die Hälfte Knaben
 Geborenen sind mehr als die Hälfte Knaben
      Du sollst die Wahrscheinlichkeit berechnen, dass mehr als die Hälfte von 

 Säuglingen (

 oder mehr) Knaben sind. Mit der Bernoulli-Formel für 

 und 

 erhältst du: 
     
     
     
      Zur Berechnung dieser Wahrscheinlichkeit mit der Tabelle aus der Formelsammlung, betrachtest du das Gegenereignis: 
     
![\(\begin{array}[t]{rll}
P(13\leq X)&=& 1-\sum\limits_{k=0}^{12}\binom{25}{k}\cdot 0,5^{25}&\quad \scriptsize \; \\[5pt]
&=& 1-0,5 \\[5pt]
&=& 0,5 =50\%
\end{array}\)](https://www.schullv.de/resources/formulas/a22f365ff9c728dc0abf412a0b28ac81938bbd5e5ccfe475d45f021b54776809_light.svg) 
      Mit einer Wahrscheinlichkeit von 

 sind bei 

 Geburten mehr als die Hälfte Knaben.
    
 
    
      
     
    
      Berechnung herleiten
  Berechnung herleiten
      Du sollst verifizieren, dass für die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses 

 gilt: 
     
![\(\begin{array}[t]{rll}
P(D)&\approx& 2\cdot \Phi\left(\dfrac{25,5}{\sqrt{250}}\right)-1 &\quad \scriptsize \; \\[5pt]
\end{array}\)](https://www.schullv.de/resources/formulas/96bf9270781f951dceea594aaac55e741a4b603d588a38e9ffe1555c3b7d21da_light.svg) 
      Dazu näherst du die Binomialverteilung durch die 
Normalverteilung an. Für 

 gilt: 
     
     
       : Bei
: Bei  Geburten werden zwischen
 Geburten werden zwischen  und
 und  Knaben geboren
 Knaben geboren
     
 Die exakte Wahrscheinlichkeit berechnet sich mit der Bernoulli-Formel und 
 
 sowie 

: 
     
     
     
      Für die Näherung durch die Standardnormalverteilung sind zwei Bedingungen zu überprüfen: 
     
     
     
     
      Verwendest du nun die Näherungsformel mit dem Erwartungswert 

 und der Standardabweichung 

: 
     
     
     
     
      Für das Ereignis 

 erhältst du mit 
 
 und 

: 
     
     
     
      Mit einer Wahrscheinlichkeit von 

 werden zwischen 

 und 

 Knaben von 

 Säuglingen geboren. 
     
 Mindestanzahl an Geburten berechnen
  Mindestanzahl an Geburten berechnen
      Du sollst bestimmen, wie viele Geburten betrachtet werden müssen, damit mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 

 mindestens ein Knabe geboren wird. Du betrachtest das Gegenereignis: Die Wahrscheinlichkeit, dass kein Knabe geboren wird soll weniger als 

 betragen. Mit der Bernoulli-Formel für 

 und 

 erhältst du eine Ungleichung in 

: 
     
     
     
      Da ein ganzzahliges Ergebnis anzugeben ist, müssen mindestens 

 Geburten betrachtet werden. 
     
     
    
    
     c)
    
    
      Hypothesentest durchführen
  Hypothesentest durchführen
      Du sollst den Ablehnungsbereich 

 bezüglich einer 
Nullhypothese und einer 
Alternativhypothese bestimmen. Aus der Aufgabenstellung hast du diese zwei Hypothesen gegeben: 
     
     
      
: 
 
      
     
      
: 
 
      
     
      Da 

 liegt ein 
rechtsseitiger Test vor. Der Ablehnungsbereich hat also die Form 
![\( \overline{A} = [k,...,n]\)](https://www.schullv.de/resources/formulas/42bc8b6d762389c607554afc32c7464ffcce49f008d2e153a65dfb8aed8c8545_light.svg)
. Du musst also die Grenze 

 bestimmen. Nutze dazu das Signifikanzniveau 

. Dieses besagt, dass die Wahrscheinlichkeit für ein Ergebnis im Ablehnungsbereich, pbwohl die Nullhypothese gilt, höchstens 

 betragen soll. Mit Hilfe dieser Aussage, kannst du eine Ungleichung aufstellen. Gesucht ist das kleinste 

, das gerade noch so diese Ungleichung erfüllt. 
     
![\(\begin{array}[t]{rll}
P(k\leq X) &\leq & 0,01 \\[5pt]
\end{array}\)](https://www.schullv.de/resources/formulas/436e15041fc8a9eea902120404131006270025c044e9727ce869e97de3c35675_light.svg) 
     
     
      Mit dem Gegenereignis kannst du die Ungleichung wieder umschreiben um mit der Tabelle zur kumulierten Binomialverteilung arbeiten zu können. 
     
![\(\begin{array}[t]{rll}
P(k\leq X) &\leq & 0,01 \\[5pt]
1-P(X \leq k-1) &\leq & 0,01 \\[5pt]
-P(X \leq k-1) &\leq & -0,99 \\[5pt]
P(X \leq k-1) &\geq & 0,99 \\[5pt]
\end{array}\)](https://www.schullv.de/resources/formulas/f26bea681992f0b511bf6f2973956a2e5100a6f195c3f6b03e2ef4cfb5f3b33f_light.svg) 
     
      Du entnimmst der Tabelle, dass die Wahrscheinlichkeit für 

 gerade noch größer oder gleich 

. Für den ursprünglichen Hypothesentest erhältst du 

. Werden mehr als 

 Knaben geboren, ist davon auszugehen, dass die Wahrscheinlichkeit der Nullhypothese 

 nicht zutreffend ist. Für den Ablehnungsbereich gilt: 
     
![\(\begin{array}[t]{rll}
\bar{A}&=& [ 63,\,64,\,\cdots,\,100\rbrace] \\[5pt]
\end{array}\)](https://www.schullv.de/resources/formulas/ac411b0536a47554ddb3cafdff588de1fb406bddc602e9ac4949ab00b16c9ce1_light.svg) 
      Wahrscheinlichkeit für den Fehler 2. Art berechnen
  Wahrscheinlichkeit für den Fehler 2. Art berechnen
      Du sollst zur Aussage stellungnehmen, dass bei 

 Knaben aus 

 Geburten, die Wahrscheinlichkeit an einer falschen Nullhypothese festzuhalten kleiner als 

 ist. Du berechnest hierzu die Wahrscheinlichkeit des Fehlers 2. Art 

. Für den Fehler 2. Art verwendest du die „tatsächliche“ Wahrscheinlichkeit. Diese erhältst du aus dem Quotienten der Geburten. Es ergibt sich: 
     
![\(\begin{array}[t]{rll}
p=&=& \frac{62}{100} &\quad \scriptsize \; \\[5pt]
&=& 0,62 \\[5pt]
1-p&=& 0,38
\end{array}\)](https://www.schullv.de/resources/formulas/2009442abb04e2bcea33b25883b7d3b9de0ef8c8aa62ead68ebaf6cecc7c7754_light.svg) 
      Für die Berechnung benötigst du als Obergrenze den größten Wert des Annahmebereichs 

: 
     
     
     
      Mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 

 liegt ein Fehler 2. Art vor. Die Aussage der Aufgabenstellung ist dementsprechend falsch.