Bei der Interpretation von Shakespeares Hamlet fällt die Machtgier und Korruption sofort ins Auge. Diese spielt sich auf mehreren Ebenen der Handlung ab. Nicht umsonst lautet eines der bekanntesten Zitate aus dem Werk: „Es ist etwas faul im Staate Dänemark.“
Claudius
- Seine Thronbesteigung ist nicht so harmlos abgelaufen, wie zu Beginn alle denken
- Claudius wird vom Geist als Heuchler und Brudermörder enttarnt
- Aus Machtgier hat Claudius seinen Bruder umgebracht und dessen Frau verführt
- Um jeden Verdacht abzuwenden, spielt er dem Volk den friedliebenden Herrscher vor; Hamlet den liebenden Stiefvater und Onkel
- Aus Angst vor Hamlet spinnt er seine nächste Intrige, um nicht vom Thron gestoßen zu werden
- Korrupt instrumentalisiert er Hamlets Freunde und Gertrude für seine Macht-Pläne
Gertrude
- Hamlets Mutter wird ebenfalls von Machtgier angetrieben
- Um nach dem Tod ihres Mannes Königin zu bleiben, heiratet sie sofort dessen Bruder
- Unklar bleibt, ob sie Claudius schon beim Mord an Hamlets Vater geholfen hat
- In Verlauf der Handlung zeigt sich aber, dass Gertrude eine passive Person ist; anstatt selbst zu intrigieren, wird sie nur zur Komplizin, weil sie Claudius nicht widerspricht
Hofgesellschaft
- Polonius tut alles, um beim König angesehen zu sein; er unterstützt Claudius bei seiner Intrige gegen Hamlet, obwohl seine Tochter diesen liebt
- Als Vater lässt Polonius sogar seinen eigenen Sohn ausspionieren, damit dieser seinem Ruf nicht schaden kann
- Rosenkranz und Güldenstern, eigentlich Freunde von Hamlet, lassen sich aus Gier nach höherem Rang von Claudius zu Spionen gegen Hamlet machen
- Laertes lässt sich von Claudius instrumentalisieren, gegen Hamlet mit einem vergifteten Säbel zu kämpfen