Der Erzähler ist keine Figur der Handlung und wechselt zwischen verschiedenen Erzählperspektiven.
Auktorialer Erzähler
- Der auktoriale Erzähler ist allwissend, er kennt die Handlung, deren Vorgeschichte und Ausgang
- Ein auktorialer Erzähler kommentiert die Handlung und bringt eigene Wertungen mit ein
- Der auktoriale Erzähler blickt wie der Leser von Außen auf die Geschichte
- Beispiele aus dem Roman:
„Frau Nimptsch selbst aber saß wie gewöhnlich an dem großen, kaum fußhohen Herd ihres die ganze Hausfront einnehmenden Vorderzimmers und sah, hockend und vorgebeugt, auf einen rußigen alten Teekessel, dessen Deckel, trotzdem der Wrasen auch vorn aus der Tülle quoll, beständig hin und her klapperte.“ (S. 6)
„Die Landpartie, die man nach dem Wilmersdorfer Spaziergange verabredet oder wenigstens geplant hatte, war nun auf einige Wochen hin das Lieblingsgesprächsthema und immer, wenn Botho kam, überlegte man, wohin?“ (S. 67)
„Jeder hing seinem Glück und der Frage nach, wie lange das Glück noch dauern werde“ (S. 74)
Personaler Erzähler
- Der personale Erzähler weiß nicht alles, sondern kennt nur die aktuelle Perspektive
- Ein personaler Erzähler spricht in erlebter Rede
- Der personale Erzähler berichtet aus der Innenperspektive einer Figur
- Beispiele aus dem Roman:
„Wo, war gleichgültig.“ (S. 67)
„Er verzieh ihr aber dies Spitzige, schwieg und war ihr beim Einsteigen behilflich.“ (S. 71) „Ja, sie war glücklich, ganz glücklich und sah die Welt in einem rosigen Lichte. Sie hatte den besten, den liebsten Mann am Arm und genoss eine kostbare Stunde. War das nicht genug?“ (S. 83)
Neutraler Erzähler
- Der neutrale Erzähler beschreibt, was er aktuell sieht, weiß aber nicht mehr als die Personen
- Ein neutraler Erzähler kommentiert und wertet nicht und gibt direkte Rede wider
- Der neutrale Erzähler hat keine Innensicht, sondern ist wie ein Augenzeuge
- Beispiele aus dem Roman:
„‘O du meine Güte‘, sagte Frau Dörr, während sie, statt der ihr angebotenen Fußbank, einen etwas höheren Schemel heranschob.“ (S. 7)
„Das Wasser flutete leise, der Wald und die Wiese lagen im abendlichen Dämmer und der Mond, der eben wieder seinen ersten Sichelstreifen zeigte, warf einen Lichtschein über den Strom und ließ das Zittern seiner kleinen Wellen erkennen.“ (S. 82)