Abschnitt 4

Der vierte Abschnitt beinhaltet die Aussöhnung der Familie mit der verstoßenen Marquise. Außerdem wird aufgedeckt, wer sich auf die Zeitungsannonce hin als Vater des Ungeborenen zu erkennen gibt.

Die Versöhnung der Familie

Infos

  • Seiten: 38-45
  • Zeit: Jahr 1799
  • Ort: Stadt "M..."
  • Personen: Marquise Julietta von O..., Frau von G..., Herr von G..., der Forstmeister, Leopardo

Inhalt

  • Der Kommandant erhält nach der Antwort auf die Zeitungsannonce einen Brief seiner Tochter. Sie bittet ihn darin, denjenigen, der behauptet der gesuchte Kindsvater zu sein, direkt zu ihr zu schicken, sobald er sich bei ihm blicken ließe.
  • Frau von G... ist inzwischen überzeugt davon, dass die Tochter nicht lügt: sie sagt ihrem Gatten, dass sie einen Weg finden werde, die Wahrheit endgültig zu offenbaren, wenn er sie zu der Tochter fahren lassen würde.
  • Der Vater verneint den Vorschlag, er möchte nichts mehr von dem Thema wissen.
  • Die Mutter nimmt ab diesem Zeitpunkt das Heft selbst in die Hand: sie will ihren Vorschlag auch ohne Erlaubnis ihres Mannes umsetzen und die Marquise in V... besuchen.
  • Dort angekommen wird sie von der Marquise unter Tränen empfangen. Die Mutter bittet ihre Tochter für die heftige Art und Weise ihrer Verbannung um Verzeihung; die Tochter drückt ihre Erleichterung darüber, die Mutter endlich wiederzusehen, aus.
  • Es folgt ein Test der Mutter, welche die Unschuld der Marquise endgültig festzustellen versucht:
    • Sie erfindet eine Geschichte davon, wie sich der Vater des Kindes bereits persönlich im Elternhaus vorgestellt hat. Dieser habe sich angeblich nach der Zeitungsannonce sofort gemeldet und gestanden, sich an der Marquise vergangen zu haben. Der Mann sei kein Unbekannter, sondern einer der Jäger in Anstellung des Vaters und hört auf den Namen Leopardo.
    • Die Marquise glaubt der Mutter überzeugend jedes Wort, was für die Mutter der endgültige Beweis dafür ist, dass sie an der Entstehung der Schwangerschaft keinen Beitrag hatte.
    • Nun sinkt die Mutter auf die Knie und bittet die Tochter um Verzeihung dafür, an ihr gezweifelt zu haben; die Geschichte mit Leopardo war nur ausgedacht und sie würde ihr von nun an alles glauben.
  • Dieser bestandene Charaktertest führt dazu, dass die Mutter sich von jetzt an intensiv um die Tochter kümmern will, die Verbannung aufhebt und sich sogar mit der "Schande" der Tochter identifizieren möchte, was bedeutet, dass sie den Unmut der Gesellschaft (und des Vaters) auf sich nehmen will, solange sie nur ihr Kind wieder bei sich hat.
  • Gemeinsam kehren die Frauen der Familie (Frau von G..., die Marquise, die Töchter der Marquise) in das Elternhaus zurück, sie sind sich sicher, den Vater und den Bruder ebenfalls von der Unschuld der Marquise überzeugen zu können.
  • Im Hause des Kommandanten angekommen will die Obristin zunächst allein mit ihrem Gatten sprechen und es benötigt eine für die Marquise unerträglich lange Zeit, ehe sie ihn von der Unschuld der Tochter überzeugen kann.
  • Der Vater tritt reumütig und weinend vor seine Tochter, er kann kein Wort sprechen.
  • Auch der Marquise fehlen die Worte, schließlich liegen sich Vater und Tochter schluchzend in den Armen und sie küssen sich innig.
    • In dieser Szene wird eine inzestuöse Vereinigung angedeutet, die Mutter ist stille Beobachterin und befürwortet die Leidenschaft zwischen beiden.
  • Nach der Versöhnung zwischen Vater und Tochter begibt sich die Familie gemeinsam zum Abendmahl im Salon. Der Weg zur Tafel wird mit einem Brautmarsch verglichen.
  • Während des Abendessens ist das Verhalten des Vater immer noch von Reue erfüllt, immer wieder greift er nach der Hand der Tochter.