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Michael Kohlhaas

Michael Kohlhaas ist, wie schon der Titel verrät, die Hauptfigur in Kleists Novelle. Er ist ein Pferdehändler aus Brandenburg, dem großes Unrecht widerfährt. Aufgrund seines Rechtsgefühls will er sich mittels Selbstjustiz Gerechtigkeit verschaffen.
Michael Kohlhaas soll im Folgenden genauer charakterisiert werden:

Infos

  • Pferdehändler aus Kohlhasenbrück bei Berlin
  • Lebt mit Ehefrau Lisbeth und fünf Kindern auf dem Meierhof
  • Kleines Haus mit Ställen in Dresden, wo er oft seine Pferde verkauft
  • Anfang dreißig
  • Sprechender Name: Michael ist hebräisch und bedeutet so viel wie „Wer ist wie Gott“; dies deutet auf Michael Kohlhaas‘ Rechtsgefühl hin

Charakter

  • Angesehener Mitmensch: hilft seinen Nachbarn; ist großzügig; erzieht seine Kinder zu Achtsamkeit und Treue; hat gute Beziehungen zu einflussreichen Männern
  • Hoher Lebensstandard: will sich von seinen Gewinnen etwas gönnen; gibt für die Trauerfeier von Lisbeth ein Vermögen aus
  • Fürsorglicher Familienvater: hilft seiner Frau mit den Kindern; hört auf Lisbeths Meinung; pflegt sein krankes Kind; bestellt einen guten Vormund für die Kinder
  • Guter Geschäftsmann: macht faire Geschäfte; will den Rittern auf der Tronkenburg gleich Pferde verkaufen; handelt seine Weiterreise ohne Passschein gegen ein Pfand heraus; kümmert sich gut um seinen Knecht Herse
  • Großes Rechtsgefühl: kämpft aktiv für Gerechtigkeit; klärt vorher bei Herse ab, ob er wirklich im Recht ist; gibt trotz Rückschlägen nicht auf; will seinen Mitbürgern Sicherheit verschaffen, indem er das Unrecht auf der Tronkenburg zur Strecke bringt
  • Eigentlich Optimist: glaubt, dass sein Fall bei der ersten Anklage gut ausgeht; vertraut in das Rechtssystem und wagt einen neuen Versuch
  • Gläubiger Christ: lebt mit seiner Familie in der Furcht Gottes; organisiert eine traditionelle Beerdigung für seine Frau; ist großer Bewunderer von Martin Luther; wünscht sich die heilige Kommunion und die Beichte; sieht sich selbst als christlichen Kämpfer für Gerechtigkeit
  • Enttäuschter Bürger: niedergeschlagen, weil sein Land ihm nicht hilft; Vertrauen in die Gesetze verloren; denkt, er hat nichts mehr zu verlieren
  • Wird depressiv: nachdem seine Weltsicht erschüttert wird, kann er sein Leben nicht mehr genießen; hat nur noch das Unrecht im Kopf, das ihm widerfahren ist; bietet seinem Nachbarn das Haus zum Kauf an, weil es ihm nichts mehr wert ist
  • Verzerrtes Selbstbild: vor lauter Kampf um Gerechtigkeit verletzt er selbst das Recht; projiziert sein Problem im Wahn auf die Gesellschaft; sieht bei sich keine Schuld; verliert das Gefühl für Gut und Böse; kein Respekt mehr vor christlichen Werten und Gesetzen
  • Fühlt sich mächtig: denkt, dass er als Rächer legitim handelt, im Sinne Gottes sogar; kennt keine Scheu mehr vor Gewalt; herrscht autoritär über seine Truppe; will mit seinen Mandaten Anweisungen ans Volk geben; kämpft verbissen im Rachefeldzug
  • Neue egoistische Art: denkt beim Verkauf des Hauses nicht an Frau und Kinder; kann nicht mehr vergeben; alles muss nach ihm gehen; nutzt das Amulett nicht für Freiheit, obwohl die Zigeunerin ihn an seine Kinder erinnert
  • Versöhnlich: Erst als Junker Wenzel von Tronka bestraft wird, kann er wieder zufrieden sein; Recht bekommen zu haben, ist sein größtes Glück; nimmt seine Todesstrafe versöhnt an, um seinen Kindern ein gutes Vorbild zu sein

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