Die Geheimnisse der Mitternacht
Der Einstieg in die Geschichte ist bemerkenswert. Nach einem Satz, der dem Leser darlegt, wo die Handlung stattfindet - nämlich im Hause der Dichterin von Scuderi, einer Begünstigten des Königs -, wirft uns E.T.A. Hoffmann gleich ins Geschehen. In hohem Tempo schildert er die bedrohliche und unheimliche Situation. Die Kammerfrau des Fräuleins von Scuderi, welche alleine das Haus hütet, da der Koch wegen einer Hochzeit verreist ist, hört um Mitternacht ein lautes Klopfen an der Tür. Sie ist verängstigt, denn in letzter Zeit hat es viele Einbrüche, Diebstähle und Morde gegeben, sie vermutet eine Bande von Verbrechern. Sie vernimmt jedoch die sanfte Stimme eines Jünglings, der darum bittet, das Fräulein von Scuderi zu sprechen. Die reichlich mysteriöse Begebenheit - wer sollte ein altes Fräulein um Mitternacht denn sprechen wollen? - wird noch rätselhafter. Es komme, so der Jüngling, darauf an, „einen Unglücklichen vom Verderben zu retten“ (S. 4), es gehe um „das Leben eines Menschen“ (s.o.). Er kommt nicht mit einer forschen Forderung zum Fräulein von Scuderi, sondern erbittet ihre Hilfe. Da sich der Fremde nicht abschütteln lässt und unheilvoll das Schicksal beschwört, dem niemand entkommen könne, lässt die Kammerfrau den Jüngling schließlich ins Haus. Hier gebärdet sich der Fremde aber nicht so zaghaft, wie er sich verhalten hatte, als er noch vor der Tür stand. Mit „wilder Stimme“ (S. 5) fordert er, zu von Scuderi vorgelassen zu werden. Da die Kammerfrau ein Stilett in der Brusttasche des Manns entdeckt, stellt sie sich, entschlossen, das Leben ihrer Herrin zu schützen, vor die Tür zu deren Zimmer, nicht gewillt, den Jüngling vorbeizulassen, den sie für einen Verbrecher hält. Der Jüngling zieht sein Stilett - aber dann dringen Geräusche von Reitern ins Haus, der Fremde hinterlässt der Kammerfrau noch ein Kästchen mit dem Befehl, es von Scuderi auszuhändigen und flieht.
Der Koch tritt ein, berichtet der erschrockenen, aber nun erleichterten Kammerfrau, dass ihn eine Ahnung hat früher zurückreisen lassen. Beide stellen nun Mutmaßungen über die seltsame Gestalt an, sie sind sich einig, dass der Jüngling ein Mitglied der Bande von Räubern und Mördern ist, die Paris terrorisiert. Nichtsdestotrotz wollen sie von Scuderi das Kästchen überreichen, da sie meinen, dass es damit ein Geheimnis auf sich hätte, welches von ihrer Herrin gelüftet werden soll.
Der Koch tritt ein, berichtet der erschrockenen, aber nun erleichterten Kammerfrau, dass ihn eine Ahnung hat früher zurückreisen lassen. Beide stellen nun Mutmaßungen über die seltsame Gestalt an, sie sind sich einig, dass der Jüngling ein Mitglied der Bande von Räubern und Mördern ist, die Paris terrorisiert. Nichtsdestotrotz wollen sie von Scuderi das Kästchen überreichen, da sie meinen, dass es damit ein Geheimnis auf sich hätte, welches von ihrer Herrin gelüftet werden soll.