Das Paar Olivier Brusson und Madelon Cardillac
Das Schicksal des Paares bildet das Fundament der Geschichte. Die Erscheinung Olivier Brussons eröffnet die Novelle, durch ihn wird das Fräulein von Scuderi auf den Fall René Cardillacs aufmerksam, er liefert die Erklärung für die vielen Geheimnisse, deren Ergründung das Wesen E.T.A. Hoffmanns Werk bestimmen. Von Scuderis Motivation ist es schließlich, das Glück des Paars wiederherzustellen.
Olivier Brusson und Madelon Cardillac bilden ein Beispiel für junge, ehrliche, bedingungslose Liebe. Madelon kann selbst den König mit ihrer Schönheit beeindrucken, das Fräulein denkt über sie als einen „unschuldsvollen Engel“ (S. 33). Sie ist Olivier gegenüber absolut treu, und zwar in dem Maße, dass sie eher sterben möchte, als von ihm getrennt zu leben, wie ihre plötzliche Krankheit nach dessen Entlassung beweist. Nichts kann ihre Liebe zu Olivier erschüttern, an dessen Unschuld sie niemals zweifelt; ihr Vertrauen in von Scuderi bleibt stets aufrecht. Auch sie ist wie das Fräulein eine durchweg moralische Figur und an der Wendung des kuriosen Falles zum Guten beteiligt: Durch Madelons Hingabe, durch ihre auf der Liebe basierenden Hoffnung weckt sie im Fräulein die Überzeugung, dass Olivier unschuldig ist. Ihre Liebe rettet diesem schließlich das Leben.
Olivier ist die tragische Figur der Novelle. Sein Verhalten wird, trotz seiner besten Absichten, von vielen Leuten missverstanden. Der Anfang der Erzählung zeichnet ihn als einen impulsiven, verzweifelten Charakter. Das Ziehen des Stiletts ist auch als eine Verzweiflungstat zu sehen, denn niemals würde der überaus moralisch handelnde und stets das Gute wollende Olivier dieses für ein Verbrechen benutzen. Die Kammerfrau von Scuderis wie die Mitglieder der Chambre ardente halten ihn jedoch für einen gefährlichen Verbrecher. Tatsächlich ist er, rein juristisch gesehen, nicht frei von Schuld, da er die Verbrechen Cardillacs nicht dem Gericht meldet. Die Gefahr, anstatt Cardillacs aber selbst auf der Anklagebank zu landen, und das Motiv für sein Verschweigens, nämlich die Liebe zu Madelon, wiegen diese Straftat in den Augen des Fräuleins und später auch des Königs auf. Auch gefällt es Olivier nicht, die Verbrechen verschwiegen zu haben, er hält sich trotz durchaus verständlicher Gründe selbst für schuldig, wie er mehrmals betont. Seine Verfehlung wird durch seine zahlreichen Tugenden aufgehoben: Er ist treu und ehrlich, denn er lügt auch die Chambre ardente niemals an, sondern erzählt nur einen Teil der Wahrheit. Außerdem ist er aufopferungsvoll, sehr talentiert, von Natur aus mit einem Bewusstsein für Sitte und Moral ausgestattet (das ihn auch sich selbst anklagen lässt) und in seinem Handeln von der Liebe zu Madelon geleitet. Wie stark seine Liebe ist, wird durch seine Bereitschaft verdeutlicht, lieber zu sterben, als das Andenken Madelons an ihren Vater zu zerstören. Er lebt für die Liebe und würde auch für sie sterben.
Bei E.T.A. Hoffmann gelten Werte mehr als Gesetze, deshalb ist auch Olivier als ein „guter“ Charakter zu bewerten. Es sei zudem darauf hingewiesen, dass er Maßnahmen ergreifen möchte, um Cardillacs Streben und seinem eigenen moralischen Dilemma ein Ende zu setzen: Nichts anderes ist der mitternächtliche Besuch beim Fräulein von Scuderi. Auch versucht Olivier, nachdem er von seines Meisters Geheimnis erfahren hat, diesen an der Ausübung seiner Morde zu hindern. Und am Ende ist es wahrscheinlich er, der die Überlebenden von Cardillacs Verbrechen in den Besitz ihrer geraubten Schmuckstücke bringt.
Olivier Brusson und Madelon Cardillac bilden ein Beispiel für junge, ehrliche, bedingungslose Liebe. Madelon kann selbst den König mit ihrer Schönheit beeindrucken, das Fräulein denkt über sie als einen „unschuldsvollen Engel“ (S. 33). Sie ist Olivier gegenüber absolut treu, und zwar in dem Maße, dass sie eher sterben möchte, als von ihm getrennt zu leben, wie ihre plötzliche Krankheit nach dessen Entlassung beweist. Nichts kann ihre Liebe zu Olivier erschüttern, an dessen Unschuld sie niemals zweifelt; ihr Vertrauen in von Scuderi bleibt stets aufrecht. Auch sie ist wie das Fräulein eine durchweg moralische Figur und an der Wendung des kuriosen Falles zum Guten beteiligt: Durch Madelons Hingabe, durch ihre auf der Liebe basierenden Hoffnung weckt sie im Fräulein die Überzeugung, dass Olivier unschuldig ist. Ihre Liebe rettet diesem schließlich das Leben.
Olivier ist die tragische Figur der Novelle. Sein Verhalten wird, trotz seiner besten Absichten, von vielen Leuten missverstanden. Der Anfang der Erzählung zeichnet ihn als einen impulsiven, verzweifelten Charakter. Das Ziehen des Stiletts ist auch als eine Verzweiflungstat zu sehen, denn niemals würde der überaus moralisch handelnde und stets das Gute wollende Olivier dieses für ein Verbrechen benutzen. Die Kammerfrau von Scuderis wie die Mitglieder der Chambre ardente halten ihn jedoch für einen gefährlichen Verbrecher. Tatsächlich ist er, rein juristisch gesehen, nicht frei von Schuld, da er die Verbrechen Cardillacs nicht dem Gericht meldet. Die Gefahr, anstatt Cardillacs aber selbst auf der Anklagebank zu landen, und das Motiv für sein Verschweigens, nämlich die Liebe zu Madelon, wiegen diese Straftat in den Augen des Fräuleins und später auch des Königs auf. Auch gefällt es Olivier nicht, die Verbrechen verschwiegen zu haben, er hält sich trotz durchaus verständlicher Gründe selbst für schuldig, wie er mehrmals betont. Seine Verfehlung wird durch seine zahlreichen Tugenden aufgehoben: Er ist treu und ehrlich, denn er lügt auch die Chambre ardente niemals an, sondern erzählt nur einen Teil der Wahrheit. Außerdem ist er aufopferungsvoll, sehr talentiert, von Natur aus mit einem Bewusstsein für Sitte und Moral ausgestattet (das ihn auch sich selbst anklagen lässt) und in seinem Handeln von der Liebe zu Madelon geleitet. Wie stark seine Liebe ist, wird durch seine Bereitschaft verdeutlicht, lieber zu sterben, als das Andenken Madelons an ihren Vater zu zerstören. Er lebt für die Liebe und würde auch für sie sterben.
Bei E.T.A. Hoffmann gelten Werte mehr als Gesetze, deshalb ist auch Olivier als ein „guter“ Charakter zu bewerten. Es sei zudem darauf hingewiesen, dass er Maßnahmen ergreifen möchte, um Cardillacs Streben und seinem eigenen moralischen Dilemma ein Ende zu setzen: Nichts anderes ist der mitternächtliche Besuch beim Fräulein von Scuderi. Auch versucht Olivier, nachdem er von seines Meisters Geheimnis erfahren hat, diesen an der Ausübung seiner Morde zu hindern. Und am Ende ist es wahrscheinlich er, der die Überlebenden von Cardillacs Verbrechen in den Besitz ihrer geraubten Schmuckstücke bringt.