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Lenz

Jakob Michael Reinhold Lenz, der nur Lenz genannt wird, ist die Hauptfigur und auch der Namensgeber von Büchners Erzählung. Lenz war ein berühmter Dichter des Sturm und Drang, der sich, auf Empfehlung eines Bekannten hin, zur Genesung seiner geistigen Krankheit in das Steintal zu Pfarrer Oberlin zurückgezogen hatte.
Der Leser erfährt wenig über Lenz‘ Vorgeschichte, außer dass er wohl ein schlechtes Verhältnis zu seinem Vater hatte, was ein weiterer Grund für seinen Aufenthalt im Steintal gewesen sein könnte.
Zum Zeitpunkt der Erzählung war der Dichter 27 Jahre alt und bereits bekannt in Deutschland, da Pfarrer Oberlin seinen Namen von seinen veröffentlichten Werken bereits kannte.

Aussehen und Verhalten

  • „blonde Locken“ (S. 6)
  • „blasses Kindergesicht“ (S. 7)
  • Bei dem Abendessen mit Familie Oberlin lacht und erzählt Lenz viel.
    • Mit der zunehmenden Verschlechterung seines geistigen Zustandes wird er jedoch immer verschlossener.
    • Öffnet sich am Ende nur noch gegenüber Oberlin, da er diesem vertraut.
    • Gegen Ende der Erzählung beeinträchtigt die geistige Krankheit auch seine Fähigkeit zur Kommunikation, da er immer vergisst, was er sagen wollte.
  • Nachdem er seine religiöse Seite entdeckt hat, möchte er am Sonntag eine Predigt halten.
    • Ist zuerst sehr schüchtern und hat Angst zu versagen
    • Er schafft es dann jedoch, die Menschen mit seiner Predigt zu berühren.
  • Lenz schildert die Umgebung um ihn herum sehr detailliert:
    • Das fällt besonders bei seinen Wanderungen im Gebirge auf, als er die Natur beschreibt.
  • Durch Pfarrer Oberlin findet Lenz zum Glauben und wird sehr religiös.
    • Der Glaube hilft ihm, ruhig und bei klarem Verstand zu bleiben.
    • Religion und Oberlin geben ihm einen Halt.
    • Später wendet sich Lenz jedoch von dem Glauben ab und wird Atheist, da Gott ihm nicht dabei geholfen hat, ein Kind von den Toten auferstehen zu lassen.
  • Das Aufeinandertreffen mit Kaufmann ist Lenz sehr unangenehm.
    • Kaufmann kennt ihn und sein altes Leben, woran Lenz nicht erinnert werden möchte.
    • Lenz hat sich in Waldbach ein zweites Leben aufgebaut, weshalb er nicht möchte, dass Kaufmann etwas über sein Leben in der Heimat verrät.
    • Durch Gespräch mit Kaufmann blüht Lenz jedoch zunächst wieder auf, da er über sein Fachgebiet - Kunst und Literatur - diskutieren kann.
  • Durch das Gespräch mit Kaufmann wird aber auch das schlechte Verhältnis zu Lenz‘ Vater deutlich und dass Lenz wohl auch deshalb seine Heimat verlassen hat.

Lenz‘ geistige Krankheit:

  • Lenz bemerkt selbst, dass mit seiner Psyche etwas nicht stimmt.
    • Hört auf den Rat eines Bekannten und nimmt sich eine Auszeit im Steintal, um dort seine geistige Erkrankung auszukurieren.
  • Die geistige Krankheit äußert sich in Lenz‘ nächtlichen Angstzuständen und seinen wirren Gedankengängen wie „[...], nur war es ihm manchmal unangenehm, dass er nicht auf dem Kopf gehn konnte.“ (S. 5).
  • Lenz findet innerlich Ruhe in der Natur und Religion.
    • Auch Oberlins Gesellschaft scheint ihn sehr zu beruhigen und ihn zu stärken.
    • Lenz schätzt Oberlins Gesellschaft sehr.
    • Das Leben im Pfarrhaus scheint seinen geistigen Zustand zu verbessern.
  • Im Gespräch über Kunst, Literatur und Idealismus scheint sein Verstand wieder völlig normal zu sein.
    • Lenz kann die Zuhörer der Diskussion durch sein Wissen und seine Argumentation beeindrucken.
    • Lenz blüht bei dem Gespräch richtig auf und vergisst dabei auch die Welt um sich herum.
    • In dem Gespräch stellt Lenz ein Sprachrohr für Büchner dar, durch welches der Autor seine Meinung sagen kann, ohne dass sie als seine eigene aufgefasst wird.
  • Sobald seine Angst und seine psychische Krankheit versuchen, ihm sein Bewusstsein zu entreißen, klammert sich Lenz an Oberlin und an seine Erinnerung an Friederike Brion.
    • Versucht durch die Erinnerung nicht der Angst nachzugeben
    • Die Erinnerung an seine unerwiderte Liebe zu Friederike Brion verschlechtert seinen psychischen Zustand jedoch umso mehr, da sie ihn in große Selbstzweifel stürzt.
  • Die Nacht in der Hütte im Gebirge nach Oberlins Abreise in die Schweiz stellt für Lenz einen Wendepunkt dar.
    • Am folgenden Tag bemerkt Lenz das Chaos in seinem Geist.
    • Er stürzt sich daraufhin in eine übertriebene Religiosität.
  • Sein Scheitern bei dem Versuch, das Kind in Fouday wieder zum Leben zu erwecken, treibt ihn in den Wahnsinn.
    • Er hatte sich durch Gott nicht nur Hilfe für das Kind erhofft, sondern auch für sich selbst.
    • Er ist enttäuscht, da er begreift, dass Gott auch ihm nicht mit seiner Krankheit helfen wird.
    • Als Konsequenz wird er Atheist.
  • Ohne die Religion und seinen Glauben an Gott verschlechtert sich sein geistiger Zustand rasant.
    • Auch Oberlins Bekehrungsversuche scheitern.
  • Aus Verzweiflung über seinen eigenen Zustand und weil es das einzige ist, was ihn bei klarem Verstand hält, fügt Lenz sich selbst Schmerzen zu.
    • Da die Schmerzen ihm irgendwann nicht mehr genügen, versucht er, sich selbst umzubringen.
    • Oberlin weiß sich nicht mehr anders zu helfen, als Lenz zurück nach Straßburg zu schicken.
  • Völlig resigniert und gefühllos fährt Lenz zurück in seine Heimat.
    • Er versucht sich normal zu verhalten, innerlich hat er sich selbst jedoch schon längst aufgegeben.
    • Sein Leben ist ihm nur noch eine Last und nicht mehr lebenswert.

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