Innere Duftwelt

Eine große Rolle in Süskinds Werk Das Parfum spielt die innere Duft-Welt von Grenouille. Auf diese soll daher speziell eingegangen werden:
  • Grenouille zog sich schon als Kind gerne in seine innere Duftwelt zurück; ordnete dort gedanklich die olfaktorische Umgebung
  • Immer wieder kombinierte er in dieser inneren Welt Düfte miteinander
  • In dieser inneren Welt gab es nur Düfte, keine Dinge
  • In seiner Zeit auf dem Plomb du Cantal (Kapitel 24-29) lebt Grenouille fast ausschließlich in seiner inneren Duftwelt
  • Während andere Menschen das Licht suchen, war Grenouille am Ende des Höhlen-Tunnels glücklich. Er hatte dort die Ruhe, seine innere Welt auszukosten
  • In Gedanken beschwor er über Gerüche Hass auf die Menschen herauf, um sie dann innerlich zu reinigen
  • In seinem inneren Universum war Grenouille ein Riese, der sein eigenes Reich erschaffen hatte
  • Die Beschreibung von Grenouille in diesem inneren Reich ist sprachlich an die göttliche Schöpfung angelehnt; z.B. „als er sah, dass es gut war“ (S. 161)
  • In dem inneren Reich hatte Grenouille ein purpurnes Schloss voller Gerüche, die er sich in Flaschen von Dienern zum Trinken servieren ließ (S. 164)
  • Der „liebe Jean-Baptiste“ (S. 164), wie er sich dort nannte, war süchtig nach den Düften
  • Die innere Duftwelt war Grenouilles Lieblingsplatz - bis die Katastrophe ihn ausgerechnet dort ereilte
  • In der inneren Welt wurde Grenouille plötzlich beinahe von einem Nebel erstickt, der sein Duft war, den er allerdings nicht riechen konnte
  • Die bittere Erkenntnis, dass er geruchlos ist, ließ ihn zu Tode geängstigt erwachen
  • Nach diesem Erlebnis floh Grenouille zurück ins reale Leben
Grenouille fühlte sich eigentlich in seiner inneren Duftwelt immer am wohlsten. Dies änderte sich, als er erkannte, dass er keinen eigenen Geruch hat. Nach diesem Erlebnis fasste Grenouille den schicksalhaften Entschluss, sich einen menschlichen Duft zu kreieren.