Harry Hallers Aufzeichnungen

2. Harry Hallers Aufzeichnungen (S. 33-53, 87-278)
Nach dem Vorwort des fiktiven Herausgebers, das einer Art Einleitung gleicht, folgt der eigentliche Hauptteil des Romans: die Aufzeichungen von Harry Haller. Dieser hat seine Erlebnisse in den zehn Monaten, die er bei dem Herausgeber und dessen Tante wohnte, in einem Manuskript mit dem Untertitel Nur für Verrückte festgehalten. Somit ist auch dieser Teil des Romanes aus Sicht eines Ich-Erzählers verfasst.
Die Aufzeichnungen Hallers lassen sich wie der ganze Roman in drei Teile gliedern. Zunächst beschreibt Haller die Einsamkeit und Unzufriedenheit, die sein Leben prägt. Dieser erste Teil wird schließlich vom Tractat vom Steppenwolf unterbrochen. Im zweiten Teil der Aufzeichnungen berichtet Harry Haller von seinem Kennenlernen mit Hermine und deren Bemühungen, ihn zu erziehen. Der Besuch des Maskenballs stellt dabei den Höhepunkt dieses Teils dar. Im dritten Teil erzählt Haller vom Magischen Theater, zu dem er nach dem Ball von Pablo eingeladen wurde. Dieser Teil ist wiederum in einzelne Abschnitte gegliedert, in denen Harry nach und nach verschiedenen Logentüren im Magischen Theater öffnet. Die Gerichtsverhandlung, die auf all diese Abenteuer folgt, beendet die Aufzeichnungen mit einem positiven Ausblick auf die Zukunft.
Da die eigentliche Handlung in Hallers Aufzeichnungen erst nach der Begegnung mit Hermine beginnt, kann sowohl der erste Teil der Aufzeichnungen als auch das Tractat vom Steppenwolf als Fortführung der Einleitung angesehen werden.
Auffallend ist bei den Aufzeichnungen außerdem, dass Haller selbst teilweise dieselben Erlebnisse beschreibt, wie schon der Herausgeber zuvor. Dadurch hat der Leser Einblick über verschiedene Dimensionen und muss sich nicht nur auf eine zuweilen unvollständige Ich-Perspektive verlassen.